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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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folgenden beiden Stunden sah Indra fern. In der Bar gab es mehrere Teleholos, die auf die unterschiedlichsten Sender eingestellt waren. Indra entschied sich für einen Informationskanal. Sie sah Nachrichten, deren Titelthema das morgige Erscheinen der neuen Richterin für den hiesigen Distrikt war. Acht Tage nach dem Weggang des vorigen Richters würde die Richterin auf Baikasch eintreffen und ihren neuen Posten antreten. Es folgten Wirtschaftsnachrichten: Der Markt für kybernetische Persönlichkeiten war gegenüber dem Vorjahr geschrumpft, was vor allem die Wirtschaft des Planeten Baikasch traf, aber man hoffte, über den Justiztourismus diesen Ausfall auffangen zu können. Es war ein bekanntes Phänomen, dass mit dem Amtsantritt eines neuen Richters auch die Prozesse anstiegen, da viele, die mit dem Stil des alten Richters unzufrieden waren, mit der Einsetzung eines neuen ihre Chancen auf einen erfolgreichen Prozess steigen sahen. Schon jetzt waren die Hotels auf Baikasch stärker ausgelastet als im vergangenen Jahr.
    Daran schlossen sich Meldungen von kleineren und größeren Katastrophen im Tauhaus-Distrikt an. Auf Rok war ein neues Casino eröffnet worden, trotz der Bedenken einiger Entscheidungsträger, da es auf Rok wieder zu vereinzelten Übergriffen von rivalisierenden Banden gekommen war; Roks Rechtsprecher beteuerte in einem knappen Kommentar, die Lage im Griff zu haben und dass Gäste des Planeten keine Angst vor Übergriffen zu haben brauchten.
    Schließlich gab es Berichte aus anderen Distrikten des Merdianischen Reichs: Es wurde über die beiden Kriege berichtet, in die das Merdianische Reich im Moment verstrickt war. Indra erkannte, dass die Berichte direkt aus dem Material des größten freien Nachrichtensenders von Merdia übernommen wurden, was ihrer Ansicht nach gegen den Sender sprach, den sie gerade sah. Jede Nachrichtenagentur sollte sich ein eigenes Bild machen, wenn es um so ernste Themen ging. Zudem waren die Informationen mindestens eine Woche alt. Indras zweiter Mann war Kapitän eines Brechers, und wenn er auch im Moment an keiner Front diente, erhielt sie von ihm interessantere Nachrichten. Zwar konnte er auf die militärischen Einzelheiten nicht eingehen, aber Indras Militärausbildung, das Studium und die zwanzig Jahre Ehe hatten ihr genug Wissen über Schlachtenverläufe vermittelt, dass sie zwischen den Zeilen lesen konnte. Einen der Gegner hatte die merdianische Raumflotte bis ins Heimatsystem zurückgedrängt und nun begann die Blockade. Im anderen Krieg im Norden des Reiches, dem Zentrum der Galaxis zugewandt, erforschte man gerade die gegnerische Schlagkraft. Sie hob ihr Glas zu einem Toast auf die Mannschaften und Schiffe an den Fronten.
    Einer der Knaben kehrte in die Bar zurück und stellte sich vor sie hin. «Wir haben ihn gefunden!», verkündete er stolz und streckte die Hand aus, damit sie bezahlte.
    Indra dachte nicht daran. «Zeig ihn mir.»
    Nachdem sie ihre Getränke gezahlt hatte, folgte sie dem Knaben. Mit jedem Meter, den sie zurücklegte, wurden die Straßen dreckiger und die Läden schäbiger. Es gab billigen Krimskrams in den Auslagen, und unfreundliche Verkäufer hatten mehr damit zu tun, ihre Sachen vor Diebstahl zu schützen, als Kunden anzulocken. Indra war froh, ihren Strahler dabeizuhaben. Sie eilte dem Knaben hinterher, der sich in dieser Gegend bestens auszukennen schien. Schließlich legte er den Finger an den Mund und blickte vorsichtig durch die Fensterscheibe eines Stehimbisses. Indra folgte seinem Beispiel und lugte um einen Pfeiler, der ihr Deckung bot. Da saß er: Mayhew Frottel, auf einem Hocker und knabberte an einer gefüllten Teigrolle. Bei genauerer Betrachtung der Szene erkannte Indra zwei der Kinder, die sie mit der Suche beauftragt hatte, in einer der Ecken, denen Mayhew seinen Rücken zuwandte. Indra zahlte den Knaben aus, der sie hierher geführt hatte. Dann ging sie zu Frottel hinüber.
    Sie stellte sich an seinen Tisch, lächelte und fragte: «Schmeckt es?»
    Er sah sie mit großen Augen an. Sein Gesicht war bleich und viel schmaler, als sie es in Erinnerung hatte. Die Schrecksekunde verging, im nächsten Moment sprang Frottel auf, warf ihr die halb gegessene Teigrolle ins Gesicht und rannte aus dem Imbiss.
    Indra unterdrückte einen Fluch und setzte ihm nach. Sie war nur wenige Schritte hinter ihm, doch er war schnell und kannte das Terrain. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er sie abschütteln würde. Zudem hatte sie keine Lust auf

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