Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)
uns haben wollen. Wir müssen zum Transmitterraum!»
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Ega Rix kämpfte sich aus der völlig derangierten Puppe. Sie war so zerschlagen, dass er sie mit dem Laser aufschneiden musste, um hinauszukommen. Mit einem Ruck befreite er seinen deltaflügelförmigen Körper. Er strich mit den Tentakelhänden über seinen Kamm aus Sensorhaaren. Um ihn herum lagen die leblosen Körper der Terrier. Sie hatten ihm einen erbitterten Kampf geliefert, aber am Ende waren es nur Reparateure. Dennoch hatte all das viel zu viel Zeit gekostet. Scyna und Blaine waren seit drei Minuten im Transmitterraum, und das Interkom funktionierte immer noch.
Besorgt nahm Rix eine Erschütterung am Röhrenboden wahr. Irgendetwas wurde von unten daran befestigt, keine zwei Meter von ihm entfernt. Das mussten Wachposten sein, die das Gebell der Terrier gehört hatten und nun nachschauen würden. Eine weitere Verzögerung konnte sich Rix nicht leisten.
Da die Puppe zu nichts mehr zu gebrauchen war, deaktivierte Rix schnell die Sicherungen und überlastete den Minigenerator. Er schob sie direkt unter Knoten Z 12, der durch die baldige Explosion der Robotpuppe zerstört werden würde. Mehr konnte er hier nicht tun.
Er flitzte die Röhre zurück und schnappte sich die Gasflasche. Er wendete im Flug, schoss zwischen den Robotwracks hindurch und hörte schon die ersten Kurzschlüsse in seiner Puppe. Er raste so schnell er konnte durch die Röhre.
Einen Meter hinter ihm expodierte eine Sprengladung, riss den Boden der Versorgungsröhre auf. Rix nutzte die rückwärtige Detonation als Beschleunigung und flitzte um die nächste Ecke. Seine Sensoren sagten ihm, dass zwei Wachposten ihre Köpfe durch das Loch im Boden steckten. In diesem Moment explodierte die Puppe mit solcher Wuchte, dass die Versorgungsröhre erzitterte. Rix stieß gegen Wände, taumelte im Flug, setzte ihn aber mit Höchstgeschwindigkeit fort.
***
Im Transmitterraum kniete Blaine immer noch am Boden. Seine Hände waren auf den Rücken gedrückt und klickend schlossen sich Magnethandschellen um sie. Blaine betrachtete den Riko, der ihn fesselte und sah die Magnetkarte in einer Gürteltasche; mit ihr waren die Handschellen zu öffnen. Aus den Augenwinkeln sah er Scyna. Sie kniete hinter ihm, ebenfalls mit gefesselten Händen. Sie hatte noch kein Wort gesagt, sondern blickte scheinbar desinteressiert zu Boden.
Der Major zuckte vom Interkom zurück und drückte ein paar Knöpfe. Schließlich wies er einen Riko an, sich um das tote Interkom zu kümmern. Zimma trat vor Blaine und sagte herrisch. «Es ist ausgefallen, wie du meintest. Was kommt als nächstes?»
Blaine blickte nur auf die Knie des Majors. Mit unsicherer Stimme antwortete er: «Ich weiß es nicht.»
«Das glaube ich dir nicht. Sag mir, was deine Freunde geplant haben!»
«Sie sind nicht meine Freunde», sagte Blaine jetzt im gespielten Ton ehrlicher Entrüstung. «Ich mache nur mit, weil sie meine Spielschulden begleichen. Ich habe die vorher nie gesehen, sie waren plötzlich da mit meinen Schuldscheinen und…»
«Das interessiert mich nicht!», fuhr Zimma ihn an. «Was ist der Plan?»
«Keine Ahnung.»
«Mir reicht’s!» Zimma hob eine Faust zum Schlag.
Blaine zuckte ängstlich zurück. Wenn der Majog zuschlug, konnte er die Maske zerreißen. Bisher hatte noch niemand die künstliche Haut bemerkt, die Blaine und auch Scyna als Baikascher erscheinen ließ.
Da sagte Scyna leise hinter ihm: «Sie sagten, ich solle Deckung suchen, sobald das Interkom ausfällt.»
Zimma stoppte in der Bewegung. «Was war das?»
Scyna schüttelte den Kopf und meinte trotzig: «Hast mich schon verstanden, Merd.» Sie blickte auf, die Augen zwischen den wirren Haaren glitzerten gefährlich. «Vielleicht sollten wir alle besser Deckung suchen.»
Einen langen Moment maßen sich die beiden mit Blicken. Dann bellte Zimma seine Befehle. Rikos und Kampfroboter verteilten sich im Transmitterraum. Die beiden Infanteristen, die Scyna und Blaine gefesselt hatten, wurden mit ihrer Bewachung beauftragt. Die Geschwister wurden an den Schultern gepackt und hinter Container gestoßen.
So eingespielt die Mannschaft von Zimma auch wahr, es dauerte Minuten, bis die Rikos Positionen bezogen hatten, von denen sie schlechte Ziele boten und gleichzeitig den ganzen Raum unter Beschuss nehmen konnten. Scynas haltlose Drohung hatte sie zudem dazu gebracht, die Gefangenen nicht mehr als größte Gefahr zu sehen, und aus einer Situation, in der
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