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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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eine schmut­zig­graue Gischt.
    Jim­my Braun stell­te sei­nen schwe­ren Ruck­sack vor sich auf den Bo­den und nahm einen rie­si­gen Sack Vo­gel­fut­ter her­aus. Wie er es von Phil ge­lernt hat­te, schüt­te­te er das Fut­ter in die an den Git­tern be­fes­tig­ten ab­ge­schla­ge­nen Scha­len und ach­te­te dar­auf, mit sei­nem Arm die Tau­ben an die rich­ti­ge Scha­le zu di­ri­gie­ren, um ein Ge­drän­ge und hek­ti­sches Ge­flat­te­re zu ver­mei­den. Als er mit der Füt­te­rung fer­tig war, ka­men die schwar­zen Ge­dan­ken wie­der.
    Na­tür­lich hat­te er heu­te Mor­gen in der Zei­tung von Phils dra­ma­ti­schem Selbst­mord ge­le­sen. Aber al­les wäre nicht pas­siert, wenn er Phil nicht die Pi­sto­le über­las­sen hät­te. Na­tür­lich woll­te er zu­nächst sei­nem Va­ter nichts über die ge­stoh­le­ne Pi­sto­le beich­ten, doch sein Va­ter war Po­li­zist und hat­te so­fort nach dem Schuss­wech­sel die Pi­sto­le er­kannt. Ein Blick auf die Re­gis­trie­rungs­num­mer hat­te sei­nen Ver­dacht be­stätigt, nur konn­te er sich beim bes­ten Wil­len kei­nen Reim dar­auf ma­chen, wie die Pi­sto­le in den Be­sitz des ob­dach­lo­sen Phil ge­kom­men war.
    Jim­my er­in­ner­te sich noch sehr ge­nau an den gest­ri­gen Tag. Der Eis­re­gen hat­te den Ver­kehr zum Er­lie­gen ge­bracht und Jim­my brauch­te drei­mal so lan­ge, um von der Schu­le nach Hau­se zu kom­men. Na­tür­lich war er mehr als über­rascht, als er zu Hau­se sei­nen Va­ter an­traf, der mit ver­schränk­ten Ar­men vor sei­nen Schall­plat­ten­re­ga­len stand, die kinn­lan­gen schwar­zen Haa­re straff hin­ter die Oh­ren ge­klemmt, in sei­nem üb­li­chen schwar­zen An­zug mit den ab­ge­wetzten klo­bi­gen Sprin­gers­tie­feln.
    „Hin­ter wel­chen Schall­plat­ten ist der Safe?“
    Mehr hat­te sein Va­ter nicht ge­sagt und Jim­my hat­te schwei­gend auf Nir­va­na und Nick Cave ge­deu­tet.
    „Der Num­mern­co­de?“
    Au­to­ma­tisch hat­te er den Code ge­nannt, da­bei be­tre­ten zur Sei­te ge­blickt und mit der Fuß­spit­ze sei­nen Ruck­sack hin und her ge­scho­ben.
    „Du weißt, dass ich des­we­gen eine An­zei­ge be­kom­men habe!“ Jim­my hat­te nur den Kopf ge­schüt­telt und sich ge­duckt, denn gleich wür­de ja der Wut­aus­bruch sei­nes Va­ters kom­men. Doch es herrsch­te nur Stil­le im Wohn­zim­mer, bis auf den Schnee­re­gen, der, von hef­ti­gen Wind­böen auf­ge­peitscht, ge­gen die Schei­ben pras­sel­te.
    „Der Mann hät­te mei­nen Part­ner töten kön­nen“, mein­te sein Va­ter schließ­lich trau­rig.
    „Phil bringt doch nie­man­den um!“ Dann war al­les aus ihm her­aus­ge­bro­chen und er hat­te sich wie ein klei­nes Kind auf den Bo­den ge­wor­fen und ge­flennt, hat­te um Phil ge­weint, den er doch ei­gent­lich über­haupt nicht ge­kannt hat­te, aber Phil war der ein­zi­ge Mensch ge­we­sen, bei dem er sich wohl­ge­fühlt hat­te, sonst fühl­te er sich ir­gend­wie aus­ge­sto­ßen.
    Es war auch kei­ne Hil­fe ge­we­sen, dass ihn sein Va­ter be­hut­sam in die Arme ge­nom­men und ihm über den Kopf ge­strei­chelt hat­te.
    „Jim­my, wir müs­sen uns bei­de än­dern“, hat­te sein Va­ter ge­flüs­tert und ihm mit ei­nem Ta­schen­tuch die Trä­nen ge­trock­net wie ei­nem klei­nen Kind. „Ich muss mehr für dich da sein. Aber ich habe einen an­stren­gen­den Be­ruf, der mich for­dert, manch­mal bis an die Gren­zen mei­ner Be­last­bar­keit. Kannst du das verste­hen?“
    Jim­my hat­te ge­nickt, ob­wohl er das nicht ver­stan­den hat­te oder ein­fach nicht verste­hen woll­te. Wie im­mer hat­te sein Va­ter au­to­ma­tisch von sei­nem stres­si­gen Job ge­re­det, wie im­mer war es nur um sei­nen Wohl­fühl­scheiß ge­gan­gen. Bei Phil war das an­ders ge­we­sen, Phil hat­te nie über sich ge­spro­chen, son­dern sich hin­ter sei­nen Tau­ben vers­teckt und war da­bei glück­lich ge­we­sen. Das je­den­falls glaub­te Jim­my. Er war schuld, dass Phil jetzt tot war und ir­gend­wo in ei­nem Sarg lag, sein Va­ter woll­te ihm nicht sa­gen, wo. Jim­my war schuld, dass die Tau­ben kei­nen Va­ter mehr hat­ten, der sie be­schützte, Jim­my war schuld, wenn sie jetzt in das Tau­ben­haus muss­ten, das für Jim­my in

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