Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
Vom Netzwerk:
Sher­ban re­gis­trier­te wie in Tran­ce, dass sich auf der Bei­fah­rer­sei­te des Ge­län­de­wa­gens die dunkle Schei­be lang­sam nach un­ten senk­te und der Lauf ei­nes Ge­wehrs auf­tauch­te. Wie pa­ra­ly­siert starr­te er in eine kreis­run­de Mün­dung, un­fähig, einen kla­ren Ge­dan­ken zu fas­sen oder ein­fach nur auf das Gas­pe­dal zu stei­gen, um der Be­dro­hung zu ent­rin­nen. Die Zeit schi­en stillzuste­hen und als der gel­be Mün­dungs­blitz aus dem Lauf fauch­te, wun­der­te sich Sher­ban noch dar­über, wie lan­ge es dau­er­te, bis die Schei­be auf sei­ner Fah­rer­sei­te mit ei­nem lau­ten Knall in tau­sen­de klei­ne Tei­le zer­split­ter­te.
    Als Sher­ban er­wach­te, war ihm fürch­ter­lich kalt. Die Käl­te kroch von dem Stein­bo­den hoch, durch sei­ne Haut hin­durch und ver­wan­del­te sei­nen Kör­per in einen Eis­block. Lang­sam ge­wöhn­ten sich sei­ne Au­gen an die Dun­kel­heit, die ihn um­gab. Er ver­such­te einen Arm zu he­ben, doch das war nicht mög­lich, denn er war mit ei­nem ei­ser­nen Ring am Bo­den fi­xiert. Auch der an­de­re Arm ließ sich nicht be­we­gen, eben­so we­nig die Bei­ne. Mit ei­ner großen Kraft­an­stren­gung hob er den Kopf und stell­te zu sei­nem Ent­set­zen fest, dass er völ­lig nackt auf dem Stein­bo­den in ei­nem un­de­fi­nier­ba­ren Ge­bäu­de lag. Ir­gend­wo ent­fernt hör­te er lei­ses Schar­ren und ein dump­fes He­cheln, an­sons­ten war es ge­spens­tisch still.
    Ir­gen­det­was stimm­te nicht mit sei­ner Haut. Er war zwar nackt, das konn­te er fühlen, trotz­dem war sei­ne Haut mit et­was Kal­tem be­deckt, mit et­was, das einen in­ten­si­ven Ge­ruch ver­ström­te. Einen Ge­ruch nach fri­schem Fleisch. Er konn­te sich kei­nen Reim dar­auf ma­chen. Auch hat­te er kei­ne Ah­nung, wo er war oder wie er hier­her ge­kom­men sein konn­te. Al­les, wor­an er sich noch er­in­ner­te, war die zer­split­tern­de Schei­be und der bren­nen­de Schmerz, den er ver­spürt hat­te. Dann war es schwarz ge­wor­den, bis jetzt.
    Denn jetzt zer­schnitt ein schma­ler Licht­strahl die Dun­kel­heit und er hör­te Schrit­te, Win­seln und hek­ti­sches Ge­trap­pel. Sher­ban schloss die Au­gen und er­in­ner­te sich an die Zel­le in dem Ge­fäng­nis in den Kar­pa­ten, an das Tau­benpär­chen, das ihn vor dem Ver­rückt­wer­den ge­ret­tet hat­te. Aber er wuss­te, dass ihn jetzt nichts mehr ret­ten wür­de und sein Herz schlug wie ver­rückt, weil er sich vor den Schmer­zen fürch­te­te. Der Licht­strahl fuhr lang­sam und tas­tend über sei­nen Kör­per, der jetzt nicht mehr eis­kalt war, son­dern vor angst­vol­ler Hit­ze glüh­te.
    Der grel­le Strahl der Ta­schen­lam­pe traf ihn mit­ten ins Ge­sicht und blen­de­te ihn, so dass er die Au­gen schloss. Ir­gend­ein Tier schnüf­fel­te an sei­nen Fuß­soh­len her­um, aber mehr noch er­schreck­te ihn die Stim­me, die jetzt dicht ne­ben sei­nem Kopf er­klang.
    „Sher­ban, wir sind die Kö­ni­ge von Bra­tis­la­va. Er­in­nerst du dich noch dar­an?“, hör­te er Da­ni­lo­wi­tsch den Rus­sen. „Möch­test du wis­sen, wie es mei­nem Ohr geht? Komm, ich zei­ge es dir!“
    Der Strahl der Lam­pe schwenk­te von Sher­bans Ge­sicht weg und be­leuch­te­te ein mit Heft­pflas­ter ver­kleb­tes, ver­stüm­mel­tes Ohr. „Sieht nicht gut aus, was meinst du? Die Ärz­te sa­gen, ich wer­de auf die­sem Ohr nie wie­der hören kön­nen. Dein Kno­chen­mes­ser hat das Trom­mel­fell durch­sto­ßen. Das war dein ers­ter Feh­ler!“ Der Strahl der Lam­pe glitt wie­der über Sher­bans Kör­per und ver­harr­te auf sei­nem ver­narb­ten Ober­kör­per.
    „Die Bul­len ha­ben dich in mei­nem Club auf­ge­spürt. Das war Feh­ler Num­mer zwei. Ich kann un­mög­lich mit Leu­ten zu­sam­men­ar­bei­ten, die stän­dig Feh­ler ma­chen, das vers­tehst du doch. Du und der Ös­ter­rei­cher, ihr seid ein­fach zu an­stren­gend ge­wor­den. Des­halb muss ich dir eine Lek­ti­on er­tei­len.“
    Sher­ban hör­te Da­ni­lo­wi­tsch lei­se in sich hin­ein­la­chen.
    „Ich habe lan­ge über die Art der Be­stra­fung nach­ge­dacht. Soll ich dich er­schie­ßen? Nein, das wäre zu pri­mi­tiv. Fol­tern? Wozu soll­te ich mir die Hän­de an dir schmut­zig

Weitere Kostenlose Bücher