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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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Karten zu spielen, Versprechen einzuhalten – und gegebenenfalls ein gebrochenes auch zu ahnden.
    Ohne ein weiteres Wort ging Blaine zum Lifthäuschen. Tischara folgte ihm und fragte: «Wohin wollen wir eigentlich?»
    «Ins Käfers Tumult.» Blaine zeigte auf einen heruntergekommenen, achteckigen Bau von zehn Etagen Höhe. Die obersten drei Etagen waren in grellrotes Laserlicht getaucht und vor dem Eingang drängte sich ein große Traube unterschiedlicher Wesen. Im aufkommenden Abendnebel konnte man nur schwerlich zwischen Körper und Schatten unterscheiden.
    Die Lifttür öffnete sich und entließ einen unangenehmen Geruch, woraufhin Tischara ihre Schnauze verzog. Die kleine Kabine war mit Graffiti besprüht und wackelte, während sie nach unten fuhren. «Foran ist die beste Informationshändlerin in diesem Distrikt, aber sie ist nicht billig», erklärte Blaine. «Wie hoch kann ich gehen?»
    Man sah Tischara an, dass sie sich am liebsten die Nase zugehalten hätte, ihre Ohrenspitzen wiesen gen Boden. «Sie stellen den Kontakt her, die Verhandlungen übernehme ich.»
    «Feilschen Sie hart», riet Blaine.
    «Ich kenne mich mit den örtlichen Gepflogenheiten aus.»
    Der Aufzug hielt und sie gingen auf die Straße, wo es nicht sonderlich besser roch. Sie stiegen über bewusstlose Leiber; einige lagen wahrscheinlich schon seit letzter Nacht hier. Der Weg zum Käfers Tumult war nicht lang. Je näher sie kamen, desto enger drängten sich die Leute, bis sie schließlich völlig stecken blieben. Mit einem jahrelang entwickelten Instinkt fand Blaine einen sicheren, schnellen Weg durch die Menge und drängte nach vorne. Tischara blieb dabei immer einen Schritt hinter ihm.
    In der dritten Reihe kamen sie nicht mehr weiter, also warteten sie geduldig, bis sie hereingewunken wurden. Sie gingen durch eine schwere Tür, vorbei an drei mit Betäubungsstäben bewaffneten Aufpassern. In einem mit Spotstrahlern ausgeleuchteten Flur übergab ein Kassenroboter ihnen je einen Chip, auf den all ihre Getränke, Toilettengänge, virtuellen Reisen, Drogenkäufe und andere kostenpflichtige Vergnügungen verzeichnet werden würden. Nachdem sie den Flur hinter sich gelassen hatten, gelangten sie in die Tanzhalle.
    Aus der Decke war ein kreisrundes Loch gebrochen worden, in der Etage darüber auch – so fand die Disco auf drei Ebenen statt. Ständig wechselndes, farbiges Licht reflektierte wie bunte Wasserflecken auf Nebelschwaden, die im Raum herumsegelten. Hämmernde Rhythmen und aufpeitschende Melodiefragmente dröhnten. In der Mitte war eine Tanzfläche, auf der Wesen der unterschiedlichsten Rassen weltvergessen ihre Emotionen in Bewegung verwandelten. Um sie herum standen die anderen und genossen den Anblick oder hielten nach einem Gespielen Ausschau.
    Blaine und Tischara suchten allerdings nicht den Weg nach oben, sie nahmen eine rustikale Eisentreppe in den Keller. Die Bässe der Musik ließen die Stufen unter Blaines Sohlen vibrieren. Das erste Kellergeschoss war in Schwarzlicht getaucht, sodass bestimmte Stoffe grell leuchteten, während alles andere nicht zu sehen war. Hier spielte nervtötend aggressive Musik. Die Anwesenden standen scheinbar unbeweglich herum, nachgezeichnet wie fluoreszierende Strichmännchen.
    Sie wollten noch tiefer in den Keller steigen, als sich Blaine unvermittelt eine Gestalt in den Weg stellte. Sie hatte etwa seine Größe, war dürr und in billiges Lederimitat gekleidet. Auf der langen Schnauze lag eine rote Sonnenbrille. Die Lefzen des Hundewesens waren mit leuchtender Farbe bemalt. «Blaine!», bellte es.
    «Wie geht's, Orno?», erwiderte Blaine ruhig und blickte sein Gegenüber wachsam an.
    «Nicht so gut, seit du mich betrogen hast!»
    «Es war ein faires Spiel.»
    Orno warf einen Blick über Blaines Schulter. «Wo ist das Luder und dieser Schraubenkasten?»
    «Kommen gleich. Scyna wird sich freuen, dir eine zu verpassen, wenn du sie noch mal so nennst.»
    Orno bleckte seine beeindruckenden Zähne und sagte höhnisch: «Der große Trickser DeVere lässt seine kleine Schwester für sich kämpfen.»
    «Ich könnte dich jederzeit erledigen, aber Scyna wäre mir böse, wenn ich sie um den Spaß bringen würde, dich eigenhändig zu Katzenfutter zu verarbeiten.» Blaine machte keine Anstalten, einen Kampf zu beginnen. Scheinbar entspannt stand er vor seinem Herausforderer und sah ihn ruhig an. «Jetzt geh mir aus dem Weg, ich habe zu tun.»
    «Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen!»
    «Für heute

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