Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)
arme Schwein, das ihn aus der Kloake fischen muss», murmelte Scyna.
Blaine sah auf sein Multiarmband und las die Zeit ab. Selbst wenn sie mit Rix über Funk in Kontakt gestanden hätten, wäre dies mit dem Einschalten des Störsenders unmöglich geworden. Wenn Rix seine Arbeit vollendete, würde der Laborkomplex in wenigen Minuten ohne externe und interne Kommunikation sein. Wollen wir hoffen, dass die Leute nicht auf die Idee kommen, einfach nach draußen zu gehen und zu winken, dachte Blaine. Sie hatten extra einen Kommunikationsweg nach dem anderen eliminiert, um so ihre Gegner in Bewegung zu halten und sie nicht auf diesen Gedanken kommen zu lassen.
«Rix muss in zehn Minuten im Transmitterraum sein.» Er entriegelte die Tür und die beiden setzten ihren Weg durch den Laborkomplex fort.
***
In der Sicherheitszentrale überflog Endir Atta eine Liste der möglichen Transmitterstationen auf Baikasch, zu denen man die Iril-Fundstücke senden konnte. Er bevorzugte Stationen auf Säule Eins, fünfzehn Kilometer entfernt, direkt neben der Hauptstadt. Das würde die Fundstücke möglichst kurz im Wellenzustand lassen. Das Problem war nur, die Transmitterstationen auf Empfang zu schalten. Ein Materietransmitter funktionierte nur mit zusammengeschalteten Sender und Empfänger. Da Jans Bruner mit Emne über Funk in Kontakt stand, würden sie die Schaltung über Emne koordinieren.
Während Atta über der Liste auf seinem Computer blickte, dachte Jans über den Gedanken nach, den er im Serviceraum hatte. Dort war nichts beschädigt worden, ihre Gegner hatten genutzt, was sie vorgefunden hatten: Sie schienen sich auszukennen. Emne hatte berichtet, sie habe einen Spion in den Datennetzen gespürt, ihn aber nicht lokalisieren können. Bei dem von Emne untersuchten Bereich handelte es sich um die Kommunikationsanlagen des Laborkomplexes. Und wenn sie wissen, wie sie uns von der Außenwelt abschneiden, dann kennen sie bestimmt auch die Notfallprozeduren.
Die besagten, dass all die wertvollen Fundstücke in einem einzigen Raum zusammengetragen wurden.
Trotz der Unwahrscheinlichkeit dieser Möglichkeit, aktivierte Jans eine MeCom-Verbindung zu Emne. [Untersuche alle Materie-Transmitter-Stationen auf Baikasch und im Reifen. Möglicherweise ist eine nicht mehr unter unserer Kontrolle.]
[Wird veranlasst.]
Dann ging Jans zum Interkom und rief Major Zimma. Als dieser auf dem Monitor erschien, sahen auch Atta und Difat neugierig zu Jans, der sagte: «Major, wie weit sind sie mit dem Zusammentragen der Fundstücke?»
«Über die Hälfte haben wir schon. Sagen Sie uns eine Empfangsstation, und es kann losgehen.»
«Wir werden die Fundstücke nicht senden. Damit rechnen unsere Gegner.»
«Unmöglich», widersprach Zimma energisch. «Jeder Materietransmitter steht unter strengster Bewachung, nur das Militär hat Zugang zu ihnen. Wäre eine Transmitterstation in feindlichen Händen, hätten wir davon erfahren.»
«Das denke ich nicht.»
«Wie kommen Sie darauf?», fragte Atta.
«Wir spielen unseren Gegner in die Hände», sagte Jans überzeugt. «Die Fundstücke waren bisher über ganz Ollow verteilt, es hätte lange gedauert und viel Hilfe erfordert, sie zu finden und zu transportieren. Laut unseren Notfallprozeduren bringen wir sie nun alle in einen einzigen Raum, von dem wir sie schnell evakuieren sollen – aber von dort können sie ebenso schnell gestohlen werden. Ich weiß nicht, ob unsere Gegner einen Transmitter haben oder die Sachen anders wegschaffen wollen. Ich weiß auch nicht, wo sie sind. Aber ich weiß, wo sie sein werden. Wir sollten sie empfangen!»
Einen Moment schwiegen alle. Dann sagte Atta: «Klingt vernünfig. Wir müssen die Sachen ja gar nicht weit wegbringen, nur in den nächsten Raum. So können wir sie schnell zum Transmitter bringen, falls nötig.»
«Gute Idee», sagte Jans und nickte. «Aber einige Fundstücke lassen wir im Transmitterraum, gut sichtbar für jeden.»
«Köder für die Mäuse», meinte Atta.
Major Zimma schlug vor: «Es gibt da dieses Ei das glitzert wie ein Diamant, das fällt auf. Das Meiste ist eh in Containern. Wir leeren sie einfach und verschließen sie. Merkt keiner.»
Jans wies ihn an: «Bringen Sie Ihre Leute schnell in Position, Major, wir wissen nicht, wann Sie Besuch erhalten werden.»
«Wir werden bereit sein.»
Endir Atta sah zu Jans auf. «Was machen wir?»
«Die Infiltranten suchen. Wäre gut, wenn sie gar nicht erst in den Transmitterraum kämen.
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