Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)
willst du ihren Freunden erklären, dass du, ein bekannter Betrüger und Trickser, Tischara und die Sachen nicht einfach an die Merdianer verkauft hast? Das könnte schwer werden, stelle ich mir vor.»
«Lass das meine Sorgen sein», sagte er und war überrascht, wie sicher seine Stimme klang. «Tausend - aber dazu kommt noch etwas.»
«Was hast du denn noch angestellt?»
«Ich will ein Treffen mit einem Garl namens Rud – er ist Söldner.»
«Wie bist du denn an die geraten?», fragte Foran.
«Erzähle ich dir ein andermal. Also, tausend für das ganze Paket?»
Foran machte mit ihrem vorderen Beinpaar eine zustimmende Geste. «Ich werde weich auf meine alten Tage. Ich melde mich, sobald ich etwas weiß.»
«Wäre gut, wenn du dich beeilst.»
***
Blaine fand seinen Piloten Ega Rix, vertieft in ein Gespräch mit einem Sodaner. Die beiden standen an der Theke auf der obersten Etage des Käfers Tumult. Hier spielte Infernalo Rock aus den Boxen und die Lichtshow verwirrte die Augen dermaßen, dass man die Orientierung verlieren konnte. Blaine mochte diese Musik nicht sonderlich. Er beneidete Rix, der seine Audiosensoren soweit herunterfahren konnte, dass er nicht mehr als ein Säuseln hörte.
Ega Rix war ein Caraner, ein fühlendes und denkendes Wesen in einem Maschinenkörper. Sein Körper war ein sandfarbener Deltaflügler mit dreißig Zentimetern Spannweite, auf dessen Scheitel ein Kamm aus Sensorhaaren aufragte. Rix schwebte auf Levitationskissen in der Luft, auf Augenhöhe mit Blaine und dem blauhäutigen Sodaner. «Hallo Danra», grüßte Blaine ihn. «Wie läuft das Geschäft?»
«Mau», antwortete Danra auf Norm. Zwei seiner Augen fixierten sich auf Blaine, während das dritte weiterhin Rix ansah. «Habe Rix gerade von meinem letzten Auftrag erzählt. Der lief alles andere als glatt, hätte mich fast vor nen Rechtsprecher gebracht. In der Planung sah alles okay aus, aber auf dem Fischzug haben die Kerle ihre Nerven verloren. Als ich Rix sah erinnerte ich mich an die gute alte Zeit bei euch und dachte mir: Frag mal ob die DeVere-Geschwister wieder was aushecken.»
Blaine klopfte Danra freundschaftlich auf die Schulter. «Tut mir leid, im Moment haben wir keinen Bedarf. Aber wenn wir mal wieder einen Transportprofi brauchen, melden wir uns.»
«Würd mich freuen. Ich kann warten, habe nämlich auf deinen Tipp gehört und was zurückgelegt für ruhige Zeiten.»
«Freut mich zu hören. Ich müsste jetzt mit Rix was besprechen.»
«Kein Problem.» Danra trat einen Schritt zurück. «Wenn ihr noch etwas auf Rok seid, können wir ja vielleicht mal was unternehmen.»
«Wieso nicht. Bis dann.»
Danra verabschiedte sich von Rix und tauchte dann in der Masse der Gäste unter. Rix und Blaine schauten ihm noch einen Moment nach.
Dann fragte Blaine: «Wo ist Scyna?»
«Auf der Tanzfläche. Soll ich dir ein Bier holen, Skipper?»
«Gute Idee.»
Rix schwebte in die Höhe und zur Theke.
Blaine betrachtete seine Umgebung. Das Käfers Tumult war Disco, Nachtclub, Touristenattraktion, Spielhölle, SimStimwarenhaus und Treffpunkt übler Gestalten in einem, und so ein Abbild des Ortes, in dem es stand: Rok-Stadt. Zu ihrer Gründerzeit hatte diese Stadt einen anderen Namen besessen, einen, den ihr die forschen Pioniere gegeben hatten, die hierher kamen, um die Meere auszubeuten und mit den Rohstoffen auf den Märkten anderer Planeten das große Geld zu machen. Die Leute wurden schnell reich, das Leben schien gut zu ihnen zu sein – für eine Zeit. Dann kollabierte die Wirtschaft des Planeten, und andere Pioniere fanden ergiebigere Welten. Arbeiter und Anleger zogen sich ebenso schnell vom Planeten Rok zurück wie sie gekommen waren. Die Stadt wurde verlassen, aber nicht gänzlich, so wie ihre Schwestern, die zu Geisterstädten wurden. Auf Rok blieben die Leute, die niemand haben wollte, oder die das Talent hatten, mit Gewalt Macht an sich zu reißen. So entstanden die Banden. Sie bauten eine neue Stadt in den Ruinen der alten. Einen Namen gaben sie ihr nicht, schließlich war sie die einzige auf Rok.
Dann entdeckten die Glücksspieler diesen Ort. Von den Banden wegen ihres Geldes gebilligt, fanden Glücksspieler auf Rok eine rechtliche Grauzone, da sich die Polizei des Merdianischen Reiches nicht um diese heruntergekommene Welt kümmerte. Die Spieler trugen ihre Duelle mit Karten und Würfeln aus. Aus dem geheimen Vergnügen wurde eine Industrie, die Prostitution und Drogenhandel erblühen ließ. Aber
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