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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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ein­fach, in sei­nem ur­sprüng­li­chen Be­ruf als Fi­nanz­ex­per­te durf­te er nicht mehr ar­bei­ten, also saß er sei­ne Zeit in ei­ner Im­pla­ce­ment-Stif­tung ab und ver­such­te sich wei­ter­zu­bil­den.
    Doch im Knast hat­te er jede Men­ge Ticks be­kom­men, dar­aus war wohl so et­was wie eine Ner­ven­krank­heit ge­wor­den, des­halb blieb auch kein an­de­rer Job als der ei­nes Nacht­wäch­ters in ei­nem Klein­tier­ver­ein. So war er auf die Tau­ben­zucht ge­kom­men. Als Pro­fi-Nacht­wäch­ter war er schließ­lich in das Lo­gis­tik-Cen­ter drun­ten am Ha­fen ge­kom­men und nach dem Ver­kauf des Un­ter­neh­mens hat­te man in dem leer ste­hen­den Ge­bäu­de ein­fach auf ihn ver­ges­sen – das war jetzt auch schon wie­der ei­ni­ge Jah­re her.
    Lang­sam ließ er Da­mi­an, sei­ne schwar­ze Lieb­ling­s­tau­be, über sei­ne Schul­ter, dann über sei­nen Kopf spa­zie­ren, er spür­te die zar­ten Kral­len durch die dün­nen Haar­sträh­nen hin­durch auf sei­nem kah­len Schä­del und auch das feuch­te Klat­schen, als ihm Da­mi­an mit­ten auf den Kopf schiss. Mit der Tau­be auf dem Kopf schlurf­te er zu sei­nem Ver­schlag, zer­brach ei­ni­ge Schnit­ten Brot und alle sei­ne Freun­de ver­sam­mel­ten sich an­däch­tig zu sei­nen Füßen. Für ihn war es kein Un­ter­schied zu früher, als ihn alle an­ge­schleimt hat­ten, ihr Schwarz­geld zu ver­an­la­gen, doch bei der ent­schei­den­den Ge­richts­ver­hand­lung hat­ten sich alle ab­ge­putzt und ihn im Re­gen ste­hen las­sen.
    Scheiß­käl­te! Nach ei­nem kräf­ti­gen Schluck Schnaps wur­de ihm wär­mer und er hol­te einen schmie­ri­gen Lap­pen un­ter der Ma­trat­ze her­vor, hock­te sich auf die Wasch­be­ton­plat­ten und wickel­te ihn auf. Die Pi­sto­le, die sich dar­in be­fand, war im Ge­gen­satz zu sei­nem ver­wahr­los­ten Äu­ße­rem ge­war­tet und ge­pflegt, zwar nicht mehr das neues­te Mo­dell, aber noch im­mer funk­ti­ons­tüch­tig und das war gut so. Ei­gent­lich hat­te er vor­ge­habt, alle sei­ne Tau­ben zu töten, ehe er sich eine Ku­gel durch den Kopf schoss, aber wie soll­te das mit fünf Pa­tro­nen funk­tio­nie­ren?
    Zum Glück hat­te er das Foto von Jim­my mit sei­nem Va­ter da­mals in der Zei­tung ge­se­hen und dann denn Jun­gen so­fort wie­der er­kannt, als er auf dem Park­platz vor dem Lo­gis­tik-Cen­ter auf­ge­taucht war. Zum Glück wür­de sich Jim­my jetzt um die Tau­ben küm­mern und sie in das Tau­ben­haus brin­gen, das hat­te er ihm ja ver­spro­chen und Phil wuss­te, dass auf den Jun­gen Ver­lass war. So sehr er auch al­les dreh­te und wen­de­te, für ihn gab es kei­nen Aus­weg. Der Jun­ge hat­te zwar die Zei­tung mit sei­nem Foto von der Über­wa­chungs­ka­me­ra ge­se­hen, ihn aber nicht er­kannt. Trotz­dem war es nur eine Fra­ge der Zeit, bis je­mand sei­nen „Wohn­sitz“ der Po­li­zei ver­ra­ten wür­de und dann wür­de er wie­der ins Ge­fäng­nis wan­dern, eine Vors­tel­lung, vor der ihm grau­te. Hier im Ha­fen gab es zwar nur we­ni­ge Fuß­gän­ger, aber Phil war eine auf­fäl­li­ge Er­schei­nung, die man im Ge­dächt­nis be­hielt.
    Idi­ot!, dach­te er und schlug sich mit der fla­chen Hand auf sei­nen Schä­del. Idi­ot! Warst wie­der zu gie­rig und hast über­haupt nicht nach­ge­dacht, son­dern nur die fünf­zig Euro ge­se­hen, die dir der Typ hin­ge­hal­ten hat. Er­in­nerst du dich über­haupt noch an den Kerl? Nein, da siehst du. Je­der weiß doch, von wem er Geld an­nimmt. Bloß du nicht – un­glaub­wür­dig, ab­so­lut un­glaub­wür­dig! Kei­ner wird dir glau­ben, alle wer­den den­ken: Es ist dein Kof­fer, den du in der Hal­le ab­ge­s­tellt hast, mit dei­ner Lei­che! Du bist ein Mör­der, da kannst du dich nicht mehr her­aus­re­den! Bist du wirk­lich so dumm und denkst, je­mand wird an dei­ne Un­schuld glau­ben?
    Er schraub­te den Ver­schluss der zwei­ten Schnaps­fla­sche auf, nahm einen kräf­ti­gen Schluck und jetzt mel­de­te sich auch sei­ne böse Angst wie­der.
    Jetzt musst du also wie­der ins Ge­fäng­nis. Dies­mal aber le­bens­läng­lich, denn du bist ja der Mör­der die­ses Mäd­chens. Du hast ein Mo­tiv, denn sie ist die Toch­ter von Wag­ner, der dich schon ein­mal in den Knast ge­bracht

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