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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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um­strit­te­nen Lei­ter der Mord­kom­mis­si­on ein­fach aus­ge­trickst.
    Al­les, was Braun wuss­te, war, dass die­ser un­ge­pfleg­te Typ, der vor ihm auf den Schrot­t­au­tos her­um­turn­te, ihn be­schimpft und sei­nen Ran­ge Ro­ver mit ei­nem Graf­fi­ti in schrei­en­dem Oran­ge be­schmiert hat­te. Als Braun dem Spray­er einen Tritt ins Kreuz ver­passt hat­te, der die­sen zu Bo­den warf, dach­te er noch, da­mit wäre die Sa­che er­le­digt und er könn­te sich wie­der auf sei­nen An­ruf bei sei­ner Freun­din, der Jour­na­lis­tin Kim Klin­ger, kon­zen­trie­ren. Mit Kim ver­ban­den ihn nächt­li­che „Long Di­stan­ce Calls“, doch sie hat­te in die­ser be­schis­se­nen Re­gen­nacht nicht auf sei­ne wie­der­hol­ten An­ru­fe rea­giert.
    Des­halb war Braun auch to­tal mies drauf und we­nig zim­per­lich ge­we­sen, als er den Spray­er, der ent­zün­de­te rote Strie­men auf sei­nem ra­sier­ten Schä­del hat­te, mit ei­nem Tritt sei­nes Sprin­gers­tie­fels auf den Be­ton­bo­den warf.
    „Scheiß-Tag, be­schis­se­ne Nacht und jetzt kommst du mir in die Que­re?“, hat­te er ge­mur­melt und sich über­legt, was er mit dem Typ, der ab­ge­ris­sen und dreckig aus­sah, über­haupt an­s­tel­len soll­te. Drei- oder vier­mal schüt­tel­te er sei­nen Kopf, um Bier und Schnäp­se in die rich­ti­ge Um­lauf­bahn zu brin­gen, dann strich er sich die lan­gen Haa­re zu­rück, die ihm re­gen­nass in die Stirn hin­gen. Der Spray­er sah er­bärm­lich aus und war al­ler Wahr­schein­lich­keit nach plei­te, des­halb hat­te es we­nig Sinn, ihn bei der Wa­che am Ha­fen ab­zu­lie­fern.
    Also was tun mit die­sem klei­nen Arsch­loch?
    Der Feh­ler war ge­we­sen, dass Braun ein zu wei­ches Herz hat­te und ihm die­ser ab­ge­ris­se­ne Typ ir­gend­wie doch leid tat, wie er so un­ter sei­nem Stie­fel in ei­ner Re­gen­pfüt­ze lag und stän­dig mit den Hand­flächen in das Was­ser patsch­te.
    „Wie heißt du“, schrie Braun, doch der Typ stieß nur un­ar­ti­ku­lier­te Lau­te aus.
    „Ver­dammt, sag mir dei­nen Na­men!“
    „Jo­nas, Jo­nas Blau“, stam­mel­te der Spray­er und wie­der­hol­te sei­nen Na­men zwang­haft oft. „Jo­nas Blau! Jo­nas Blau!“
    „Halt end­lich die Klap­pe! Ich hab ver­stan­den!“
    Der Feh­ler war ge­we­sen, dass Braun sei­nen Fuß hob, um dann dem Spray­er auf­zu­hel­fen und um ein, zwei ver­nünf­ti­ge Sät­ze mit ihm re­den zu kön­nen. Der Feh­ler war ge­we­sen, dass Braun wie so oft an das Gute im Men­schen glaub­te.
    Der Spray­er pack­te nun Brauns Stie­fel, dreh­te ihn schnell her­um, he­bel­te ihn so aus und Braun lan­de­te un­sanft auf sei­nem Rücken in ei­ner schmie­ri­gen, nach Ben­zin stin­ken­den Pfüt­ze. Für einen Mo­ment war er ori­en­tie­rungs­los. Die­sen Au­gen­blick nutzte der Spray­er, er schnell­te hoch, pack­te sei­nen schwar­zen Ruck­sack, setzte über den Küh­ler von Brauns Ran­ge Ro­ver, sprang über wei­te­re Au­to­dächer und war nahe dar­an, im Re­gen zu ver­schwin­den.
    Bis in das Camp der Ver­lo­re­nen hat­te Braun die Ver­fol­gungs­jagd ge­führt, ob­wohl er im Ha­fens­tern nur ein Bier trin­ken woll­te.
    Den Spray­er, der noch im­mer über die Schrot­t­au­tos klet­ter­te, fest im Blick, stol­per­te Braun über einen Kleb­stoff­schnüff­ler, der eine Plas­tik­tüte über den Kopf ge­zogen hat­te und ein ver­dammt schäd­lich rie­chen­des Putz­mit­tel in­ha­lier­te. Braun konn­te sich im letzten Mo­ment noch auf den Bei­nen hal­ten und fiel fast ei­ner Pun­ke­rin mit Loch­st­rümp­fen und ka­rier­tem Su­per­mi­ni in die Arme. Sie stieß Braun wütend weg, denn sie war ge­ra­de da­bei, ei­nem kahl­ra­sier­ten blei­chen Jüng­ling in den Hals zu bei­ßen. Der Jun­ge zog sich so­eben eine Li­nie Koks hoch, von der er durch Brauns Rem­pe­lei fast die Hälf­te in eine Re­gen­pfüt­ze schüt­te­te. Nor­ma­ler­wei­se hät­te Braun die­sen Jun­gen mit zwei Ohr­fei­gen wie­der nüch­tern ge­macht, aber jetzt woll­te er un­be­dingt den Spray­er vor sich fas­sen.
    Da zahl­te es sich aus, dass Braun re­gel­mäßig für einen ima­gi­nären Ma­ra­thon trai­nier­te, einen Ma­ra­thon, an dem er aber nie teil­neh­men wür­de, denn der Freund, mit dem

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