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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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die Höl­le ge­se­hen hät­te, aber das war ein Irr­tum ge­we­sen. Erst jetzt stand sie am Tor der Höl­le und die­se Höl­le war die Er­in­ne­rung. Wie meis­tens, wenn sie in die­sen schwar­zen Ab­grund stürz­te, hat­te sie zwei Exit-Sze­na­ri­en: Im Fit­nesscen­ter bis zur Er­schöp­fung zu trai­nie­ren oder die ver­schrei­bungs­pflich­ti­gen Me­di­ka­men­te, die ihre Stim­mung in­ner­halb we­ni­ger Mi­nu­ten auf­hell­ten. Trai­nie­ren war um die­se Zeit nicht mög­lich, des­halb griff sie zu der an­de­ren Mög­lich­keit ...
    Ele­na Kaf­kas Com­pu­ter si­gna­li­sier­te eine ein­lan­gen­de Mail und als sie den An­hang öff­ne­te, sah sie ein ver­schwom­me­nes Han­dy­fo­to. Das nächs­te Foto war deut­li­cher. Der An­ru­fer muss­te wirk­lich gute Be­zie­hun­gen ha­ben, wie wäre er sonst so schnell an die­se Bil­der ge­langt. Sie straff­te ih­ren Ober­kör­per, kon­trol­lier­te, ob ihre Haa­re noch streng nach hin­ten ge­bun­den wa­ren, und druck­te die Fo­tos aus. Sie hat­te dem An­ru­fer ihr Wort ge­ge­ben, dass sie den Fall per­sön­lich über­neh­men wür­de. Und sie stand zu ih­rem Wort, das war sie ihm schul­dig, das war sie sich selbst schul­dig.
    In­stan­zen und Zu­stän­dig­kei­ten in­ter­es­sier­ten sie nicht. Jetzt hat­te sie die Mög­lich­keit, end­lich ih­rer Kar­rie­re den ent­schei­den­den Kick zu ge­ben, end­lich mit der Ver­gan­gen­heit ab­zuschlie­ßen und mit dem Le­ben zu be­gin­nen. Sie knall­te den Gum­mi­ball ge­gen die Wand, er prall­te blitzschnell zu­rück, wie ein Ge­schoss, wie eine Ku­gel. Merk­wür­dig, dass sie plötz­lich die­se As­so­zia­ti­on mit der Ku­gel hat­te, je­ner Ku­gel, die ihr Le­ben so un­wi­der­ruf­lich auf den Kopf ge­stellt hat­te, der Ku­gel, die ei­gent­lich für sie bes­timmt ge­we­sen war ...
    Ele­na Kaf­ka hielt inne und spür­te, dass nun der Au­gen­blick ge­kom­men war, mit den Lü­gen auf­zu­hören, dass sie sich nun mit al­ler Kon­se­quenz ein­ge­ste­hen muss­te, dass die­se Ku­gel, die in der schicken Woh­nung in Wa­shing­ton durch die Nacht ge­peitscht war, ihr Le­ben zer­stört hat­te.
    Doch wei­ter woll­te sie nicht den­ken und vor lau­ter Ner­vo­si­tät muss­te sie laut auf­la­chen und das Ge­räusch ih­rer rau­en Stim­me hall­te in dem stil­len Büro wie ein Don­ner­schlag. Dann setzte sie sich auf eine Ecke ih­res Schreib­ti­sches, strich sich den en­gen Rock glatt, griff zum Te­le­fon­hö­rer und wähl­te eine Num­mer. Während sie das mo­no­to­ne Tu­ten in eine Art Tran­ce ver­setzte und sie dar­auf war­te­te, dass end­lich ab­ge­ho­ben wur­de, dach­te sie an den Mann, mit dem sie so­eben te­le­fo­niert hat­te, und stell­te sich vor, wie ihr Le­ben an­ders ver­lau­fen wäre, wenn sie da­mals bei ihm ge­blie­ben wäre. Aber es war müßig, über ver­geu­de­te Chan­cen nach­zu­grü­beln, jetzt ging es nur dar­um, das Le­ben wie­der in den Griff zu be­kom­men.
    „Na end­lich! Du hast um zwei Uhr nicht auf mei­nen An­ruf rea­giert! Ich habe mir schon Sor­gen um dich ge­macht!“, hör­te sie plötz­lich über­gangs­los eine Stim­me ver­schla­fen und ge­nervt aus dem Laut­spre­cher, als ab­ge­ho­ben wur­de. Sie hol­te tief Luft und bell­te schnei­dend in den Hö­rer:
    „Hier spricht Ele­na Kaf­ka, die Po­li­zei­prä­si­den­tin. Ich er­war­te Sie in fünf­zehn Mi­nu­ten in mei­nem Büro!“

5. Ein Tref­fen in der Nacht

    Tony Braun knall­te das Te­le­fon auf den Couch­tisch und wank­te mit schmer­zen­den Glie­dern un­ter die Du­sche. Die rech­te Schul­ter war be­reits blau an­ge­lau­fen und ließ sich nur noch mit zu­sam­men­ge­bis­se­nen Zäh­nen he­ben. Ein kla­rer Fall für den Arzt, hät­te sein Part­ner In­spek­tor Do­mi­nik Gru­ber ge­sagt, aber Braun hat­te kei­ne Zeit für Ärz­te, ge­nau­so wie er kei­ne Zeit für Schlaf hat­te. Da­her hat­te ihn der An­ruf wach, wenn auch nicht nüch­tern er­reicht.
    Ja, wenn er ab­ge­stürzt wäre, dann hät­te er jetzt alle Zeit der Welt, aber er hat­te wie­der ein­mal un­end­lich viel Glück ge­habt und die­ses ver­damm­te Glück fei­er­te er mit ei­ni­gen Do­sen Bier, um das Ad­rena­lin ab­zu­bau­en und sich zu ent­span­nen.
    Als er

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