Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
Vom Netzwerk:
unerforschten Gebiete des Alls zu unternehmen. Und die Geräte, die sie von der Leilana mitgebracht hatten, waren veraltet. Es würde viel Geld brauchen, um die Leved für Forschungsflüge fit zu machen. Geld, das sie durch diesen einen Raubzug bekommen würden. Danach wären sie in der Lage, sich die neueste Ausrüstung zu besorgen, um gegen die große Konkurrenz der Planetenforscher zu bestehen und legale, gewinnbringende Aufträge bekommen. Wir hätten es endlich geschafft.
    Für Blaine wäre es jedoch Selbstbetrug, wenn er sich einreden wollte, allein das Geld wäre sein Antrieb. Diese Aufgabe reizte auch sein Ego. Etwas aus einem Hochsicherheitslabor zu stehlen, direkt vor den Augen der Richterin, einer dominierenden kybernetischen Persönlichkeit des INDs und der Distriktflotte – das war es allein schon der Herausforderung wegen wert. Sollten sie es schaffen, wäre das ein Meisterwerk, von dem man noch in der nächsten Generation reden würde. Aber das Risiko war enorm; unterliefen ihnen Fehler, gab es keinen Ausweg. Vermutlich würde man sie an Ort und Stelle über den Haufen schießen, auf alle Fälle zum Tode verurteilen. Jeder noch so kleine Beweis würde verfolgt werden, der ganze gigantische Strafverfolgungsapparat der Merdianer und deren Geheimdienst wären hinter ihnen her: sie würden keine ruhige Minute mehr haben, kein Versteck im ganzen Reich. Natürlich gab es Zufluchten außerhalb des Reichs, aber der Arm der Merdianer war lang, und niemand würde es sich wegen der drei Diebe mit dem mächtigsten Reich verderben.
    Blaine sah seinem Spiegelbild tief in die Augen. Er hatte sich dafür entschieden, das Risiko einzugehen. Aber er trug nicht nur die Verantwortung für sich selbst.
    Entschlossen aktivierte er den Interkom. «Scyna, Rix – wir treffen uns in der Lounge!»
     
    ***
     
    Blaine sah ernst in die Runde und sagte eindringlich: «Das ist eine ganz neue Liga für uns, denkt daran! Wir legen uns nicht mit irgendwelchen Industriellen oder Ganoven an, sondern mit dem verdammten merdianischen Geheimdienst.» Er betrachtete seine beiden Partner genau; keiner schreckte zurück. «Forans Daten sind alt und lückenhaft. Wir kennen nur überholte Pläne des Labors und wie es von außen aussieht. Außerdem ist das Zeitfenster zu klein, um an erstklassige Informationen heranzukommen. Der IND ist bestimmt schon auf dem Weg, und wenn er dieses Ei erst einmal hat, können wir es abschreiben. Wir gehen ein großes Risiko ein, Leute. Überlegt es euch gut!»
    «Du ziehst es durch?», fragte Scyna.
    Blaine nickte. «Aber das entscheidet jeder für sich selbst.»
    Das hatten die beiden bereits getan. Rix' Mimikfacetten leuchteten golden und sein Flügelspitzen stellten sich steil auf. «Da steckt eine Menge Geld drin, Skipper. Mit dem Zaster können wir ein neues Leben beginnen!»
    Ohne weiteren Aufhebens, sagte Scyna: «Wir müssen halt noch besser sein als sonst. Angriff aus der Luft?»
    Rix winkte ab. «Die holen uns runter, sobald wir unterhalb des Reifens sind. Wir müssen über Land reinkommen. Die Frage ist: Schnell und laut oder leise und langsam?»
    «Am besten schnell und leise. Laut hinterläßt immer Spuren.»
    «Nicht, wenn wir eine Ablenkung erzeugen. Auf Baikasch reitet man doch nur. Vielleicht können wir eine Horde Jejos wild machen und auf das Labor zustürmen lassen. In dem Durcheinander gehen wir rein und durchstöbern den Komplex.»
    «Wie willst du die Schlösser umgehen? Dafür brauchen wir sicher Identikarten.»
    «Ein Bakterium, wie bei Seider.»
    «Eine Wiederholung? Nicht sehr künstlerisch.»
    «Keine Wiederholung. Eine Abwandlung.»
    Scyna wiegte skeptisch den Kopf. «Nehmen wir es mal als Arbeitshypothese. Wir sind also drin, aber wie kommen wir wieder raus?» Als hätten sie diese Frage vereinbart, sahen beide zu Blaine, der während der Diskussion geschwiegen hatte. «Was meinst du, Brüderchen?»
    Blaine zuckte nur mit den Schultern, als wäre er an derlei Gedankenspielen nicht interessiert. Aber die auf die Lehne trommelnden Daumen verrieten ihn.
    Breit grinsend sah Scyna zu Rix. «Er hat einen Plan.»
    Rix strahlte mit blau-goldenen Facetten zurück. «Hätte mich auch gewundert. Also, wie soll es ablaufen? Transport durch die Luft lässt du fallen wegen der Raumflotte?»
    «Sicher, da kreist zu viel Militär herum.» Blaine lehnte sich zurück.
    «Dann über den Boden. Eine zweite Ablenkung? Vielleicht ein technischer Notfall in der Säule?»
    Blaine schüttelte den Kopf.

Weitere Kostenlose Bücher