Trieb
case
,
ließ Cliff Richard mittlerweile die schunkelnden Paare wissen.
This is the story
,
the passion. The time and the place. They’re laid here before you.
»Also, noch einmal«, sagte Sackowitz flehend. »Gibt es etwas, das Sie mir verschweigen?«
»Nein.«
»Überlegen Sie.«
»Aber wie soll ich …?«
»Strengen Sie sich an!« Sein Tonfall wurde schärfer.
»Ich verbitte mir …«
»Wie viele Tote soll es denn noch geben, bis Sie reden? Ich weiß, dass Sie mir etwas verheimlichen!«
Judge if you can
,
verlangte Cliff Richard.
The devil incarnate or a misunderstood man?
Der Text klang in Sackowitz’ Ohren wie Spott und Hohn.
»Na ja«, Magda Michels schien zu überlegen, »etwas Merkwürdiges ist schon passiert. Es war …« Sie schüttelte vehement den Kopf. »Ach, wahrscheinlich ist es gar nicht wichtig.«
»Alles ist wichtig.«
»Aber es war nur ein Telefonat.«
»Auch ein Telefonat kann von Bedeutung sein!«
»Aber darin ging es nicht um seinen Tod«, wiegelte sie ab.
»Was macht Sie da so sicher?«
Ihr Blick glitt unruhig durch den Raum. An ihren Augen erkannte er, dass sie sich auf die Tanzfläche wünschte, übermütig, umschmeichelt, weit weg von ihm. Er bedrängte sie nicht und schwieg.
»Also, ich habe da ein Telefonat von Herrn Schulze mitbekommen«, gab sie sich schließlich einen Ruck. »Nicht dass das etwas Besonderes gewesen wäre. Ich war täglich bei vielen seiner Gespräche dabei. Aber dieses … dieses war ungewöhnlich. Und es hat einige Tage vor seinem Tod stattgefunden. Dabei tat er sehr geheimnisvoll, was ihm sonst überhaupt nicht ähnlich sah. Ich meine, ich war seine Büroleiterin und … Na ja, dennoch maß ich dem Gespräch keine große Bedeutung bei. Ich meine, schließlich besaß auch er ein Privatleben, und wir haben alle unsere kleinen Geheimnisse. Was sollte mich das also angehen? Außerdem stellte ich auch direkt nach seinem Ableben keine Verbindung zwischen dem Telefonat und seinem Tod her. Warum auch? Herr Schulze verstarb offiziell an einem Schlaganfall.«
»Sind Sie sich da sicher?«
»Aber daran gibt es doch keinen Zweifel. Der Befund des Hausarztes ist eindeutig.«
»Wissen Sie, wie der Arzt hieß?«
»Sein Name war …« Enttäuscht zuckte sie mit den Achseln. »Ich komme im Moment einfach nicht darauf. Aber ich weiß, dass sich Herr Schulze seit vielen Jahren bei ihm in Behandlung befand. Er war ein renommierter Mediziner, ein Freund der Familie. Warum hätte er lügen sollen?«
»Ja, warum? Genau das wüsste ich auch gern!« Einige Sekunden verstrichen, in denen Sackowitz der Musik lauschte und die tanzenden Paare auf dem Parkett beobachtete. »Worum ging es in dem Gespräch, das Sie belauscht haben?«
»Ich habe Herrn Schulze nicht belauscht, ich habe nur mitgehört.« Entrüstet richtete sie sich auf. »Und es war nur ein Zufall. Er hatte nicht mitbekommen, dass ich mich noch in meinem Büro aufhielt, weil ich mich bereits in den Feierabend verabschiedet hatte. Aber im Treppenhaus war mir eingefallen, dass ich eine wichtige Postsache versäumt hatte, also bin ich schnell …«
»Frau Michels, bitte, worum ging es in dem Gespräch?«
»Eine Wohnung in Neukölln, ich glaube, in der Schillerpromenade.«
»Schulze hatte eine Wohnung im tiefsten Neukölln?«
»Nein, ich meine, nicht dass ich das gewusst hätte. Das war es ja, was mich verwundert hat. Er war wegen irgendetwas sehr aufgebracht und sagte, die Wohnung in Neukölln müsse unbedingt geschlossen werden. So wütend hatte ich ihn noch nie erlebt.«
»Geschlossen? Was meinte er damit?«
»Ich habe keine Ahnung.«
»Haben Sie der Polizei von diesem Telefonat erzählt?«
»Vielleicht hätte ich das sollen, aber wie ich schon sagte, für mich bestand kein Grund, dieses Telefonat mit dem Schlaganfall von Herrn Schulze in Verbindung zu bringen. Und schon gar nicht mit dem Mord an Herrn Radomski.«
»Und? Sind Sie davon immer noch überzeugt?«
Magda Michels wich seinem Blick aus. Das war Antwort genug.
Bild, Montag, 16. Januar
Neue Spur im Fall Manuel:
Kindermörder schlug zum zweiten Mal zu!
Berlin. Die Polizei hat eine neue Spur im Fall des ermordeten Manuel Benson (10) – das gab gestern Abend der Leitende Oberstaatsanwalt Jürgen Heindl in einer Pressekonferenz bekannt.
Manuel Benson aus Prenzlauer Berg war am Donnerstag nach der Schule spurlos verschwunden. Mit einem Großaufgebot hatte die Soko »Manuel« nach dem Jungen gesucht. Unterdessen schaltete seine Mutter die
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