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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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eine Tas­te und war­te­te an­ge­strengt, mit dem Han­dy am Ohr. Nach ei­ner Wei­le ließ er das Te­le­fon sin­ken, starr­te es wütend an und steck­te es wie­der zu­rück in die Ta­sche sei­nes Sak­kos.
    „Fuck!“, schrie Jo­nas, denn die Flie­gen wa­ren ohne Vor­war­nung nach oben ge­braust und woll­ten nach drau­ßen.
    „Fuck!“, hall­te es durch den Re­gen und er schlug ge­gen die Ka­ros­se­rie des Wa­gens, um we­nigs­tens die Hor­nis­sen zu be­sänf­ti­gen. Na­tür­lich hör­te der Mann die­sen plötz­li­chen Lärm und wuss­te auch so­fort, wo­her er kam. Er rann­te auf den querste­hen­den Ge­län­de­wa­gen zu, auf des­sen Fahrer­tür Jo­nas ge­ra­de da­bei ge­we­sen war, sein Pie­ce zu spray­en. Jo­nas sah den Mann auf sich zu­lau­fen und drosch mit den Fäus­ten ge­gen das Blech des Wa­gens, er woll­te spray­en, aber er muss­te schla­gen und schrei­en.
    Wie ger­ne wür­de er sich hin­ter den Wa­gen kau­ern und das Graf­fi­ti mit der oran­gen Leucht­far­be fer­tig­spray­en. Wie ger­ne wäre er dann laut­los in der Nacht ver­schwun­den, un­ter­ge­taucht im Re­gen und hät­te sich völ­lig durch­nässt in sei­ner Ab­s­tei­ge ver­kro­chen. Doch nein, sein Dä­mon for­der­te sei­nen recht­mäßi­gen Tri­but. Des­halb kratzte er mit sei­nen bei­den Klau­en­hän­den über die Mo­tor­hau­be des Wa­gens, ver­zerr­te das Ge­sicht und die Flie­gen­schwär­me tru­gen zu tau­sen­den sei­ne schrei­en­de Stim­me nach drau­ßen, die im­mer wie­der nur ein Wort rapp­te: „Fuck!“
    End­lich wa­ren alle ge­sät­tigt und be­frie­digt und er wur­de lang­sam wie­der klar im Kopf. Zum Über­le­gen blieb nun kei­ne Zeit mehr, denn er hör­te die schnel­len Schrit­te be­reits ganz in sei­ner Nähe über den Be­ton hal­len. Ge­nau­so schnell, wie er es als Spray­er auf der Straße ge­lernt hat­te, pack­te er sei­nen schwar­zen Ruck­sack, ver­stau­te die Cans und woll­te in der schwar­zen Nacht ein­fach ver­schwin­den, sich im Re­gen auf­lö­sen. Zu­rück blieb ein halb fer­ti­ges Graf­fi­ti, das dem Be­sit­zer des Wa­gens Rät­sel auf­ge­ben und hof­fent­lich da­für sor­gen wür­de, dass er sei­nen Alp­traum auf je­mand an­de­ren über­tra­gen konn­te.
    Doch in die­ser Nacht war al­les an­ders, denn der Be­sit­zer des Wa­gens war schnel­ler, als er ge­dacht hat­te, und als ein Stie­fel in sei­nen Rücken krach­te, da wuss­te Jo­nas, dass er die­ses Spiel ver­lo­ren hat­te.

3. Das Camp der Ver­lo­re­nen

    Der Re­gen pras­sel­te in die ros­ti­ge Müll­ton­ne und eine zi­schen­de Dampf­wol­ke stieg auf, als das Feu­er er­losch. Mit Plas­tik­pla­nen, die sie zwi­schen aus­ge­brann­te Con­tai­ner ge­spannt hat­ten, ver­such­ten sich Jun­kies, Aus­rei­ßer, Spray­er und Ob­dach­lo­se vor dem Dau­er­re­gen not­dürf­tig zu schüt­zen. Sie gin­gen ih­ren nächt­li­chen Be­schäf­ti­gun­gen nach, die alle in ei­ner ge­setz­li­chen Grauzone an­ge­sie­delt wa­ren und auch durch bru­ta­le Ra­z­zi­en von pri­va­ten Si­cher­heits­fir­men nicht ein­ge­dämmt wer­den konn­ten. Das Ge­län­de, auf dem sich die­se Kin­der der Nacht auf­hiel­ten, ge­hör­te ei­nem aus­län­di­schen Hed­ge­fonds-Un­ter­neh­men, das dort su­per­mo­der­ne Do­naublick-Apart­ments bau­en woll­te, aber noch auf die nöti­gen Be­wil­li­gun­gen des Stadt­amts war­ten muss­te.
    Ne­ben­an auf dem Schrott­platz, der di­rekt an der Do­nau lag und an den der rie­si­ge Con­tai­ner­ha­fen grenzte, sah man im Schein von noch bren­nen­den Müll­ton­nen eine schat­ten­haf­te Ge­stalt, die schnell und leicht­füßig über die Au­towracks sprang, kei­ne Se­kun­de ver­harr­te, denn sie war auf der Flucht. Auf der Flucht vor Tony Braun, dem Chef­in­spek­tor der Mord­kom­mis­si­on Linz, der ei­ni­ge Bier zu viel ge­trun­ken hat­te und des­sen Re­ak­ti­on des­halb auch so lang­sam aus­ge­fal­len war. Die dür­re Ge­stalt sprang jetzt von ei­nem zu Schrott ge­fah­re­nen Last­wa­gen auf das Dach ei­nes Mö­bel­wa­gens, um dann einen Ma­schen­draht­zaun zu er­rei­chen, der den Con­tai­ner­ha­fen ab­grenzte. Die­se Ge­stalt, die un­ent­wegt „Fuck!“ in die Re­gen­nacht schrie, hat­te den

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