Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)
nickte in Richtung Tor. «Da kommt die letzte Ladung.»
Dann liegen wir genau in der Zeit. Blaine drehte sich um.
Ein Verladeroboter mit flacher Pritsche und integriertem Kran schwebte durch das gepanzerte Eingangstor und flog zu der noch unvollständigen letzten Containerreihe. Der Fahrer im vergitterten Cockpit stoppte den Verladeroboter und hob die letzten drei Container von der Ladefläche.
Ein Riko trat an die Schalttafel der Panzertür und ließ sie zufahren.
«Wenn Sie Atta Bericht erstatten wollen, müssen Sie jetzt gehen», meinte der Major.
«Wir sollten nur zurückkehren, wenn Sie etwas gegen seine Befehle einzuwenden haben. Er wird neue Kuriere schicken, wenn es etwas zu melden gibt. Können wir helfen?»
Die Panzertür schloss sich mit einem dumpfen Poltern. Die Rikos, die den Flur bewachten, waren draußen geblieben.
«So», meinte Major Zimma. Er hackte seine Daumen in den Waffengurt und nickte einem seiner Untergebenen zu. «Sie sind also Kuriere von der Zentrale. Weshalb sind Sie noch einmal hier?»
«Das Interkom ist ausgefallen», hob Blaine an, sah eine Regung im Blick des Majors und erkannte, dass er sich gerade um Kopf und Kragen redete. Sein Instinkt schrie, er solle loslaufen, einfach fliehen; doch der kühle Teil seines Selbst wusste um die Sinnlosigkeit.
Zimma verzog seine Lippen zu einem bösen Lächeln. «Nein, ist es nicht.»
Er schnippte, und um sich herum hörte Blaine die Rikos und Roboter, die einen Halbkreis bildeten. Er sah sich langsam um, blickte in Läufe von feuerbereiten Blastergewehren und Waffenarmen. Panik stieg in ihm auf, aber sie nahm nur einen kleinen Teil seines Selbst ein, blieb so unbedeutend, dass sie ihn nicht bezwang. Er sah ihr ins Auge und akzeptierte ihr Vorhandensein, hielt sie jedoch fern von Denken und Handeln. Seine Gedanken blieben klar, auf den Augenblick fokussiert. Rix musste etwas zugestoßen sein. Sie konnten nicht mit ihm rechnen. Was immer auch passiert war, das Wichtigste war, Zeit zu gewinnen und die Initiative nicht völlig zu verlieren. Möglichkeiten zu schaffen. Es gibt immer einen Ausweg. Im nächsten Moment fand er ihn.
Blaine fiel auf die Knie, reckte Major Zimma in einer flehenden Geste die Hände entgegen und rief mit tränenunterdrückter Stimme: «Wir ergeben uns! Nehmen Sie uns fest!»
***
In der Sicherheitszentrale massierte sich Jans Bruner die Schläfen. Die Kopfschmerzen klangen ab. Nun saß er hier und musste tun, was er am meisten verabscheute: warten. Es dauerte nicht lange.
Oberkonstabler Difat wandte sich zu Jans und Atta herum. «Ein Wachposten hat Bellgeräusche gemeldet.»
«Die Terrier», sagte Atta. Er trat an die Kontrollen und betrachtete die Anzeigen über den Standort des Wachposten. «Recht nahe beim Transmitterraum.»
«Ist der Posten allein?», fragte Jans.
«Sie sind zu zweit», antwortete Difat.
«Schicken sie noch vier zu ihnen, dann sollen sie den Geräuschen nachgehen.»
Atta nickte, und Difat schickte die Meldung raus. Da kam ein Anruf aus dem Transmitterraum. «Es ist Zimma», sagte Atta aufgeregt.
Jans trat hinter ihn. Das Gesicht des Majors erschien deutlich im Interkom. Seine Miene war eine Mischung aus Selbstzufriedenheit und Unschlüssigkeit. «Hier Zimma. Wir haben zwei der Infiltranten gefasst. Aber – nun, sie sind geständig und wollen in Sicherheitsgewahrsam genommen werden.»
«Sie wollen was?», rief Atta.
«Sie sagen, man hätte sie gezwungen. Sie sollten nur den Weg bereiten für die eigentlichen Räuber.»
«Wo sollen die sein?», fragte Jans. Er wusste nicht, was er davon halten sollte. Waren die beiden wirklich nur eine Vorhut und er hatte seine Gegner falsch eingeschätzt? Hatte er seine Kräfte verkehrt eingesetzt?
«Das wissen die beiden nicht», sagte Zimma unschlüssig. «Sie behaupten, man habe sie über den eigentlichen Plan im Unklaren gelassen. Die beiden gaben sich als Kuriere aus und behaupteten, das Interkom sei ausgefallen. Da es das nicht ist, denken die beiden, sie wurden verheizt.»
«Es sind zwei?», vergewisserte sich Jans.
«Ein Mann und eine Frau.»
Sie sind es! Eine Finte in einer Finte, wurde Jans klar. Er trat an das Interkom, wollte Zimma anweisen, die beiden zu betäuben – da erstarb die Verbindung. Jans starrte auf die schwarze Bildfläche.
«Das Interkom ist zusammengebrochen», rief Difat aufgeregt.
«Verflucht!», entfuhr es Atta. «Was kommt denn noch?»
«Nichts», sagte Jans düster. «Sie haben uns genau dort, wo sie
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