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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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schon.»
    Die beiden musterten sich intensiv: Orno nahezu zitternd vor unterdrückter Wut, die Augen versteckt hinter den roten Gläsern der Brille; Blaine selbstsicher und ruhig. Mit einem Ruck wandte sich Orno ab und verschwand in die Dunkelheit. Blaine sah ihm noch kurz nach, dann setzte er seinen Weg fort. Tischara folgte ihm schweigend.
    Die zweite unterirdische Etage war in schummeriges rotes Licht getaucht. Überall standen Sofas und Liegen, auf dem Teppichboden waren Sitzkissen verteilt. Hier lief keine Musik, zumindest keine aus einer Anlage. Dafür war die Melodie mehrerer keuchender, vor Erregung hechelnder und in Ekstase wimmernder Wesen zu hören. Blaine und Tischara stiegen noch weiter nach unten.
    Die Tür war unscheinbar, gerade breit genug für Blaine und so niedrig, dass Tischara ihren Kopf einziehen musste. Nach einer kurzen Treppe erreichten sie einen Gang, der nur spärlich beleuchtet war. An seinem Ende befand sich eine verschlossene Tür, vor der ein kantiger nostokischer Graukater stand. Er sah sie kommen und baute sich mit vor dem Bauch verschränkten Armen auf. «Was kann ich für dich tun?», fragte er auf Norm.
    Blaine nickte ihm freundlich zu. «Hallo, Tem. Wir möchten zu Foran. Wir haben einen lukrativen Auftrag für sie.»
    Der Türsteher nickte und betätigte – ohne hinzusehen – einen Knopf neben der Tür. «Wie geht’s der Familie?», wollte er wissen.
    «Gut, ich soll dich herzlich grüßen.»
    Tem erwiderte amüsiert: «Freut mich zu hören.» Er tastete Blaine mit einem Sensorhandschuh ab, der händigte ihm seine Bastardpistole freiwillig aus. Die Feuerklinge jedoch verschwieg er. Er trug sie in einer speziellen Innentasche seines Mantels, der aus einem Sensoren täuschendem Stoff war. Der handelsübliche Scanner, den Tem benutzte, sollte die Waffe nicht finden können – und tat es auch nicht.
    Tischara musste ein seltsam geformtes Halfter von ihrer Hose entfernen und übergeben. Blaine schielte dem Halfter hinterher: ein paar fingerlange Metalldornen hingen an einer gebogenen Metallplatte.
    Aus einem Sprechgitter an der Tür ertönte ein wohl moduliertes Sirren. Tem trat zur Seite, und die Tür schwang auf. Der Wächter griff in die Innentasche seiner Jacke und zog einen Duftflakon heraus, mit dessen Inhalt er Blaine und Tischara ansprühte.
    «Was soll das?», fragte Tischara und schnüffelte intensiv.
    «Eine Vorsichtsmaßnahme, damit die Wachen euch vorbeilassen. – DeVere, du schuldest mir noch eine Revanche.»
    «Halt die Karten warm», meinte Blaine und ging durch die Tür.
    Der Flur, durch den sie nun liefen, war breit genug für vier Männer und offensichtlich auf die Schnelle mit Laserbrennern in den Fels geschnitten worden. Der Boden war uneben, Wände und Decke voller Vorsprünge und armlanger Einkerbungen, sodass die wenigen schwachen Lampen mehr Schatten als Licht erzeugten.
    Sie hörten das Klicken, noch bevor sie die Wesen selbst sahen. Obwohl Blaine oft hier gewesen war und er in seinem Leben viele Spezies gesehen hatte, lief es ihm beim Anblick der Isk immer noch kalt den Rücken hinab. Vier standen in dem Gang und warteten auf die Eindringlinge. Die Chitinplatten ihres Körpers waren braun, vier haarlose Beine ruhten auf dem Boden, das übrige Paar nutzten sie als Scheren bewehrte Arme – jede Schere hatte die Länge eines menschlichen Unterarms. Ihr dreigeteilter Insektenkörper mündete in einen großen dreieckigen Kopf, der in beinlange, schnappende Beißzangen auslief. Kleine Knopfaugen lagen funkelnd unter wuchtigen Stirnplatten.
    In der Hoffnung, Tischara würde seine Angst nicht bemerken, lief Blaine mit großen Schritten weiter. Seine rechte Hand fand unwillkürlich die verborgene Tasche, in der die Flammenklinge steckte. Wie lange er sich mit dem Dolch die Isk vom Leib halten konnte, war eine Frage, die er in der Realität eigentlich lieber nicht beanwortet haben wollte.
    Trotz intensiver Recherchen hatte er nie herausgefunden, wie die Kontrolle beschaffen war, mit denen die Isk unterworfen wurden. Sie ließen sich nur von Forans Rasse, den Ikon'schi, zähmen – und waren deren Sklaven. Es bestand eine nicht fassbare Form von Kommunikation zwischen den beiden Rassen. Die Isk waren den Ikon'schi vollkommen ergeben, treuer als jedes Haustier. Manche sprachen von Hypnose, andere von genetischer Versklavung. Was es auch war, die Isk waren perfekte Untergebene und Mordmaschinen. Blaine hatte bislang noch keine Ikon’schi getroffen, die eine

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