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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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Bankenkonsortiums; falls es auf Rok so etwas wie vertrauenswürdige und verschwiegene Personen gab, kamen diese der Bedeutung des Wortes am nächsten. Aufzeichnungen über den Inhalt der Lagerräume existierten nicht, woraus folgte, dass es nur einen Weg gab, zu erfahren, ob die Iril-Fundstücke in TyMars Lagerraum aufbewahrt wurden.
    Blaine und Scyna brauchten nur einen kurzen Blick auf die Schlösser zu werfen, um jeden Versuch zu verwerfen, durch die Vordertür einzudringen. Mit der richtigen Ausrüstung ließ sich natürlich jede Tür öffnen, doch eine mittelschwere Blasterkanone wäre in den Fluren des Casino-Schiffes sicherlich aufgefallen.
    «Wir sollten erst mal einen Blick hineinwerfen, bevor wir uns verrennen. Laut den Unterlagen gibt es eine Versorgungsröhre, die von diesem Flur zum Lager 1701 führt», sagte Blaine, als die Geschwister den Flur weitergingen.
    «Ich wünsch dir viel Spaß beim Kriechen.»
    «Wer sagt denn, dass ich durch die Röhre robbe? Das habe ich schon letztes Mal gemacht, heute bist du dran.»
    «Tolle Idee, Bruder.» Scyna deutete auf ihr Abendkleid. «Soll ich damit durch die Röhre und es mir in Fetzen reißen?»
    Seufzend fügte Blaine sich.
    Sie erreichten den Einstieg der Versorgungsröhre und öffneten den Verschluss mit dem entsprechenden Werkzeug, das Scyna aus ihrem Täschchen zog. Die Luke fuhr eine Handbreit aus der Wand, bevor sie zur Seite klappte. Die Röhre war gebaut worden, damit Wartungsroboter durch sie rollen und technische Schäden beheben konnten, ohne dass man die Wände öffnen musste. Zudem wurden sie als Lüftungsschächte und für die Magnetschienenpost verwendet. Menschen hatten darin normalerweise nichts zu suchen – und so war sie auch konzipiert: knapp einen Meter im Durchmesser, staubig, schmutzig und durchzogen von summenden elektrischen Leitungen, die meist nur ungenügend isoliert waren.
    Blaine warf einen unglücklichen Blick hinein, während er Jacke und Weste auszog. Seinen Taschencomputer steckte er in die eine Hosentasche, das Multifunktionswerkzeug und den Scanner aus Scynas Täschchen in die andere.
    «Pass auf deinen Kopf auf», riet ihm Scyna, die seine Sachen entgegennahm.
    «Danke für den Rat.»
    Blaine packte einen vorstehenden Verteilerknoten und zog sich an ihm in die Röhre. Das erste Stück ging es steil aufwärts, dann machte die Röhre einen Knick in die Horizontale. Als er den hinter sich gebracht hatte, ging es schnell voran. Konzentriert arbeitete Blaine sich weiter und schätzte dabei die Länge der Strecke ab, die er bereits zurückgelegt hatte. Den ersten Ausstieg beachtete er nicht weiter, da er nicht in den gewünschten Lagerraum führte. Er robbte weiter und musste niesen, als schwerer Staub seine Nase kitzelte. Nach gut sechs Körperlängen kam das zweite Schott.
    Er drehte das kleine Rad, und das Schott öffnete sich. Er kroch weiter bis zu einem Gitter, das in den Boden der Röhre eingelassen war. Die Abstände zwischen den Stäben waren gerade mal zwei Finger breit, das Gitter selbst in den Boden geschweißt. Da die Lichter ausgeschaltet waren, konnte er unter sich nichts erkennen. Er nahm seine Geräte aus den Taschen und legte sie auf das Gitter. Seitlich aus dem Scanner zog er eine fingernagelgroße Kamera, die durch einen biegsamen Schlauch mit dem Scanner verbunden war. Sie passte durch die Gitterstäbe. Auf Blaines Taschencomputer erschien das Bild eines dunklen Lagerraums. Sobald er den Nachtsichtmodus einschaltete, konnte er, zumindest in Fremdfarben, sehen, was im Raum lagerte. Er war zur Hälfte gefüllt mit Gegenständen, die wie Plastiken organischer Ranken oder Blumen wirkten. Manche waren beschädigt, die meisten schienen jedoch unversehrt zu sein. Über seinen Hayse-Computer steuerte Blaine das Schlauchauge und fand auch schon bald, wonach er suchte: Zwei an die Decke montierte Kameras überwachten den Raum, ihre Linsen waren allerdings nach unten in den Raum gerichtet und würden also den Scanner nicht entdecken, der aus dem Gitter hervorlugte.
    Blaine nahm sich noch einige Minuten Zeit, um sich ein Bild von der Situation zu machen. Dann verstaute er seinen Hayse und kroch zurück. Der Scanner verrichtete weiterhin seine Arbeit. Er würde seine Aufzeichungen als komprimierte Funkimpulse an Blaines Armbandkom senden. Die Ausstiegsluke war verschlossen, also gab Blaine Scyna das verabredete Funksignal und wartete. Kurz darauf öffnete sich die Luke und seine Schwester lächelte ihn an. «Hat sich der

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