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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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sei­ner Phan­ta­sie im­mer et­was von ei­nem düs­te­ren Wai­sen­haus an sich hat­te.
    Er öff­ne­te einen Kä­fig und hol­te Da­mi­an, die schwar­ze Tau­be, her­vor. Da­mi­an schlug zu­nächst hek­tisch mit den Flü­geln, doch als ihm Jim­my mit dem Zei­ge­fin­ger sanft über den Kopf strich, be­ru­hig­te er sich schnell wie­der.
    „Zei­ge mir den Weg“, sag­te er und warf Da­mi­an in die Höhe. Die Tau­be dreh­te ei­ni­ge Run­den in der schnee­re­gen­durch­zoge­nen Luft, lan­de­te schließ­lich auf dem Flach­dach, tapp­te bis an den Rand und ver­schwand in der Tie­fe.
    Jim­my sah über die Brü­stung, konn­te Da­mi­an aber nir­gends se­hen, Wind und Schnee­re­gen peitsch­ten ihm ins Ge­sicht. Da­mi­an kann flie­gen, dach­te Jim­my und brach­te sei­ne Ge­dan­ken nicht auf die Rei­he, denn im­mer wie­der kam ihm der rote Kopf von Phil da­zwi­schen und noch im­mer roch er die Vo­gel­schei­ße des­sen Man­tel. Da­mi­an war nach un­ten in die Dun­kel­heit ge­flo­gen und hat­te ihm den Weg ge­zeigt, ge­nau­so wie Phil es ge­sagt hat­te. Der ein­zi­ge Ha­ken an der Sa­che war, Jim­my konn­te nicht flie­gen und wenn er Da­mi­an jetzt fol­gen wür­de, wie Phil es ge­wollt hät­te, dann wür­de er nach un­ten stür­zen und auf dem Park­platz auf­schla­gen, di­rekt vor dem ver­ram­mel­ten Hauptein­gang, wo er Phil das ers­te Mal ge­se­hen hat­te. Jim­my saß auf der Brü­stung ließ sei­ne Bei­ne in die Tie­fe bau­meln, er hat­te sei­ne Ka­pu­ze nach hin­ten ge­schla­gen, um den Schnee­re­gen auf sei­ner Haut zu spüren.
    Ich kann nicht flie­gen, sonst bin ich tot.
    *

    Dave Lang von der Spu­ren­si­che­rung war von Tony Braun be­auf­tragt wor­den, nach be­las­ten­dem Ma­te­ri­al zu su­chen, das be­wei­sen wür­de, dass Phil­ipp Som­mer auch wirk­lich der Mör­der von Lola war. Denn Braun hat­te so sei­ne Zwei­fel und auch Lang war skep­tisch. Zwar spra­chen vie­le der In­di­zi­en für Som­mer als Täter, aber es fehl­te das Mo­tiv. Rit­ter, der Ober­staats­an­walt und der­zei­ti­ge Lei­ter der Po­li­zei, brach­te zwar Ra­che als Mo­tiv ins Spiel, schließ­lich hat­te Wag­ner vor Jah­ren die Ver­haf­tung von Som­mer an­ge­ord­net. Aber dass Som­mer des­we­gen Wag­ners Toch­ter mit Tau­ben­fe­dern fol­tern wür­de, das fan­den so­wohl er als auch Braun mehr als zwei­fel­haft. Doch Fakt war, dass Phil­ipp Som­mer Tau­ben ge­züch­tet und den Kof­fer mit der Lei­che auf dem Bahn­hof ab­ge­s­tellt hat­te.
    Als er vor dem Lo­gis­tik-Cen­ter mit sei­nem Alu­kof­fer aus dem Wa­gen stieg, hör­te er durch den mo­no­to­nen Lärm von der Stadt­au­to­bahn ein Ge­räusch, das nicht zum Heu­len des Win­des pass­te und vom Dach des Ge­bäu­des kam. Lang hob den Kopf und kniff die Au­gen zu­sam­men. Al­les, was er in dem düs­te­ren Licht er­ken­nen konn­te, wa­ren die hel­len Soh­len von Stie­feln.
    Könn­te na­tür­lich auch eine op­ti­sche Täu­schung sein bei der schlech­ten Sicht. Aber bes­ser war, auf Num­mer si­cher zu ge­hen. Lang stapf­te lang­sam um das lang ge­streck­te Ge­bäu­de und sei­nem ge­üb­ten Auge als Spu­ren­si­che­rer ent­ging nicht, dass die Feu­er­lei­ter her­un­ter­ge­klappt war. Vor­sich­tig stieg er nach oben, streck­te den Kopf über die Brü­stung und klet­ter­te auf das Flach­dach. Ganz vor­ne, bei­na­he un­sicht­bar in dem fei­nen Schnee­re­gen, ent­deck­te er eine Ge­stalt, die auf der Brü­stung saß. Lang schlich vor­sich­tig an den mit Lum­pen und Fet­zen not­dürf­tig ge­gen die Käl­te ge­schützten Kä­fi­gen vor­bei und rief aus si­che­rer Ent­fer­nung, um sich ge­gen un­lieb­sa­me Über­ra­schun­gen zu schüt­zen:
    „Das ist ein po­li­zei­li­ches Sperr­ge­biet! Sie sind hier un­be­fugt ein­ge­drun­gen!“ Als die Ge­stalt lang­sam den Kopf dreh­te, hielt er sei­nen Po­li­zei­aus­weis in die Höhe, da er­kann­te er, dass es sich bei der Ge­stalt um einen Jun­gen han­del­te, ge­nau­er ge­sagt um Jim­my, den Sohn von Tony Braun.

    „Mach kei­nen Scheiß, mein Jun­ge!“, hat­te Lang später ge­sagt, als er Jim­my von der Brü­stung weg zum si­che­ren Flach­dach ge­führt hat­te; bei­de war­te­ten jetzt auf Braun, den er so­eben

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