Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)
zu berühren. In einem engen Gang stieß man mit dem Schild unweigerlich gegen Wände, und wurde so schnell zu einer umherhüpfenden Kugel.
Ingersen sah auf seine Uhr; die Roboter mussten schon bald in der Nähe des Komplexes sein. Er ging wieder auf ihren Kanal, schaltete sich in die Sensoren des Kom-Offizier-Roboters ein und sah die halbkugelförmigen Gebilde des Labors nahe vor sich. Der Roboter zoomte heran um Einzelheiten auszumachen – und das Bild verschwand. Überrascht zuckte Ingersen zurück und öffnete die Augen. Mit ihm war alles in Ordnung, die Verbindung jedoch war unterbrochen. Er justierte sein Funkset, erhielt aber keine Antwort von den Robotern. Ein Störsender, dachte Ingersen. Wer immer dahintersteckt, sie sind schlau und gut ausgerüstet.
Er wechselte auf die Frequenz der Einsatzzentrale und baute eine Verbindung mit der Einsatzzentrale auf. [Ingersen hier], funkte er in Gedanken, die am anderen Ende als gesprochene Worte erklangen. [Der Laborkomplex ist durch einen Störsender abgeschnitten. Ich habe den Kontakt zu den Robotern verloren.]
[Ihrem Programm gemäß werden sie die Ausgänge sichern], antwortete der zuständige Offizier.
[Richtig. Wir sind bald am Labor. Der Kontakt zu uns dürfte in ein paar Minuten ebenfalls abbrechen. Haltet die Augen offen.]
[Wird gemacht.]
Ingersen unterbrach die Verbindung und sah sich noch einmal die neuesten taktischen Daten durch. Als er die Augen öffnete, konnte er den Komplex schon deutlich am Horizont sehen.
***
Im Transmitterraum des Laborkomplexes Ollow stand Major Zimma vor dem Offiziersroboter und sah ihn mit großen Augen an. «Wieso kannst du die Hauptstadt nicht erreichen?»
«Ein leistungsstarker Störsender wurde aktiviert», meldete der Kampfroboter. «Er stört alle Funkwellen, die in meinem Frequenzbereich liegen, vermutlich auch jenseits dieses Bereichs.»
«Verstanden. Versuche, eine freie Frequenz zu finden.»
«Verstanden.»
«Wegtreten», befahl der Major. «Deckoffizier!»
Der zuständige Beamte für die Organisation der Überführung der Fundstücke war zwar nicht im Militär und damit kein Offizier, aber klug genug das nicht zu erwähnen, als er zu Zimma trat. «Ja, Major?»
«Wie weit sind wir?»
Der Beamte wies auf zwei Roboterlader, die gerade hereingeschwebt kamen. Auf ihren rückwärtigen Ladeflächen standen Transportcontainer verschiedener Größen in denen die Fundstücke lagen. «Noch zwei Fuhren, dann ist alles hier. Wir haben zwei Drittel der Fundstücke in den unter uns liegenden Raum gebracht und die Container versiegelt.»
Zimma sah sich um. Der Transmitterraum war eine schlichte, große Halle, an deren linker Wand ein fünf Meter breites und ebenso hohes Bogenportal stand. Vor ihm stand ein schlichter Kontrolltisch, der von einem Baikascher in der Uniform eines Sicherheitsbeamten bedient wurde. Direkt vor dem Transmitter schimmerte das Diamantenei, verführerisch für jeden Räuber. Es hing in einem komplizierten Riemengeflecht. So hatten sie es aus dem Labor geholt, in dem es untersucht worden war, und Zimma hatte es einfach vor den Transmitter stellen lassen. Um das Ei standen zahlreiche Container verschiedener Größe, alle versiegelt. «Sieht gut aus. Danach riegeln wir diesen Raum ab, es soll ja nicht zu einfach aussehen.»
«Verstanden, Major.»
***
Ega Rix schwebte durch die Versorgungröhre zu Kommunikationsknoten Z 12. X 3 hatte er vor wenigen Minuten ausgeschaltet, so dass mit der Vernichtung von Z 12 das Interkom zusammenbrechen würde. Dann waren die Merdianer jeglicher elektronischer Kommunikation beraubt und mussten auf Kuriere zurückgreifen – und die Durchführung des letzten Teils ihres Plans war möglich.
Seine Uhr zeigte ihm an, dass noch vier Minuten Zeit blieb. Dann musste Z 12 vernichtet sein, damit sich Scyna und Blaine als Kuriere in den Transmitterraum einschleusen konnten. Da hielt Rix überrascht an. Bewegungslos schwebte er in der Versorgungsröhre und betrachtete das Schauspiel, das ihm seine Sensoren boten: Um Knoten Z 12 war Bewegung entstanden. Vier kleine Körper liefen durch die Versorgungsröhren. Vier armlange Roboter bewachten Rix’ Ziel. Er wartete, bis er mithilfe der Sensoren seine Gegner identifiziert hatte; es waren robuste Reparateur-Roboter mit einer Werkzeugausstattung, die der von Rix’ Puppe entsprach.
Rix nahm sich den Luxus, die Terrier noch eine ganze Minute zu beobachten, in der Hoffnung, sie würden weiterziehen und ihre
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