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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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eine Hatz. Im Laufen griff sie zum Halfter, zog ihre RK und blieb stehen. Sie nahm sich den Luxus ruhig zu zielen, bevor sie abdrückte. Nur aus einem der vier Läufe der kleinen Energiewaffe schoss ein Strahl. Blau funkelnd und leise zischend berührte er Frottels rechte Pobacke. Der Energiestoß lähmte die pikante Region und das Bein augenblicklich. Frottel ruderte mit den Armen, verlor das Gleichgewicht und stürzte zu Boden. Während Indra auf Frottel zuging, aktivierte sie einen zusätzlichen Lauf ihrer Waffe und potenzierte damit das Energieniveau des nächsten Schusses – er würde Frottels Haut verbrennen. Indra erreichte den Dieb, doch dieser schien keine Lust zu haben, sich zu wehren oder einen weiteren Fluchtversuch zu unternehmen. Er rollte sich auf den Rücken und grinste sie verunglückt an.
    «Hallo, wie geht's?», fragte er.
    «So weit ganz gut. Nur mein Geldbeutel ist leer.»
    «Echt? Wie das?»
    «Reiz mich nicht!» Da entdeckte Indra den Grund für Frottels unnatürliche Blässe. «Was ist mit deiner Hand passiert?»
    Frottel hob seine rechte Hand, an der Zeige- und Mittelfinger fehlten. Ein Mullverband war um sie gewickelt, ein großer, von Blut dunkelbraun gefärbter Stofffetzen. «Eine missglücktes Geschäft.»
    «Du scheinst es dir mit wirklich jedem zu verderben.»
    Mayhew zuckte mit den Schultern. «Das ist 'ne längere Geschichte. Ich war echt in der Klemme, deswegen musste ich auch deine Sachen verticken.»
    «Du warst in der Klemme? Sieht mir ganz danach aus, als wärst du es immer noch.»
    «Ich wollte dir ja alles erklären. Ging um Leben und Tod!»
    «Wieso hast du mich nicht einfach gefragt?»
    «Ich bin in einem schlechten Umfeld aufgewachsen. Ich kenne nur Lügner und Halsabschneider, da ist es schwer, jemandem zu vertrauen.»
    Indra lachte ihm ins Gesicht. Der ist wirklich unglaublich, dachte sie. Was glaubt er, mit wem er es zu tun hat? «Du hättest mich doch auch bestohlen, wenn du nicht in dieser Lage wärst», sagte sie und deutete mit dem Lauf ihrer Waffe auf seine verstümmelte Hand.
    «Niemals», beteuerte er. «Wie kannst du nur so was denken? Ich war ... bin in 'ner schrecklichen Lage. Dieser Kredithai ist hinter mir her, nur deswegen hab ich mir deine Sachen geborgt. Ich wollte sie dir zurückgeben, sobald es besser läuft. Ehrlich! Ich wollte dich wiedersehen. So was wie letzte Nacht, mit dir, ist mir noch nie passiert.»
    Indra schmunzelte. «Da magst du Recht haben.» Sie sah sich um. Niemand schien sich für die Frau mit der Waffe und den Angeschossenen zu interessieren. Die Leute gingen ihren Geschäften nach, ohne dieser Szene einen zweiten Blick zu schenken. Sie steckte die Waffe ein und wandte sich wieder Mayhew zu. «Du wolltest mir meine Sachen zurückgeben? Wohin hast du sie denn gebracht?»
    «Pfandleiher. Vielleicht sind sie ja noch da.»
    «Bete darum. Steh auf und bring mich hin!»
    Mayhew versuchte es, schaffte es aber nicht. «Mein Bein ist noch ganz taub. Hilfst du mir auf?»
    Indra verdrehte die Augen, sie dachte nicht daran, ihm auch nur ein bisschen zu helfen. Beim dritten Versuch schaffte er es dann endlich, auf die Beine zu kommen. Humpelnd führte er sie die Straßen entlang. Die Gebäude verfielen, während man sie betrachtete. Die meisten Fenster waren eingeschlagen oder blind vor Schmutz. Doch sie blieben nicht auf dieser Ebene. Mayhew stieg mit ihr Brücken hinauf oder führte sie lange Treppenflure abwärts. Nach einiger Zeit fragte sich Indra, ob sie aus diesem Labyrinth von Abzweigungen, Unterführungen und Treppen alleine zurückfinden würde, ließ sich ihre Unsicherheit aber nicht anmerken.
    Nach einer Viertelstunde klopfte Mayhew an eine altersschwache Tür, die in einen noch älteren kleinen Laden führte. Die wenigen Lampen, die von der Decke baumelten, waren verstaubt und dreckig und spendeten deswegen nur dämmriges Licht. In dem kleinen Raum standen unzählige Schränke, in denen allerlei Plunder lag. Vitrinen beherbergten Kristallgläser und Porzellanschalen. In den Regalen standen technische Geräte, wie sie Indra nie zuvor gesehen hatte – und sie bezweifelte, dass nur eines von ihnen funktionierte. Sie wollte sich gerade dem Tresen zuwenden, als ihr Blick an einem kleinen Gerät hängen blieb. Es hatte die Form eines Blütenkelches und die Konsistenz und Farbe von Porzellan. Indra glaubte die Bauweise zu erkennen und wollte das Gerät aus dem Regal nehmen, als ein Mann durch die Hintertür den Laden betrat und sich an den

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