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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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das Schiff den Punkt erreichte, stülpte sich ein schwarzer Trichter in den Raum hinein und umhüllte es. Der Cygon-Trichter fiel zusammen, und das Schiff war nicht mehr zu sehen.
    «Noch vier Minuten», meldete Rix. Hatte er die meiste Zeit der Fahrt auch der neu installierten Automatik die Kontrolle überlassen, so sah er es als seine Pflicht, beim Transit selbst am Steuer zu sein.
    Der pulsierende Punkt wuchs mit jeder Minute an und füllte bald das halbe Fenster aus. Die Sensoren der Leved meldeten den Aufbau eines Cygon-Trichters, bevor er auf dem Panoramafenster zu sehen war. Als er sich über die Leved stülpte, griff Xandreij automatisch nach der Kopfstüzte des Pilotensitzes. Aber, wie immer, war der Übergang geradezu enttäuschend unspektakulär. Die kurzzeitig beanspruchte Struktur der Leved gab ein verhaltenes Stöhnen von sich und Xandreij glaubte, irgendein Geruch hinge in der Luft, der ihn an frühe Morgenstunden erinnerte.
    «Wir sind da», sagte Rix.
    «Ich fand den Übergang etwas holprig», neckte Scyna. Sie massierte ihre kribbelnden Finger.
    Xandreij achtete nicht auf die beiden, sondern starrte aus dem Panoramafenster, das nun wieder die wirkliche Welt zeigte. Baikasch schimmerte grünblau vor ihnen, nahm nahezu das ganze Fenster ein. Weiße Wolken schwebten majestätisch über Landmassen und Ozeane. Er funkelte wie ein Juwel. Ein Juwel mit einem Ring.
    Die Orbitalstation wirkte mit der massiven Kugel im Hintergrund zerbrechlich dünn. In einem perfekten Kreis lag sie um den Planeten, und ein Teil tauchte in den Planetenschatten, so dass nur noch Lichtpunkte zu sehen waren: erleuchtete Fenster, Leuchtfeuer oder Triebwerke. Im Schatten verschwand der immer dünner werdende Streifen von Licht hinter der massiven Planetenkugel, um an ihrer anderen Seite wieder hervorzukommen. Da sie außerhalb der Atmosphäre lag, wurde sie direkt von der Sonne beschienen und strahlte in einem blendenden Weiß.
    Blaine legte einen Filter über das Fenster und dunkelte den Anblick ab. Sie flogen mit hohem Tempo auf den Reifen zu, auch wenn die nach vorn gerichteten Triebwerke nahezu auf Maximum arbeiteten. Die Austrittsgeschwindigeit aus dem Hyperraum betrug Viertellichtgeschwindigkeit, und da sie dank der Transitstation sehr nahe vor Baikasch gewechselt hatten, befanden sie sich in einem vielbereisten Raum.
    Aus dem Telekom erklang eine freundliche Stimme. «Hier spricht die Leitstelle für den Raumverkehr um Baikasch. Wir grüßen die Raumyacht Atrium.»
    «Unsere falsche Schiffskennung war ihr Geld wert», sagte Blaine und aktivierte dann das Kom. «Hier spricht Dum Gopf von Eian. Ich möchte mit meiner Verlobten», dabei blinzelte er zu Scyna rüber, die geziert mit den Wimpern klimperte, «Ihren schönen Planeten besuchen. Dürfen wir in Säule Eins landen?»
    Die Antwort ließ nur ein paar Sekunden auf sich warten. «Selbstverständlich. Wünschen Sie eine automatische Einweisung oder bevorzugen Sie einen manuellen Anflug?»
    «Bitte automatisch», sagte Blaine.
    «Na toll», knurrte Rix leise.
    «Bitte schalten Sie auf Fernsteuerung, damit unsere DKP sie einfliegen kann.» Rix aktivierte die gewünschte Automatik und löste seine Verbindung zum Schiffscomputer. Ferngesteuert flog die Leved auf den Reifen zu.
    Die Tür der Brücke fuhr auf, und Tischara trat ein. Xandreij sah sich zu ihr um und verlor das Interesse am Panorama, dass ihn bisher den Atem hatte anhalten lassen. Plötzlich unsicher geworden, trat er zurück, um Tischara die Sicht nicht zu versperren und setzte sich hinter Rix.
    Tischara blieb an der Tür stehen, weit genug von dem Fenster entfernt, um auch nicht zufällig gesehen werden zu können. Auf dem Flug hierher hatte sie sich das Fell braun gefärbt, die Schnauzenhaare verlängert und den Schwanz geschickt in ihren weiten Beinkleidern versteckt. Vielleicht ging sie auf den ersten Blick als Nostokerin durch, vor allem, wenn man sie zusammen mit Xandreij sah. Aber einen Kenner würde sie keine Sekunden täuschen können. Sie würde sich nur in Notfällen außerhalb der Leved bewegen können, denn jede Sekunde auf Baikasch konnte ihre Entdeckung bedeuten.
    Sie sah mit gemischten Gefühlen zu, wie die Leved sich der Station näherte. Trotz der Gefahren und ihren Vorbehalten gegen das Merdianische Reich zollte sie den Erbauern dieser Orbitalstation Respekt. Es war eine Leistung, die selbst die Hort-Erbauer zu würdigen wussten. Selbst wenn man bedachte, dass dieses Konstrukt von Maschinen

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