Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)
Entgegenkommen. Es tut mir wirklich leid wegen der Unannehmlichkeiten. Ich versichere Ihnen, Sie werden von Ihrem neuen Schiff begeistert sein.»
«Sicher», gab Kovo Lagan zurück.
Während dieses kurzen Wortwechsels hatte Ega Rix die Finger der Puppe über die Tastatur des Datenblocks huschen lassen. Die ganze Nacht hatte er die wenigen Handgriffe geübt, und jetzt liefen sie blitzschnell und unauffällig ab. Er schob den Original-Kaufvertrag in die Ablage, und auf dem Display erschien der Kaufvertrag, der Frau Tolobe zur Besitzerin der Rosenblatt machen und Kovo Lagans Konto um den Preis des Raumers erleichtern würde. Durch einen weiteren Tastendruck sprang der Vertrag an den unteren Rand. Dort sah man nur noch die letzten Zeilen des Vertragswerks, das Datum und die beiden Unterschriftenzeilen. Dieser Bereich war mit dem Vertrag, den Kovo Lagan unterschrieben hatte, identisch.
«Nein, so was!», rief Ega Rix aus. «Da muss etwas daneben gegangen sein.»
«Was?», fragte Kovo Lagan und starrte ihn mit gelben Fiberzi-Augen an.
«Der Block scheint Ihr Siegel nicht angenommen zu haben», sagte Rix. Er hielt den Datenblock Kovo Lagan entgegen. «Wenn Sie bitte noch einmal unterzeichnen würden.»
Dies war der Moment, auf den alles ankam. Jetzt würde der ganze Plan scheitern oder funktionieren. Wenn Kovo Lagan sich weigerte oder sich die Kopfzeile des Vertrags anschaute, war alles verloren. Der Moment schien sich zu dehnen ...
Da ergriff Kovo Lagan ungehalten den Datenblock, drückte ohne hinzusehen sein Siegel auf den Vertrag und gab den Block zurück. Seine Nackenfedern standen wieder ab.
«War es das?», fragte er.
Ega Rix sah hinab. Der Vertrag war unterschrieben. «Ja, jetzt hat alles seine Richtigkeit. Vielen Dank. Auf Wiedersehen.»
«Wiedersehen.»
Kovo Lagan verließ mit seinem Leibwächter das Büro. Kaum war die Tür geschlossen, nahm Ega Rix ein weiteres Siegel aus der Jackentasche und drückte es auf den Vertrag. Dann nahm er ein Siegel vom Schreibtisch und bestätigte den Vertrag auch durch die Partei des Verkäufers. Rasch waren die Daten in den Computer der Firma Wertus eingespeist und der Verkauf perfekt. Frau Tolobe war nun offizielle Besitzerin der Rosenblatt, und Kovo Lagan würde bezahlen.
Ihr Plan war aufgegangen – sie hatten das Spiel gewonnen!
***
Agor Berewsk saß in seinem Büro und ging Akten durch, dabei stellte er Referenzen her, um sich ein besseres Bild machen zu können. Hin und wieder ließ er die Aufzeichnungen laufen, die er selbst gestern Abend gesprochen hatte. Ein ganz normaler Arbeitstag neigte sich seinem Ende entgegen.
Da ging die Tür auf und ein Nostoker trat ein, den Agor nicht sofort erkannte. Zum Glück folgte Agors Assistentin einen Moment später und stellte den Besucher als ‹Herrn Merzow aus der Informationsabteilung› vor. Der Name brachte Erinnerungen zurück. Vorgestern hatte Agor Merzow den Auftrag erteilt, die Geschäfte Kovo Lagans zu überprüfen und im Speziellen seine Verträge mit Wertus. Es galt herauszufinden, ob das Gespräch, das Agor im Restaurant mitbekommen hatte, ernst genommen werden sollte.
«Herr Merzow, bitte setzen Sie sich», sagte Agor und wies mit einer knappen Geste auf einen Besucherstuhl. Die Computer ließ er laufen, was Merzow mehr oder weniger klar sagen sollte, sich kurz zu fassen.
Dieser verstand den Wink. Er zögerte einen Moment, bevor er sagte: «Ich bleibe lieber stehen. Sie sind ja sehr beschäftigt.»
Agors Assistentin schloss die Tür hinter sich und blieb auch im Raum.
«Wie Sie wollen. Was gibt es Neues über Kovo Lagan?», fragte Agor.
«Über seinen regulären Geldverkehr konnte ich nichts herausfinden, da er ein Konto bei einer fedderschen Bank hat.» Merzow zuckte mit den Schultern.
«Ich verstehe. Haben Sie sonst noch etwas?»
Merzow klatschte in die Hände und stellte seine Ohren auf. «O ja, Sie lagen mit Ihrer Vermutung richtig. Heute Morgen wurde eine große Geldsumme auf das Konto von Wertus überwiesen ... von Lagans Konto. Überweisungsgrund war eine gestern ausgestellte Rechnung betreffend eine Raumyacht der Sorona-Klasse.»
«Er hat sich also ein Schiff gekauft.»
«Ja, wie Sie sagten.»
«Nun, dass er ein Schiff bei Wertus kauft, war mir bekannt. Jetzt hat er es eben bezahlt.» Als Merzow nichts erwiderte, erklärte Agor: «Es kommt mir darauf an, ob er sich ein zweites Schiff kauft.»
«Ach so.» Merzow dachte nach. «Eine Sorona-Yacht hat er bezahlt.»
«Das sagten Sie
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