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Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Titel: Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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nachzuvollziehen.
    Ich wusste nur eines: Ich musste Sophie aufhalten.
    »Hast du noch alle Tassen im Schrank? Du willst doch hoffentlich nicht ernsthaft da anrufen, oder?«, stieß ich gepresst hervor.
    »Du weißt doch überhaupt nicht, was diese Ashlyn genau macht. Meine Kollegin meinte, ihre Dienste seien von unschätzbarem Wert.«
    Ich schnaubte. »Ich kann mir nur zu gut vorstellen, was das für Dienste sind.« Kaum hatte ich es ausgesprochen, schämte ich mich für den Verrat an mir selbst.
    Sophie nahm mir den Zettel aus der Hand und studierte ihn.
    »Sie ist wohl so eine Art verdeckte Ermittlerin.«

    Geistesabwesend fuhr sie mit den Fingern über das Papier. »Ashlyn«, las sie. »Hübscher Name.«
    Es lief mir eiskalt über den Rücken, als ich ihn nun ausgerechnet aus Sophies Mund hörte.
    »Angeblich ist sie sehr gut im...«
    Ich riss ihr den Zettel aus der Hand und zerknüllte ihn. »Du bist doch verrückt!«
    »Hey!«, protestierte sie und griff danach. Vergeblich. Es kam mir vor, als wären wir zwei Fünfjährige, die sich um die letzte Leckerei aus Omas Süßigkeitenvorrat zankten. »Was soll denn das?«, rief sie und sah mich an, als wäre ich verrückt. Womit sie in diesem Augenblick gar nicht so unrecht hatte.
    Mein Puls raste, mein Körper schaltete auf Panik-Modus. Gehetzt sah ich mich um. Da, ein Mülleimer! Ich machte einen großen Schritt darauf zu und pfefferte das Papierknäuel in die kleine schwarze Tonne. »Ich bewahre dich davor, etwas zu tun, das du noch bereuen wirst.«
    Sophie stemmte erbost die Hände in die Hüften. »Ach, ja? Glaubst du nicht, ich könnte es vielmehr bereuen, wenn ich jemanden heirate, der mich womöglich eines Tages betrügt?«
    Bei ihren Worten gefror mir das Blut zu Eis. Als hätte mich jemand in einen Kühlraum gesperrt. Genau aus diesem Grund hatte ich meinen Beruf ergriffen – um zu verhindern, dass jemand eine derartige Entscheidung bereut. Um Antworten zu liefern für die, die sie hören wollten... die sie dringend benötigten. Frauen wie Sophie.
    Nur, dass diese Frauen nicht Sophie waren. Sie waren namenlos, praktisch gesichtslos. Leicht zu vergessen.
    Jedenfalls die meisten.
    Ich durfte nicht zulassen, dass meine beste Freundin durchmachte, was so viele andere Frauen meinetwegen durchgemacht hatten. Auf keinen Fall. Außerdem war Eric nicht der
Typ Mann, der zu Seitensprüngen neigte, da war ich fast hundertprozentig sicher. Zugegeben, ich kannte ihn noch gar nicht, aber ich verfügte diesbezüglich über eine Art sechsten Sinn. Selbst aus dieser Entfernung.
    Ich hatte übermenschliche Fähigkeiten, verdammt noch mal!
    Okay, es gab noch einen weiteren Grund, warum ich diesen Zettel weggeworfen hatte, auch wenn ich es mir nicht eingestehen wollte. Einen äußerst egoistischen Grund.
    Sophie durfte nicht hinter mein Geheimnis kommen.
    Niemals.
    Ich musste es bewahren, und im Augenblick war mir zu diesem Zweck nichts Besseres eingefallen, als diesen dämlichen Zettel wegzuwerfen.
    »Miss!«, ertönte eine Stimme zu meiner Linken. Der Mann vom Parkservice deutete auf meinen Range Rover. »Ihr Auto ist hier.« Er klang bereits leicht verärgert.
    »Moment noch!«, bellte ich ihn an, sodass er den Kopf einzog und einen Schritt zurückwich.
    Sophie warf mir einen besorgten Blick zu. »Jen, was ist bloß in dich gefahren?«
    Sofort biss ich mir auf die Lippe und setzte ein Lächeln auf. »Was meinst du?«, fragte ich unschuldig, wohlwissend, dass ich damit niemanden täuschen konnte.
    »Erst reagierst du nicht auf meine Eröffnung, dass ich verlobt bin, dann flippst du total aus, weil ich sicherstellen will, dass ich Eric auch wirklich vertrauen kann, ehe ich ihn heirate, und jetzt machst du auch noch völlig grundlos den armen, unschuldigen Mann vom Parkservice zur Schnecke. Ich erkenne dich gar nicht wieder.«
    Sie hatte recht. Ich erkannte mich selbst nicht wieder. Und ich hatte keinen blassen Schimmer, wer diese Frau war, in deren Haut ich steckte. Ich holte tief Luft. »Entschuldige. Ich
stehe beruflich zurzeit ziemlich unter Druck«, schwindelte ich rasch. Wie so oft musste wieder einmal die Ausrede mit der Arbeit herhalten, um die Situation zu retten. »Hör mal, können wir das auf ein andermal vertagen? Das war einfach zu viel auf einmal für mich. Gib mir etwas Zeit, um alles zu verarbeiten.«
    »Okay...«, sagte sie unsicher.
    »Aber versprich mir, dass du nichts unternehmen und niemanden anrufen wirst, ehe wir diese Angelegenheit besprochen

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