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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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Isk ließen sie erneut passieren, und wenige Minuten später verließen sie das Käfers Tumult. Während sie über die Straße gingen, redeten Blaine und Tischara kein Wort miteinander. Der Aufzug stank wohl noch penetranter als auf der Fahrt nach unten. Auf dem Dach angekommen, fanden sie Erko, seine Bande und ihren Flitzer genau dort vor, wo sie sie zuletzt gesehen hatten. Als sie sich auf den Flitzer setzten, fragte Tischara: «Zurück zur Leved?»
    «Vorerst ja», gab Blaine zurück. «Von dort aus kann ich mit Freunden Termine machen. Rok ist nachts aktiver als am Tag, vielleicht ergibt sich in den nächsten Stunden noch etwas.»
    «Einverstanden.»
    Blaine zog den Flitzer in die Luft.
    Unbemerkt von Blaine und Tischara, hatte eine Gestalt im Schatten des Aufzughäuschens gestanden. Als der Flitzer am Himmel nur noch ein Punkt war, löste sich die Gestalt aus dem Schatten und ging zu Erko hinüber. Das Gesicht der Gestalt war hinter einem Schleier verborgen, zu sehen waren nur die grünen Augen und ein Streifen weißer Haut. Die Gestalt bezahlte Erko und zog dann ein Funkgerät aus den Falten ihrer dunklen Tunika.
    «Sie sind auf dem Weg», meldete sie.
     
    ***
     
    Blaine flog mit hoher Geschwindigkeit durch die Häuserschluchten eines heruntergekommenen Viertels. Der Häuserkern war etwa hundert Jahre alt und größtenteils morsch, da niemand sich um seine Erhaltung kümmerte. Stattdessen hatte man Stahlkorsette um die Häuser gezogen und stellenweise neue Wohnungen wie Vogelnester in die Gitterkonstruktionen gesetzt. Dieses Viertel war weitestgehend verlassen, seine Glanzzeit drei Generationen her und nun faulte es vor sich ihn. Das ewige Regenwetter, die salzigen Winde vom Meer und die Abgase des nahe gelegenen Industrieviertels fraßen an der Substanz.
    Der Abendnebel zog durch die Straßen, deswegen hielt Blaine den Flitzer auf größerer Höhe. Um Zusammenstöße mit Anbauten zu vermeiden, die teilweise weit hervorragten, musste er das Tempo drosseln.
    Tischara, die hinter ihm auf dem Flitzer saß, schob ihre Schnauze dicht an sein Ohr. «Was ist das hier für eine Gegend?»
    Blaine kauerte im Windschutz des vorderen Prallfelds und spürte die Feuchtigkeit in der Luft. «Hier regieren die Aristos, und mit denen komme ich gut klar. Außerdem brauchen wir nicht –»
    Aus den Augenwinkeln sah er einen roten Blitz im Nebel, und im nächsten Moment explodierte etwas an der Unterseite des Flitzers. Bevor Blaine reagieren konnte, schoss ein zweiter Energiestrahl zu ihnen herauf. Für einen Moment war das Levitationskissen ausgefallen – der Flitzer hatte der Schwerkraft nichts mehr entgegenzusetzen und sackte ab. Blaine startete den Schieffer-Levitator neu, und das Kissen baute sich unter ihnen auf. Der Flitzer fing sich. Blaine sah nur zehn Meter vor sich eine Gabelung. Wenn er es bis dorthin schaffte und nach rechts steuerte, würde er dem Beschuss vielleicht entgehen können.
    Da blitzte eine dritte Energielanze durch den Nebel. Es gab einen Knall, es stank und der Levitator war vollends zerstört. Der Flitzer verlor rasant an Höhe. Blaine erhöhte das Tempo, verlagerte sein Gewicht und brachte den Flitzer so zu einem leichten Kurswechsel. Die Gabelung kam näher, dann waren sie an dem einen Haus vorbei – und rasten frontal auf das nächste zu. Blaine musste ein Fenster finden, denn würden sie gegen einen Stahlträger oder die Häuserwand fliegen, war es vorbei mit ihnen. Er fand eine Stelle, aber sie waren schon fast zu niedrig.
    «Wenn wir durch das Fenster sind, springen Sie ab!», schrie er Tischara zu. Er beschleunigte weiter und brachte mehr Strecke hinter sich bei gleicher Sinkgeschwindigkeit. Sie rasten durch das Stahlkorsett, trafen das blinde Fenster und mit einem Scherbenregen krachten sie in ein Zimmer.
    Blaine sprang vom Flitzer, schützte den Kopf mit den Armen, rollte sich ab und stieß mit Wucht gegen eine Wand. Er hörte, wie der Flitzer polternd und kreischend über den Boden schlitterte, sich überschlug und durch die Zimmertür brach.
    Mit schmerzendem Rücken rappelte sich Blaine wieder auf. Der Flitzer hatte nicht nur die Tür, sondern auch ein gutes Stück der Wand eingerissen. Staub hing als dicke weiße Wolke in der Luft. Der Boden hatte unter dem Aufprall auch sehr gelitten. Auf der anderen Seite des Zimmers stand Tischara aufrecht. Ihre Stimme klang nicht ganz so überheblich wie sonst, als sie sagte: «Sagten Sie nicht, Sie kämen mit den Leuten dieses Viertels gut

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