Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)
mir der Bauch auf die Knie, aber ist auch ein gutes Gefühl, mal ein paar Streifen mehr zu tragen, wenn auch nur für einen Tag oder zwei, was?»
Die Frau warf ihren Kopf herum, zwinkerte Irgema vertraulich zu und beugte sich über den Tresen, die Anzeigen eines Datenblocks studierend, den sie aus einer Schenkeltasche gezogen hatte. «Wir haben eine Störungsmeldung bekommen. Emne sagt, es gibt Probleme mit Software?»
«Ich habe keine Störung gemeldet», erwiderte Irgema.
«Nein? Emne hat gesagt, wir sollen hier vorbeischauen. Es gibt eine Störung.»
«Wie ich bereits sagte: Ich habe keine Störung gemeldet.»
«Dann vielleicht jemand anderes aus diesem Haus?»
«Die Störungsberichte laufen über mich», versicherte Irgema und zeigte auf sein Terminal.
«Hm», machte die Frau vom Entstörungsdienst.
«Mistding!», fluchte eine Wissenschaftlerin ein paar Schritte von ihnen entfernt. Irgema und die beiden Techniker sahen zu ihr herüber. Sie stand am Zeiterfassungsterminal und hielt ihre Identikarte hoch. «Es nimmt mich nicht an.»
«Professor Hoven ist das auch passiert», sagte Irgema.
«Aha», machte die Technikerin und verschränkte die Arme vor der Brust. «Sie haben also keine Probleme?»
Verwirrt sah Irgema die Frau an. «Ich dachte, die Karte des Professors wäre defekt.»
«Scheint wohl etwas mehr dran zu sein.» Die beiden Techniker warfen sich einen wissenden Blick zu. «Emne ist manchmal wie eine Wahrsagerin: sieht Probleme, bevor sie entstehen. Sollen wir uns drum kümmern?»
«Nun – sicher. Aber ich muss sie eintragen.»
«’türlich.» Die Techniker reichten ihm ihre Identikarten, und Irgema speicherte die nötigen Daten in seinem Handcomputer. Dann gingen die beiden durch den Detektor, der prompt ansprach.
«Ist nur Zeugs für die Reparatur», beruhigte ihn die Frau und klopfte auf den Servicewagen. «Analysegeräte, Werkzeuge und so’n Kram.»
«Geht klar.» Irgema schaltete den Alarm aus.
Der Techniker zog einen Scanner aus einer Overalltasche und fuhr damit das Zeiterfassungsterminal ab. Er schnalzte mit der Zunge und zeigte seiner Kollegin die Ergebnisse. «Das wird wohl was länger dauern», kommentierte diese.
«Ach nein», rief die Wissenschaftlerin und wedelte mit ihrer Identikarte. «Wie lange denn? Ich habe noch einen Termin.»
Irgema winkte sie zu sich. «Kommen Sie, ich kann Sie über meinen Computer austragen.»
Dankbar lief die Wissenschaftlerin zu ihm. Er wiederholte die Prozedur, die er auch bei Professor Hoven ausgeführt hatte. Winkend lief die Wissenschaftlerin hinaus.
Dafür trat die Technikerin an den Tresen. «Ich habe gerade gesehen, dass unsere Pläne des Komplexes alt sind. Haben Sie eine neuere Version?»
«Nun, ich weiß nicht», hob Irgema an. Er sah hinter die Sicherheitsdetektoren, wo sich die Tür zum Büroflur öffnete und Wissenschaftler, Assistenten, Sachbearbeiter und Kantinenpersonal auf den Ausgang und ihrem wohlverdienten Feierabend zustrebten. Sie alle würden sich bei ihm austragen müssen, und sicherlich ungehalten über diese Verzögerung sein. In diesem Moment blinkte ein Licht auf – der diensthabende Sicherheitsbeauftragte wollte ihn via Interkom sprechen.
Die Technikerin wedelte mit ihrem Datenblock. «Wir können kaum was tun, wenn wir nicht wissen, wo die Kabel liegen, guter Mann.»
«Sicher.» Irgema nahm ihren Block, verband ihn mit dem Empfangscomputer und überspielte ihr den aktuellsten Lageplan mit technischen Erweiterungen. Gleichzeitig nahm er das Interkom-Gespräch an. «Hallo, Oberkonstabler Difat.»
«Was sollte der Alarm, Irgema?»
«Ein Technikerteam ist durch die vorderen Detektoren gegangen, mitsamt ihrer technischen Ausrüstung. Es gibt Probleme mit dem Zeiterfassungsterminal am Haupteingang.»
«Was für Probleme?»
Irgema sah die Technikerin an. «Was haben Sie gefunden?»
«Ist wohl’n Virus. Wir müssen an die Verteiler, um den Ursprung und die Verbreitung zu checken.»
Irgema gab diese Informationen an den Sicherheitsbeauftragen weiter.
«In Ordnung», sagte dieser schlicht und beendete die Verbindung.
Durch die Detektoren trat jetzt die Meute der Feierabendler, alle hatten ihre Karten in der Hand. Bevor sie den Tresen erreichten, hatte Irgema alle nötigen Daten in den Datenblock der Technikerin kopiert und reichte ihn ihr.
«Danke, wir beeilen uns», sagte sie, schob sich durch die Menge in den Laborkomplex, tippte ihrem Kollegen auf die Schulter und die beiden zogen mit ihrem Servicewagen
Weitere Kostenlose Bücher