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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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er ihn be­strei­ten woll­te, war kei­ner mehr.
    Des­halb trai­nier­te er jetzt im­mer still und al­lei­ne in der Nacht, denn wach blei­ben muss­te er so­wie­so für sei­ne „Long Di­stan­ce Calls“ mit Kim.
    Der Spray­er nahm Kurs auf den Con­tai­ner­ha­fen und turn­te wie ein dür­res Äff­chen von ei­nem aus­ge­wei­de­ten Lkw hin­über auf den an­gren­zen­den Ma­schen­draht­zaun und klet­ter­te hoch hin­auf. Braun war kaum noch hun­dert Me­ter von ihm ent­fernt, kei­ne Di­stanz, wenn man so wie er trai­niert war. Dann sprang der Spray­er drü­ben im Con­tai­ner­ha­fen vom Zaun auf den Be­ton, leicht­füßig wie eine Kat­ze, während Braun noch auf dem Draht­zaun hing, jetzt wa­ren die ex­tra­va­gan­ten Sprin­gers­tie­fel, die er sich auch im Som­mer leis­te­te, ein Hin­der­nis, denn da­mit fand er nicht aus­rei­chend Halt. Als er sich end­lich hoch­ge­zogen hat­te und sich ele­gant über den mit Sta­chel­draht be­wehr­ten Rand schwin­gen woll­te, blieb er an den ei­ser­nen Dor­nen hän­gen. Mit ei­nem lau­ten „Ratsch“ zer­riss der Baum­woll­stoff sei­ner teu­ren An­zug­ho­se.
    Doch er hat­te kei­ne Zeit für Sen­ti­men­ta­li­täten, er war auf der Jagd nach ei­nem Spray­er, der ihm das Auto rui­niert hat­te. Im Ter­mi­nal türm­ten sich die Con­tai­ner wie ei­ser­ne Un­ge­tü­me in den nacht­schwar­zen Him­mel und stän­dig glit­ten grel­le Schein­wer­fer über das Ge­län­de, denn hier wur­de Tag und Nacht ge­ar­bei­tet, da der Ha­fen von Linz der größte Ös­ter­reichs war und ein in­ter­na­tio­na­ler Um­schlag­platz für Wa­ren al­ler Art.
    „Schei­ße!“, zisch­te Braun halb­laut, von dem Spray­er war nichts mehr zu se­hen. Doch als ei­ner der quiet­schen­den Ver­la­de­krä­ne für einen Au­gen­blick stopp­te, glaub­te Braun in ei­ner die­ser schma­len, schwar­zen und ewig lan­gen Con­tai­ner­gas­sen ein Ge­räusch zu hören. Er stürm­te in die Fins­ter­nis, vor­bei an den mit dut­zen­den von Graf­fi­ti be­schmier­ten Con­tai­nern.
    Wie durch eine Schlucht lief er vor­wärts, eine Schlucht, die links und rechts von hoch auf­ge­türm­ten Con­tai­nern be­grenzt war, so dass die Schwär­ze der Nacht hier un­ten noch viel schwär­zer schi­en und der Re­gen noch lau­ter. An ei­nem gel­ben Con­tai­ner ent­deck­te er ein wei­te­res Graf­fi­ti, ein bren­nen­des Herz, das mit ei­nem Kon­dens­strei­fen wie ein Raum­schiff nach oben in eine schwar­ze Wol­ke schoss. Braun schätzte die Con­tai­ner­gas­se auf un­ge­fähr hun­dert Me­ter Län­ge; am hin­te­ren Ende konn­te er be­reits den ho­hen Ma­schen­draht­zaun se­hen, der das Ge­län­de vom nächs­ten Ter­mi­nal ab­grenzte. Links und rechts gin­gen enge Durch­läs­se ab und in ei­nem sah Braun an ei­ner Con­tainer­wand einen ge­spray­ten leuch­ten­den Kreis, der wie ein Feu­er­ball aus­sah.
    „Ste­hen blei­ben!“, rief er, denn dies­mal hat­te er den rich­ti­gen Rie­cher ge­habt. Ein Stück über ihm, wo sich die Con­tai­ner bis zu zwan­zig Me­ter in die Höhe auf­türm­ten, sah er den Spray­er, der ge­schickt und fast laut­los an den Con­tainer­wän­den nach oben klet­ter­te.
    „Halt, Po­li­zei! Blei­ben Sie ste­hen!“, brüll­te Braun und wuss­te na­tür­lich so­fort, dass die­ser Be­fehl sinn­los war, so sinn­los, als wür­de man ihm ver­bie­ten, tags­über ein Bier zu trin­ken. Also schwang er sich auf den un­ters­ten Con­tai­ner und griff nach ei­nem Tür­rie­gel. Er fand auf ei­nem Sei­ten­teil aus­rei­chend Halt mit sei­nen Sprin­gers­tie­feln, er­wi­sch­te den nächs­ten dar­über ge­sta­pel­ten Con­tai­ner, dann einen wei­te­ren, ge­lang­te auf die­se Wei­se im­mer wei­ter nach oben, muss­te aber feststel­len, dass der Spray­er das Tem­po er­höht hat­te und sich im­mer schnel­ler von ihm ent­fern­te.
    „Schei­ße! Bleib ste­hen und komm her­un­ter, du hast mei­nen Wa­gen be­schä­digt!“, schrie Braun, ließ aber wei­te­re Rufe blei­ben, denn der Spray­er zeig­te nicht die ge­rings­te Re­ak­ti­on und Braun woll­te sei­nen Atem spa­ren. Er er­höh­te jetzt das Tem­po und konn­te tat­säch­lich den Ab­stand ver­rin­gern. Plötz­lich war ein lau­tes Mo­to­ren­ge­räusch zu hören,

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