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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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auch Freiheit verhieß, denn hier galten die strengen Gesetze des Reiches nicht. Viele fanden hier die Wildheit, die im Reich unterdrückt wurde. Manche verließen Rok wieder, andere blieben für immer hier. Doch jeder kam für einen Abend ins Käfers Tumult.
    Die Musik brach abrupt ab, und eine Liveband begann zu spielen. Drei Männer und in deren Mitte stand die Sängerin, mit einer starken Stimme. Ihr erster Song wurde von einer wummernden Basslinie getrieben, harte Gitarren setzten ein und kreischten einfache, kraftvolle Akkorde.
    Rix kehrte zurück und reichte Blaine mit einem seiner gefingerten Tentakelarme einen Krug Ingwerbier. Blaine nahm einen tiefen Schluck. Er genoss die Kühle, die seine Kehle herunter rann.
    «Wie lief es?», fragte Rix. Die beiden Mimikfacetten auf der Vorderseite seines Körpers leuchteten in einem besorgten lila.
    «Sie macht es für tausend», sagte Blaine.
    «Das ist viel.»
    «Sie nutzt unsere Situation aus, um Gewinn zu machen; ein Kind unserer Zeit.»
    «Es ist doch nichts Schlechtes dabei, Gewinn zu machen, solange man nicht gerade uns ausnimmt. - Was machen wir jetzt, Skipper?»
    Blaine trank. Für eine Weile sinnierte er über die verschlungenen Wege seines Lebens. Jeglicher Verantwortung war er aus dem Weg gegangen, und ebenso bemüht war er seine Freiheit zu behaupten. Niemand sollte ihm Vorschriften machen und so hatte es ihn hierher, an den Rand des Merdianischen Reiches verschlagen, dorthin,wo die Kontrollen durch die Merdianer lockerer waren als im Kern. Er war auf den Raumern mitgefahren, die unbekannte Sonnensysteme erforschten und Daten an Geschäftsmänner verkauften, die daraufhin Rohstoffe förderten. Auf einem dieser Schiffe hatte er Ega Rix getroffen und sie hatten sich angefreundet.
    Als Blaine wenige Jahre später sein eigenes Schiff hatte, glaubte er sich am Ziel seiner Träume: Nun bestimmte er allein den Kurs, konnte das Tun und Lassen, was er wollte. Er konnte das Schiff jedoch nicht alleine fliegen. So sehr Blaine damals auch Verantwortung ablehnte, war ihm klar, dass ein Kommando genau die mit sich brachte, und er zahlte den Preis. Doch was für eine Mannschaft wollte er? Er konnte Leute anheuern, die für geringen Sold mitflogen und sie nach jedem Flug austauschen. Aber das war nicht Blaines Traum: Er hatte in den vergangenen Jahren viele Kapitäne kennengelernt, die meisten waren schlecht mit der Besatzung umgesprungen, hatten sich keinen Deut um das Wohl ihrer Leute geschert. Mehr als einmal hatte diese Haltung jemandem das Leben gekostet – Blaine schwor sich nie so zu werden. Er würde Verantwortung für jeden in seiner Mannschaft übernehmen.
    Da er seine Schwester Scyna auf jeden Fall an Bord haben wollte, kam ihm der Gedanke einer Stammbesatzung, auf die er sich verlassen konnte; so klein als möglich und handverlesen. Dazu benötigte er – mit ihm als Navigator und Scyna als Technikerin – nur noch einen Piloten. Die Wahl fiel schnell auf Ega Rix, der – für ihn unüblich – einschlug, bevor über den Sold gesprochen wurde. Andere Posten wurden je nach Auftragslage vergeben, und auch zu so mancher Diebestour wurden Experten angeheuert. Aber für jeden, der auf seinem Schiff diente, empfand Blaine Verantwortung, die im Laufe der Jahre zu einer gelebten Attitüde wurde, auf die er stolz war.
    Nun sah Blaine Rix, der in Augenhöhe neben ihm schwebte, gehalten von einem Levitationskissen. Ich habe Scyna und Rix in diese Situation gebracht, und werde uns auch wieder herausholen. Sie zählen auf mich. «Wir warten auf Foran. Dann sprechen wir mit Rud und fragen ihn, wer ihn beauftragte, Tischara und mir aufzulauern. So finden wir die Kerle, die Tischara jetzt haben.»
    «Also nicht die Merds?», fragte Rix.
    Blaine schüttelte den Kopf. «Die hätten dich nicht betäubt. Merdianer wären einfach mit einem Trupp in unser Schiff marschiert und hätten alles zusammengeschossen.»
    «Aber warum nahmen die Merds die Iril-Stücke mit und kümmerten sich nicht um Tischara?»
    «Vielleicht wissen sie nichts von ihr. Wenn sie herausgefunden haben, dass Iril-Geräte hier auf Rok auf dem Schwarzmarkt angeboten wurden, führt sie das nicht zwangsläufig zu uns. Nein, wenn sie von uns wüßten, wären wir schon längst im Gefängnis. Es gibt eine andere Partei, und die will nicht die Stücke, sondern Tischara selbst. Zuerst versuchten sie es über Rud und seine Gruppe. Als das misslang, machten sie einen zweiten Versuch und hatten Erfolg.»
    «Wenn wir diese

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