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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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ab.
    Im nächsten Moment hatte Ahom Irgema alle Hände voll zu tun.
     
    ***
     
    «Konsul Dareksen, es freut mich, Sie wohlbehahlten zu sehen», sagte Richterin Indra Fey und reichte ihrem Gast die Hand. «Wie ich selbst erfuhr, ist Rok ein raues Pflaster.»
    «Fähige Leute haben auf mich aufgepasst, verehrte Richterin.» Anston Dareksen beugte sich zu einem antiquierten, aber charmanten Handkuss. «Die Unternehmung war ein Glücksfall.»
    «Die richtigen Leute am richtigen Ort.»
    «Die Sie ausschickten.»
    Indra lächelte. Sie erinnerte sich an ihre erstes Gespräch mit dem Konsul. Auf dem Dach des Gerichtsgebäudes hatte sie ihn gebeten, nach Rok zu fliegen um dort Jans Bruner zu helfen, die Iril-Fundstücke zu finden. Anston war alles andere als begeistert gewesen, seiner Pflicht aber dennoch nachgekommen. Jans hatte berichtet, dass Anston nicht im Weg gestanden hatte, was aus Jans’ Mund ein großes Kompliment war.
    Sie setzten sich an den Besprechungstisch von Indras Büro und nahmen sich Erfrischungsgetränke aus dem Servierroboter, der in den Tisch integriert war. «Herr Konsul, ich habe Sie kommen lassen, weil ich Fragen habe, und ich denke, niemand kann sie kompetenter beantworten als Sie.»
    Anston lehnte sich zurück und musterte sie interessiert. «Ich bin gespannt. Wohin geht es dieses Mal? Soll ich schon mein Gepäck schnüren?»
    «Nein», lachte Indra. «Im Gegenteil, es geht um Baikasch. Sie leben seit vielen Jahren hier und kennen die Baikascher sehr gut – jedenfalls besser als alle meine Berater. Sagen Sie mir bitte: Was denken die Baikascher darüber, dass ich die Iril-Sachen hierher geholt habe.»
    «Diese Frage ist leicht gestellt, aber schwierig beantwortet», gab Anston zurück. Er ließ sich einige Sekunden Zeit, bis er antwortete: «Glücklich ist niemand darüber, aber viele sind stolz, ja. Sie müssen verstehen, dass die Baikascher es gerne ruhig haben. Hier nimmt man sich die Zeit, die es braucht. Bevor man einen anderen Freund nennt, können Jahrzehnte vergehen, und selbst dann siezt man sich noch. Entscheidungen werden nicht schnell gefällt und man führt keine Veränderungen herbei, man wartet sie ab. Das klingt jetzt hart, aber seien Sie versichert: Alle waren froh über die neue Richterin, und Ihr Besuch am Votivort wurde sehr wohlwollend aufgenommen, nicht nur von der Kirche. Die Baikascher glauben, Sie wollen ihre Welt segnen, indem Sie die merdianischen Götter anrufen.»
    «Unsere Götter, Herr Konsul», verbesserte Indra. Sie hatte nicht vor, ihm ihre wahren Gründe für den Besuch an ihrem heiligen Ort zu erzählen. Soll er denken, was er will.
    «Unsere Götter», berichtigte sich Anston. «Aber nun sind Sie gerade zwei Wochen in diesem Amt und schon bringen Sie gefährliche Güter hierher und verhaften einen der beliebtesten Prominenten des Distrikts.»
    «Sagten Sie nicht selbst, es bestünde keine Gefahr, die Iril-Fundstücke hierherzubringen?»
    «Dieser Meinung bin ich noch, ja», sagte Anston fest. «Aber Sie fragten nicht nach meiner persönlichen Sicht der Dinge.»
    «Richtig. Ist TyMar wirklich so beliebt? Er ist doch nur ein Varieté-Künstler.»
    «Er ist sehr beliebt. Obwohl ich ihn persönlich nicht kenne, bin auch ich an seinem Wohlergehen interessiert. Wird Anklage gegen ihn erhoben werden?»
    «Nein, es sind neue Beweise gefunden worden.»
    «Er ist also unschuldig?», fragte Anston freudig, meinte dann aber verwirrt: «Aber die Iril-Sachen gehörten doch ihm.»
    «Dummheit ist kein Verbrechen, und würde Gier bestraft, wäre es das Ende unserer Wirtschaft», meinte Indra dazu. Sie mochte dieses Thema nicht weiterführen, und war daher froh, als ihr Telekom mit einer kurzen Melodie meldete, eine Prioritätsnachricht für sie sei eingetroffen. Sie entschuldigte sich bei ihrem Gast und trat an den Schreibtisch. Sie bestätigte mit ihrem Code, und auf dem Monitor erschien das Gesicht von Flottenkapitän Zerta Kaarn. Indra lächelte freundlich. «Kapitän, was verschafft mir die Ehre?»
    Das Sauriergesicht, dessen Mimik Indra wohl immer ein Rätsel bleiben würde, stellte sich etwas schräg, und der Kapitän der Gischt sagte: «Wir haben soeben ein Schiff geortet, das unangemeldet aus dem Hyperraum kam, mit eigenem Cygon-Trichter.»
    Um Baikasch schwebten zahlreiche Transfer-Stationen, es gab also keinen Grund für ein Schiff, sich einen eigenen Übergang zu erschaffen. Es sei denn, der Kapitän hat es eilig oder ist ein Geheimniskrämer, dachte Indra, und

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