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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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identifiziert haben. Endir Atta, der Sicherheitschef des Komplexes, wusste also um Jans’ Anwesenheit, und Jans war gespannt, wie Atta reagieren würde: Blieb er gelassen in der Sicherheitszentrale sitzen, oder empfing er seinen Gast persönlich, um sich mit ihm gutzustellen? Ersteres würde ein pflichtbewusster Mann, letzteres ein karrierehungriger tun.
     
    ***
     
    Die beiden Techniker marschierten, den Anweisungen des Laborplans folgend, zielstrebig auf den Serviceraum 24 zu. Sie steckten einen elektrischen Dietrich in das Schloß, drei Sekunden später traten sie ein. Ihre Blicke huschten durch den kleinen Raum, fanden die Überwachungskamera und schoben den Servicewagen so in den Raum, dass seine Vorderseite außerhalb des Erfassungsbereichs der Kamera stand. Sie selbst traten an das Terminal.
    Während die Frau ausschweifend über das Leben mit ihrem neuen Freund erzählte, steckte sich der Mann einen MeCom-Adapter ans rechte Ohr und verband sich mit der Computerschnittstelle. Diese Handlung wurde von der Frau verdeckt, die scheinbar zufällig zwischen seiner rechten Körperhälfte und der Überwachungskamera stand.
    Ohne wertvolle Zeit zu verlieren, tauchte das Bewusstsein des Mannes in die Datensphäre des Laborkomplexes ein. Er umging mit einigen hochwertigen Hackerprogrammen die Sicherheitsbarrieren, versteckte sich in einem Datenstrom und konnte sich erst einmal umsehen. Er wagte sich nicht sehr weit, sondern blieb im Bereich des Pools des Routinedatentransfers. Er suchte nach einem Plan der physikalischen Leitungen und fand schnell ein aktuelles Abbild der Verteiler und Transferverbindungen zwischen dem Laborkomplex und der kybernetischen Persönlichkeit Emne, die ihren Primärkern in der Hauptstadt hatte.
    Während des Studiums der Pläne fühlte der Eindringling eine Präsenz, die ihn immer aufmerksamer studierte. Es war wie das Gefühl, in einem Raum zu stehen und beobachtet zu werden – erst von einem Auge, dann von zweien, schließlich schien ihn eine Gruppe anzustarren. Es war an der Zeit, sich zurückzuziehen.
    Die Welt um ihn herum schien enger zu werden. Es wurde dunkler, und der Datenstrom, der ihn schützte, versiegte, als er über einen Ausweichsektor umgeleitet wurde, der weit von den interessanten Datenpaketen entfernt lag. Es war klar, dass Emne etwas Beunruhigendes bei dem Datenhaufen bemerkt hatte, wo sich der Eindringling befand. Er zog sich sofort zurück.
    Der Mann schlug die Augen auf und fand sich im Serviceraum 24 am Terminal wieder. Mit einer schnellen Bewegung kappte er die physikalische Verbindung und unterbrach so jeglichen Kontakt zu der Datensphäre. «Der Virus ist bis zu diesem Verteiler vorgedrungen», sprach er das verabredete Signal aus.
    Im nächsten Augenblick löste sich die vordere Wand des Servicewagens. Ega Rix lugte vorsichtig um die Ecke und feuerte seinen Laser auf die Überwachungskamera, zerschnitt so das Stromkabel. Rix schwebte aus dem Versteck zu seinen beiden Freunden. Sein eigentlicher Körper lag offen im Zentrum seines Mechanikerchassis, das wie eine Kugel mit abgeschnittenen Polen aussah. In den zahlreichen Fächern der Roboterpuppe lagen unzählige Werkzeuge wie elektrische Schraubendreher, Schweißstrahler und Schneider. «Wo sind die Leitungen?», fragte er.
    Blaine zog den Adapter aus der Schnittstelle in seinem Ohr und steckte ihn weg. Er wies auf eine Wandplatte links von ihm in Augenhöhe. «Dahinter. Wir müssen drei Verteilerknoten kappen, damit alle Leitungen blockiert sind und Emne keinen Zugriff mehr auf diesen Komplex hat.»
    Scyna, wie ihr Bruder mit künstlicher dunkler Haut in eine Baikascherin verwandelt, löste mit Rix die Holzverschalung aus der Wand und legten eine Versorgungsröhre frei, die schräg nach oben führte und einen Durchmesser von etwa einem Meter hatte.
    «Knoten W 12, X 23 und Y 4. Über Z 17 kriegst du Verbindung mit der Sicherheitszentrale», sagte Blaine.
    «So gut wie erledigt.» Rix schwebte davon. Blaine legte das gelöste Wandstück zurück an seinen Platz. Die Geschwister gingen zum Servicewagen zurück, brachten die vordere Platte wieder an, nahmen sich ein paar Instrumente und gingen zurück zum Terminal.
    Eine Minute verstrich, bevor sich – wie erwartet – die Tür hinter ihnen öffnete. Während Blaine so tat, als würde er konzentriert am Terminal arbeiten um diesen vermeintlichen Computervirus unter Kontrolle zu bringen, drehte sich Scyna um und fragte: «Was wollt ihr denn hier?»
    Herein kamen

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