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Trieb: Paul Kalkbrenner ermittelt. Bd. 3 (Ein Paul-Kalkbrenner-Thriller) (German Edition)

Trieb: Paul Kalkbrenner ermittelt. Bd. 3 (Ein Paul-Kalkbrenner-Thriller) (German Edition)

Titel: Trieb: Paul Kalkbrenner ermittelt. Bd. 3 (Ein Paul-Kalkbrenner-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Krist
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sollst.«
    »Stimmt, jetzt, wo du es sagst, fällt es mir auch wieder ein.«
    »Jetzt tu nicht so scheinheilig. Was willst du?«
    Sackowitz beschloss, auf weiteren Smalltalk zu verzichten. »Es geht um den Mordfall Fielmeister.«
    »Darüber weiß ich nichts.«
    »Und das soll ich dir glauben?«
    »Die Kollegen sind schon beim letzten Mal skeptisch geworden.«
    »Aber du weißt schon: Es soll dein Schaden nicht sein.«
    »Nein, diesmal besser nicht.« Und damit legte Werner auf.
    Sackowitz ließ ein Donnerwetter vom Stapel, das sich gewaschen hatte.
    »Was schimpfst du so?« Heiko hatte sich vergnügt auf Sackowitz’ Bürostuhl niedergelassen. »Dein Mac funktioniert doch wieder einwandfrei.«
    Auf dem Monitor flimmerte ein
YouTube-
Filmclip
.
Ein Güterzug überrollte ein kleines, orangefarbenes Männchen:
South Park.
    »Warum fragt der Rechner mich nicht nach meinem Passwort?«, bemängelte Sackowitz.
    »Stimmt, das müssen wir neu einrichten.«
    »Was war denn jetzt mit dem Kasten los?«
    »Sag mal«, Heiko glättete sein T-Shirt, auf dem heute in Neonfarben zu lesen war: »Mac – Die Kraft sei mit dir«, dann fächelte er sich mit der Hand frische Luft zu, »heute riecht es hier aber nach …«
    »Ich habe dich gefragt, was mit dem Computer war.«
    Heiko griente. »Irgendwas mit den Systemdateien. Hat mit den Zugriffsrechten zu tun. War jemand Fremdes an deinem Mac?«
    »Wohl kaum. Ich hatte ja ein Passwort.«
    »Was ein geübter Mac-User ist, der …«
    »Erspar mir deine Lobhudeleien. Wozu sollte sich jemand an meinem Computer vergehen?«
    »Okay, hast du vielleicht die Software aktualisiert? Oder über die Boot-CD gestartet?«
    »Machst du Witze?«, brummte Sackowitz. »Ich weiß noch nicht mal, was eine Boot-CD ist.«
    »Dann kann ich dir auch nicht erklären, was passiert ist.«
    »Ich dachte, ein Mac ist ein Geschenk, das …«
    »Hardy? Leck mich doch!«

58
    Anna kam erst spät von der Agentur nach Hause. Wie jeden Abend. Und wie immer fühlte sie sich schlapp. Vor einem Blick in den Kommodenspiegel im Flur hütete sie sich wohlweislich, aber wenigstens war das Exposé für Sachsopharm
so gut wie fertig geworden. Morgen mussten vielleicht noch einige Korrekturen eingefügt werden, aber dann war es reif für die Kundenpräsentation – sogar mit vier von Dietrichs Layoutentwürfen. Erstaunlich, zu welcher Leistung der Grafiker fähig war, wenn man ihm nur Beine machte!
    Annas Freude war daher nicht einmal aufgesetzt, als sie in die Dunkelheit der Diele rief: »Manuel, ich bin wieder da!«
    Nicht dass sie mit einer Antwort rechnete, höchstwahrscheinlich daddelte ihr Sohn in seinem Zimmer an der PlayStation Portable
.
Ihr grauste schon vor dem
Street Soccer-
Getöse, das erst enden würde, nachdem sie beide einen schier endlosen Kampf übers Zubettgehen ausgefochten hatten.
    Ninas Worte kamen ihr wieder in den Sinn. Sie waren so schlicht wie wahr:
Ihr habt immer noch euch beide.
Mit dieser tröstlichen Gewissheit hängte Anna den Blazer an die Garderobe. »Manuel, ich habe uns was Leckeres mitgebracht.«
    Auf dem Heimweg hatte sie an der Tankstelle Kartoffelchips und Ahoi-Brause eingekauft. Die Uhr rückte zwar bereits auf zehn vor, aber vielleicht munterten die Snacks ihren Sohn ja doch noch ein wenig auf. Möglicherweise würde er sogar anschließend ohne großes Tamtam unter die Bettdecke kriechen. »Willst du nicht wissen, was ich besorgt habe?«
    Im Wohnzimmer brannte keine Lampe. Nicht einmal die Rollos hatte Manuel heruntergelassen. In einem Dreieck breitete sich das Licht der Straßenlaterne auf dem Teppich aus. Anna ließ die Jalousien unter Krach hinunter. Als das Rattern verklungen war, wurde ihr die Stille in der Wohnung bewusst. Kein Fiepen, kein Gebrüll, kein
Street Soccer.
Lag Manuel schon im Bett? Freiwillig?
Das wäre das erste Mal.
Für gewöhnlich nutzte er die Abwesenheit seiner Mutter, um aufzubleiben, bis sie abends heimkehrte.
    Aber auch in seinem Zimmer brannte kein Licht, und das Bett war leer. Weil sie Chips und Brause in den Händen hielt, knipste Anna die Deckenlampe mit dem Ellbogen an. Das Durcheinander von heute Morgen hatte sich nicht verändert. Hosen, Shirts, der Hertha-Wimpel und die PlayStation lagen noch immer an der gleichen Stelle.
    »Manuel?«
    Das Badezimmer war so dunkel wie verlassen.
    »Wo steckst du?«
    Auch in ihrem Schlafzimmer fand sie ihn nicht.
    »Okay, gewonnen! Du hast mir einen gehörigen Schrecken eingejagt. Jetzt komm wieder raus!«
    Sie

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