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Trigger - Dorn, W: Trigger

Titel: Trigger - Dorn, W: Trigger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wulf Dorn
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noch neugieriger machen. Er gehörte sozusagen zu den Stammpatienten der Waldklinik, und Ellen hatte schon oft genug mit ihm zu tun gehabt, um zu wissen, dass er von Natur aus ziemlich neugierig war.
    »Ja, dann will ich euch beide nicht bei eurer Aussprache stören. Ihr solltet euch dafür aber besser ein ruhiges Plätzchen suchen. Wie wäre es denn mit dem Garten am Patientencafé?«
    »Ah, gute Idee. Reden hilft ja immer.«
    »Na, dann viel Erfolg.«
    »Ihnen auch, Frau Doktor.« Er erwiderte ihr Lächeln und trottete mit seiner Schnecke davon. »Die ist echt voll in Ordnung«, hörte sie ihn seinem Plüschkumpel erklären. »Aber hör endlich auf, mich Quatschkopf zu nennen!«

    Ellen wartete, bis er weit genug weg war. Dann überzeugte sie sich, dass nicht noch jemand kam, und schlüpfte in den Schacht.
    Die Leiter führte etwa vier Meter in die Tiefe. Als Ellen unten angekommen war und sich umsah, erstarrte sie. Eine Erinnerung traf sie wie ein Lichtblitz.
    Sie war nur einmal in diesem Tunnelsystem gewesen. Damals hatte sie an einer Führung durch das Areal teilgenommen, kurz nachdem sie ihre Stelle in der Waldklinik angetreten hatte. Das lag nun vier Jahre zurück, und abgesehen von der Erinnerung an den Seitentunnel, der zum Keller unter der Gedenkstätte führte, hatte sie ganz vergessen, wie es hier unten aussah. Doch auf einen Schlag wusste sie nun wieder, was das für Tunnel gewesen waren, die sie in ihrem ersten Luzidtraum aufgesucht hatte. Sie erkannte die langen Gänge, die vergitterten Neonröhren, den großen Raum, von dem aus sie in jenem Traum losgegangen war und der in Wirklichkeit eine Wendefläche für die Versorgungsbahn war.
    Fast schon erwartete sie, Professor Bormann neben sich stehen zu sehen, der ihr erklärte, er sei nur der Prolog zu einem weiteren Alptraum.
    Ein weiterer Alptraum von einem schwarzen Hund – Wolf, es war der böse Wolf! -, der Jagd auf sie machte.
    Blödsinn, schalt sie sich. Dies ist die Realität, und ich habe jetzt wirklich keine Zeit für unbegründete Angst.
    Trotzdem fühlte sie sich erst besser, als sie auf dem Weg zum stillgelegten Tunnel unter dem Chirurgiegebäude an einem bereitgestellten Containerwagen vorbeikam, auf dem sie eine Lieferung Reinigungsmittel, Plastikhandschuhe
und Einwegskalpelle entdeckte. Sie entfernte den Plastikschutz von einer der steril verpackten Klingen und ließ sie vorsichtig in ihre Jackentasche gleiten.
    Sicher ist sicher.
    Dann nahm sie sich noch zwei weitere Skalpelle und schob sie zum ersten.
    Und aller guten Dinge sind drei.
    Wenig später erreichte sie den Gang, der zum Keller unter der Gedenkstätte führte. Je weiter sie ging, desto dunkler und muffiger wurde es. Es roch säuerlich, nach Schimmel, Staub und den Überresten eines Infektionsschutzmittels. Wahrscheinlich Lysol.
    Ellen wünschte, sie hätte ihren Arztkittel bei sich. In der Brusttasche befand sich eine Stiftleuchte, die ihr die Suche nach einem Lichtschalter erleichtert hätte. Strom musste es selbst hier noch geben, immerhin leuchteten die verstaubten Anzeigen, die zum Notausgang führten.
    Der Gang endete an einer Stahltür, deren Lack an vielen Stellen abgeblättert war und rostige Flecken freigab, die wie schwarze, aufgeplatzte Wunden wirkten. Ellen tastete über die kalte Oberfläche, die sich wie mit unzähligen Pusteln übersät anfühlte, und fand endlich die Klinke. Zuerst ließ sie sich kaum niederdrücken, so sehr hatte ihr der Rost zugesetzt. Dann endlich ein Knarren, und sie gab nach.
    Kreischend tat sich der Zugang zum alten Therapiekeller auf, zwar nur für ein Stück, aber ausreichend genug für sie. Ellen zögerte. Was würde sie hinter dieser Tür erwarten?
    Sie musste all ihren Mut aufbringen und gegen den inneren Drang ankämpfen, so schnell wie möglich von hier wegzulaufen. Im Gegensatz zu den Patienten, die einst dorthin gebracht worden waren, hatte sie noch immer
die Möglichkeit zur Umkehr. Was, wenn dies eine Falle war?
    Sie dachte an Mark und seinen abartigen Komplizen im schwarzen Kapuzenshirt, die irgendwo auf dem Gelände unterwegs waren. Ob es noch einen Dritten im Bunde gab, der ihr hier auflauern konnte?
    Lauf weg. Lauf weg! Noch kannst du weglaufen!
    Ihr Atem ging schnell und heftig, teils wegen des penetranten Lysolgeruchs, aber vor allem aus Angst. Trotzdem ging sie weiter. So kurz vor dem möglichen Ziel würde sie nicht davonlaufen. Viel zu viel hing davon ab.
    Jeder ihrer Muskeln war gespannt, als sie sich durch den

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