Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)
«Das würde unsere Kräfte zu weit auseinanderreißen.» Er grinste, jetzt war der Moment, um den Joker auszuspielen. «Ich weiß, wo wir einen Materietransmitter herkriegen.»
Scyna schmunzelte und nickte; das brachte ganz neue Möglichkeiten.
Rix Flügelspitzen ragten vor Überraschung steil auf. «Woher weißt du das?»
«Eine Freundin hat es mir erzählt.»
«Beide Stationen?»
Blaine schüttelte den Kopf. «Wir kommen nur an eine. Aber das reicht.»
Scyna streckte ihre Beine aus und verschränkte die Hände im Nacken. Ihre Augen fixierten träge einen Punkt an der Decke. «Der Laborkomplex verfügt über eine Transmitterstation, die können wir nutzen. Transmitter haben eine Reichweite von einer halben Lichtsekunde.»
Blaine nickte, beugte sich vor und betrachtete seine Finger. «Ein Platz im Ring ist besser.»
«Die Iril-Geräte sind über den ganzen Komplex verstreut. Kostet zu viel Zeit, um sie eigenhändig zusammenzustellen. Wir wissen nicht mal, wo sie überall stehen werden. Notfallplan?»
«Feuer?»
«Dann schaffen sie die Sachen nur in den Keller. Angriff von außen ist nicht möglich.»
«Von innen bringt uns nicht genug. Muss nur die Wachleute überzeugen. Simulation?»
«Enges Zeitfenster. Müssen auf merdianische Tüchtigkeit bauen.»
«Wurden wir je enttäuscht?»
«Müssen uns im Komplex bewegen. Wäscherei?»
«Ja.»
Ega Rix blickte von Bruder zu Schwester, während die beiden in einem Tonfall miteinander sprachen, als tauschten sie ein Rezept für Apfelpfannkuchen aus. Sie sahen sich nicht in die Augen, während sie Theorien und Gedanken absprachen, Schwierigkeiten bedachten oder Pläne verwarfen. Seit sie die Daten für den Laborkomplex gelesen hatten, musste es in ihren Hirnen gegoren haben, und jetzt warfen sie alles in einen Topf um zu sehen, was durchführbar war. Schon nach wenigen Minuten verstand Rix nicht mehr, worüber sie sprachen, da sie sich nur noch kurze Wörter zuwarfen, für Rix bar jeden Zusammenhangs. Rix fühlte sich ausgeschlossen – und war gleichzeitig fasziniert. Der Austausch zwischen den beiden ging weit über das Gesprochene hinaus, es schien ihm vielmehr, als wären Wörter nur dazu bestimmt, Assoziationen hervorzubringen, die in den Köpfen beider ein und dasselbe bedeuteten. Rix lebte schon lange genug unter Nichtmenschen und Menschen um zu wissen, dass es Seelenverwandschaft gab – aber er hatte noch nie eine gesehen, die so perfekt funktionierte wie die zwischen den DeVeres, wenn sie gemeinsam einen Plan schmiedeten. Obwohl er dem Inhalt der Konversation nicht folgen konnte, kristallisierte sich schon bald heraus, dass es Blaines Ideen waren, die weiterverfolgt wurden, auch wenn Scyna immer wieder kritisierte und andere Möglichkeiten vorschlug. Trotz der Knappheit der Kommunikation, dauerte es fast eine Stunde, bis die beiden sich wieder ansahen und zunickten. «Könnte klappen», sagte Scyna. Sie stand auf und reckte sich.
Auch Blaine erhob sich, trat zum Getränkeautomaten und zog zwei Koffs heraus. Einen gab er Scyna. «Viele Schwachstellen. Die Informationen sind zu alt.»
«Wir machen uns auf Baikasch ein eigenes Bild.»
Blaine nahm einen großen Schluck. «Am wichtigsten sind Informationen über das Innere des Komplexes, wenn wir die nicht haben, laufen wir nur blind herum. Die KP auf Baikasch verwaltet alle Daten und niemand hackt sich unbemerkt in eine KP, so kommen wir nicht ran..»
Rix schlug vor: «Vielleicht kriegen wir aktuelle Pläne des Labors, wenn wir erst mal im Komplex drin sind»
Blaine blickte in seinen Koff. Als er aufsah, lächelte er wie ein Lausbube. «Gute Idee. Wenn die Anfrage von innerhalb des Gebäudes kommt, ist die KP möglicherweise etwas zu langsam. Die KP ist bestimmt genormt.» Er sah zu Scyna, dann zu Rix, die seinen Blick erwartungsvoll erwiderten. «Dann legen wir mal los.»
«Der Adelsschlag!» Scyna hob ihre Tasse zum Toast.
«Adlige werden nicht geschlagen, das waren die Ritter», verbesserte Rix, geriet dann aber ebenfalls ins Schwärmen. «Man wird uns mit allen Göttern des Diebstahls und des Betrugs in einem Atemzug nennen. Nachdem wir ausgiebig im Geld gebadet haben!»
Blaine lächelte. Sie alle wussten, dass dies Phantastereien waren, denn würde jemand von ihrer Beteiligung an dem Raub erfahren, wären sie so gut wie tot. Trotzdem schienen die beiden vor Abenteuerlust und Tatendrang geradezu explodieren zu wollen. Er prostete seiner Schwester zu.
***
Der Türmelder spielte eine
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