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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Übel­keit über­kam. Trotz­dem stell­te sie die Fra­ge:
    „Wen hast du ge­se­hen, Gre­gor?“
    „Eine. Blon­de. Frau. Mit. Dem. Ein­horn. Ro­tes. Auge.“
    Bei je­dem Wort riss er an Ro­sas Ket­te, doch nun ebb­te die Ag­gres­si­on lang­sam ab.
    Pesta­lo­z­zi kehr­te zu sei­nem Bett zu­rück. Er setzte sich an den äu­ßers­ten Rand und hielt die Hän­de fest zwi­schen die Ober­schen­kel ge­klemmt, während sein Ober­kör­per mo­no­ton vor und zu­rück wipp­te. Trotz­dem war al­les an­ders und Rosa at­me­te tief durch und ver­ließ das Zim­mer.
    Drau­ßen auf dem Kor­ri­dor steck­te sie mit zitt­ri­gen Fin­gern ihre Haa­re wie­der hoch und setzte die Schwes­tern­hau­be auf. Erst jetzt, als sie wie­der in ihre kor­rek­te Schwes­tern­hal­tung zu­rück­kehr­te, dach­te sie über Pesta­lo­z­zis Wor­te nach, de­nen sie zu­nächst kei­ne Be­deu­tung bei­ge­mes­sen hat­te.
    Ich weiß, wer Lau­ra ge­tötet hat. Ich habe sie ge­se­hen! Eine blon­de Frau mit dem Ein­horn. Ro­tes Auge. Das wa­ren sei­ne Wor­te ge­we­sen. Doch was hat­ten sie zu be­deu­ten? Sie stell­te sich vor die Tür, schob vor­sich­tig die Klap­pe des Guck­lochs zur Sei­te, be­trach­te­te Pesta­lo­z­zi, der noch im­mer am Bett­rand saß und mit dem Ober­kör­per wipp­te wie zu­vor. Es schi­en, als ob er da­mit sei­ne Ge­dan­ken nach au­ßen kip­pen und hin­aus­schrei­en woll­te. Nun wur­den sei­ne Be­we­gun­gen im­mer stär­ker und Rosa be­gann sich ernst­lich Sor­gen zu ma­chen.
    Na­tür­lich wuss­te sie vom Mord an sei­ner Schwes­ter und dass man ihn als Täter über­führt hat­te. Dar­um muss­te Rosa schnells­tens über Pesta­lo­z­zis Aus­sa­gen mit ih­rem Chef, Ra­pha­el Gold­mann, spre­chen.

42. Der Tau­ben­mann

    Mo­no­ton pras­sel­te der Eis­re­gen an die Fens­ter­schei­ben von Do­mi­nik Gru­bers Apart­ment. Ge­nau­so mo­no­ton schoss das Was­ser aus dem großen Dusch­kopf in sei­nem Ba­de­zim­mer. Gru­ber wech­sel­te von eis­kalt zu glühend heiß, hielt sein Ge­sicht in den pras­seln­den Strahl, so lan­ge, bis die Haut zu schmer­zen be­gann, bis er die durch­wach­te Nacht von sei­nem Kör­per ge­wa­schen hat­te. Dann hüll­te er sich in einen wei­chen Frot­tee­ba­de­man­tel und mach­te sich einen dop­pel­ten Es­pres­so.
    Ner­vös saß er auf ei­nem De­si­gnhocker an sei­nem weiß lackier­ten Kü­chen­tre­sen und be­trach­te­te zum wie­der­hol­ten Mal arg­wöh­nisch die mit dem Vor­hän­ge­schloss ge­si­cher­te Tür. Vor­sich­tig stand er auf, schlich lei­se zur Tür und leg­te das Ohr dar­an. Kein Laut, wahr­schein­lich war sie vor Er­schöp­fung ein­ge­schla­fen.
    „Ver­damm­ter Mist!“ Gru­ber schoss die lee­re Es­pres­so­tas­se quer über den Tre­sen, di­rekt in die blit­zen­de Alu­spüle, wo sie kra­chend zer­split­ter­te. „Ru­hig blei­ben“, re­de­te er sich selbst gut zu und horch­te wie­der. Doch aus dem Zim­mer war nichts zu hören. Trotz­dem konn­te er nicht auf­hören zu den­ken. Wor­auf hat­te er sich da bloß ein­ge­las­sen! Sei­ne Kol­le­gen bräuch­ten ja nur in sei­ne Woh­nung zu kom­men. Die Kü­che, das Mah-Jong-Sofa, al­les un­be­zahl­bar von ei­nem mie­sen klei­nen Bul­len­ge­halt. Und dann noch die­se ver­sperr­te Tür. Es war ein­fach zum Kot­zen!
    Als er ei­ni­ge Zeit später mit sei­nem Fiat 500 durch den Eis­re­gen fuhr und der Ver­kehr stän­dig stock­te, weil Au­tos auf der spie­gel­glat­ten Fahr­bahn zu­sam­men­ge­kracht wa­ren, hat­te er an die Nacht mit ih­rem Schrei­en und Flüs­tern und ih­rer To­des­sehn­sucht völ­lig ver­drängt, so sehr nahm ihn die Fahrt durch den Eis­re­gen in An­spruch.
    In der schwar­zen Hal­le merk­te er so­fort, dass sich et­was ver­än­dert hat­te. Schmidt, der Po­li­zei­schü­ler, saß zwar wie im­mer an sei­nem Com­pu­ter, doch Tony Braun wirk­te für sei­ne Ver­hält­nis­se rich­tig gut ge­launt.
    „Auch schon auf­ge­wacht!“, brüll­te Braun schon von Wei­tem und Gru­ber zuck­te zu­sam­men. „Wir ha­ben un­se­ren Ver­däch­ti­gen! Ein Au­gen­zeu­ge hat ihn ein­deu­tig iden­ti­fi­ziert. Er haust ganz in der Nähe.“
    „Was meinst du, Braun?“ Gru­ber fuhr sich mit bei­den Hän­den über das Ge­sicht,

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