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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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omnipräsente kybernetische Persönlichkeit, die alles auf diesem Planeten steuerte. Jetzt, da sie augeschaltet war, herrschte heilloses Durcheinander.
    Es piepste im Interkom. Aus einem der freigehaltenen Kanäle fragte eine befehlsgewohnte Stimme: «Hier Zimma. Was ist los?»
    Endir Atta sog scharf die Luft ein. Zimma war der Befehlshaber der Raumflotten-Infanteristen, die auf Geheiß der Richterin die Sicherheit im Labor verstärkten. Zwar war Atta von der Kompetenz seines militärischen Kollegen überzeugt, doch hatte er Zweifel, ob die Anwesenheit des R.I.-Korps die Sicherheit der Iril-Fundstücke erhöhte. Die Rikos waren für Kriegseinsätze und Kampfhandlungen am Boden ausgebildet, aber nicht für Sicherheitsaufgaben. Die sollte man besser Polizisten wie Atta und seinen Leuten überlassen. Trotzdem bemühte sich Atta um eine gute Zusammenarbeit; in der gegenwärtigen Situation waren alle Helfer willkommen. Er aktivierte das Interkom und antwortete: «Hier spricht Atta. Ich befinde mich in der Zentrale, Major. Wir haben vor gut fünf Minuten den Kontakt zur Außenwelt verloren, ebenso die Verbindung zu Emne. Wir sind isoliert.»
    «Ursache?»
    «Wir arbeiten daran. Alles weist auf einen Virus hin, der von Infiltranten eingeschleust wurde. Wir haben bereits Suchtrupps im Labor.» Atta warf einen Blick zu Difat, der über Funkset mit den einzelnen Sicherheitstrupps in Kontakt stand. Dieser schüttelte nur den Kopf, um zu zeigen, dass es keine neuen Informationen gab. Atta wandte sich wieder an das Interkom und Major Zimma. «Solange wir nichts Genaues wissen, sollten wir die Fundstücke sichern.»
    «Einverstanden. Das können meine Leute übernehmen. Laut Notfallprozedur haben wir sie im Transmitterraum zu sammeln. Die Wissenschaftler werden in den Bunker eskortiert.»
    «Machen Sie das. Wir werden inzwischen…» Atta sah überrascht auf, als die Tür aufging und ein kahlköpfiger Mann die Zentrale betrat. Der Neuankömmling brauchte sich nicht auszuweisen. «Herr Sonderermittler, gut, Sie hier zu haben», grüßte Atta ihn.
    Jans Bruner nickte nur knapp und stellte sich in den Empfangsbereich der Interkom-Kamera. «Major Zimma, arbeiten Ihre Leute schon an der Sicherung der Fundstücke?»
    «Chef Atta und ich haben gerade das Prozedere durchgesprochen und ich wollte die Befehle ausgeben.»
    «Gut. Bis auf Weiteres halten wir uns an die Vorgaben.»
    «Positiv. Zimma Ende.» Der Major salutierte knapp und das Bild erlosch.
    Neugierig sah Atta zu Jans Bruner. «Bis auf weiteres?»
    «Warten wir ab», sagte Jans. «Übrigens sind wir nicht ganz so isoliert, wie unsere Gegner vielleicht annehmen. Ich stehe via Funk mit Emne in Kontakt und habe bereits Verstärkung angefordert. Sollte ein Angriff von außen erfolgen, wird man uns unterrichten. Haben Sie Wachen vor den Eingängen postiert?»
    «Ich habe Kampfroboter abgestellt.»
    «Gut. Dann informieren Sie mich jetzt genau darüber, was vorgefallen ist.»
    Atta atmete auf. Vielleicht war die Situation doch nicht so schlimm, wie er befürchtet hatte.
     
    ***
     
    Scyna schob den Servicewagen um die nächste Ecke. Vor ihnen marschierte eine Gruppe von Wissenschaftlern, die sich lauthals bei den drei Rikos beschwerten, was dieser ganze Aufstand solle und dass man die Experimente nicht einfach so abbrechen könne. Die Infanteristen blieben hartnäckig, ließen sich auf keine Diskussion ein. Sie führten die Wissenschaftler zum nächsten Aufzug und drängten die Weißkittel hinein wie Schafe in eine Koppel. Einer der Rikos hielt die Türen für Scyna und Blaine auf. Die beiden bedankten sich für die nette Geste, machten aber klar, dass sie woanders hin mussten. Die Lifttüren schlossen sich.
    Sofort schoben sie den Servicewagen in eines der verwaisten Labore. Blaine schloss die Tür und sperrte sie von innen ab. Scyna schraubte den Deckel des Servicewagens auf und entnahm ihm einen Quader von dreißig Zentimeter Kantenlänge. Sie drückte nur zwei Knöpfe, woraufhin ein grünes Licht blinkte. «Der Störsender läuft», meinte sie.
    Sie ging zur nächsten Abfallluke und warf den Störfunksender hinein. Der gesamte Müll fiel durch ein Tunnelsystem in die zentrale Müllkippe, die alle zwanzig Stunden von Recyclingrobotern gesäubert wurde. Das würde erst in sechs Stunden passieren, und bis dahin sollten sie den Laborkomplex längst verlassen habe. Natürlich konnte man den Störsender anpeilen, aber ihn aus dem Müllberg zu fischen, würde zeitintensiv sein. «Das

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