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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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auf­wa­chen wür­de. Ih­rer Er­fah­rung nach dau­er­te es kei­ne zehn Mi­nu­ten, bis man nach die­ser Sprit­ze wie­der bei Sin­nen war und klar den­ken konn­te, wenn das auch in sei­nem Fall nicht wirk­lich mög­lich war.
    Seit Gre­gor Pesta­lo­z­zi in dem wei­ßen Zim­mer war, wa­ren die­se Zu­sam­men­brüche min­des­tens zwei­mal pro Wo­che pas­siert. Und da Rosa fest­ge­s­tellt hat­te, dass es Pesta­lo­z­zi be­ru­hig­te, wenn er ihr eben­mäßi­ges Ge­sicht mit dem sanf­ten Lächeln beim Auf­wa­chen als Ers­tes sah, hat­te sich ein Ri­tu­al dar­aus ent­wickelt. Auch der Lei­ter der psych­ia­tri­schen Kli­nik hat­te nichts da­ge­gen ge­habt, im Ge­gen­teil, er fand die­se ri­tu­el­le Be­zie­hung, vom the­ra­peu­ti­schen Stand­punkt aus ge­se­hen, Er­folg ver­spre­chend, denn viel­leicht ge­lang es da­durch, Pesta­lo­z­zis Denk­mus­ter zu durch­bre­chen.
    Wie im­mer nahm Rosa ihre wei­ße Schwes­tern­hau­be ab und zog den ge­fleck­ten Schild­patt­kamm aus ih­ren schwar­zen Haa­ren, die jetzt wie ein glän­zen­der Was­ser­fall über ihre Schul­tern flos­sen und Rosa tat­säch­lich das Aus­se­hen ei­ner Ma­don­na ver­lie­hen. Na­tür­lich zog sie auch das sil­ber­ne Kreuz un­ter ih­rer wei­ßen Tracht her­vor und hielt es vor ih­ren Mund, so als wür­de sie es küs­sen. Die­ses Bild muss­te je­des Mal das Ers­te sein, das Pesta­lo­z­zi zu se­hen be­kam, wenn er die Au­gen öff­ne­te.
    Auch dies­mal war es wie­der so. Pesta­lo­z­zi öff­ne­te die Au­gen, blick­te zu­nächst ver­wirrt, so als wäre er so­eben aus ei­ner gänz­lich an­de­ren Welt in die Rea­li­tät zu­rück­ge­kehrt. Doch schnell än­der­te sich sei­ne Mie­ne und als er in Ro­sas güti­ge Au­gen sah, trat ein Lächeln auf sein Ge­sicht. Aber an­ders als die Wo­chen zu­vor, starr­te er Rosa nicht mi­nu­ten­lang ver­zückt an, son­dern schnell­te be­reits nach we­ni­gen Se­kun­den hoch und pack­te sie bei den Schul­tern. Da­mit hat­te Rosa nicht ge­rech­net und als sie vor Schreck zu­rück­prall­te, riss sie Pesta­lo­z­zi mit, der sie noch im­mer fest um­klam­mer­te. Un­ter Auf­bie­tung all ih­rer Kräf­te schob sie Pesta­lo­z­zi zu­rück, woll­te ihn auf das Bett drücken, um Di­stanz zu schaf­fen. Doch das war nicht so ein­fach, noch im­mer krall­ten sich sei­ne Hän­de wie Schraub­stöcke um ihre Ober­ar­me und lang­sam kroch die Pa­nik in ihr hoch.
    „Ich. Weiß. Wer. Lau­ra. Ge­tötet. Hat.“ Je­des Wort schoss ab­ge­hackt aus sei­nem Mund und nach je­dem Wort drück­te er Ro­sas Ober­ar­me schmerz­haft zu­sam­men.
    „Be­ru­hi­ge dich Gre­gor, wir spie­len eine Par­tie Schach“, ver­such­te sie ihn mit ih­rer an­trai­nier­ten The­ra­pies­tim­me zu be­ru­hi­gen. „Ana­ly­sie­ren wir doch ein­fach die Par­tie vom 11. Juli 1972. Was meinst du?“
    Doch Pesta­lo­z­zi schi­en sie nicht zu hören. Im­mer wie­der schnell­ten sei­ne Pu­pil­len nach oben, so weit, dass nur noch das Wei­ße in sei­nen Au­gen sicht­bar war. Wie ein Fisch auf dem Trockenen öff­ne­te er den Mund, schloss ihn wie­der, um ihn er­neut auf­zu­rei­ßen, doch mehr als ein Kräch­zen brach­te er im Au­gen­blick nicht zu­stan­de.
    Vor­sich­tig lös­te Rosa einen Fin­ger um den an­de­ren, mit de­nen er sie um­klam­mert hielt, flüs­ter­te da­bei be­ru­hi­gen­de Wor­te in ih­rer Lan­des­spra­che. Kraft­los san­ken sei­ne Arme auf sei­ne Ober­schen­kel und er wieg­te nur den Kopf vor und zu­rück, so als wol­le er die Ge­dan­ken wie­der in die rich­ti­ge Rei­hen­fol­ge schüt­teln. Als Rosa auf­ge­stan­den war und über­leg­te, ob sie es wa­gen könn­te, Pesta­lo­z­zi den Rücken zuzu­dre­hen, ka­ta­pul­tier­te er sich mit ei­nem Satz aus dem Bett und so schnell auf sie zu, dass sie laut auf­schrie. Dies­mal er­wi­sch­te er das sil­ber­ne Kreuz, das sie noch im­mer au­ßer­halb der Tracht um den Hals bau­meln hat­te, und riss sie dar­an zu sich. Die dün­ne Ket­te schnitt schmerz­haft in ih­ren Nacken, als er sie im­mer näher zu sich her­an­zog und sich zu ihr hin­un­ter­beug­te.
    „Ich. Habe. Sie. Ge­se­hen!“ Nach je­dem Wort riss er an der Ket­te und sein Mund war jetzt schon so nahe, dass Rosa eine Wel­le der

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