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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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ver­dreck­ten In­nen­hof ei­nes halb ver­fal­le­nen Bür­ger­hau­ses der Lin­zer Alt­stadt. Ihre Bei­ne wa­ren aus­ge­streckt, der Kopf leicht nach vorn auf ihre Brust ge­sun­ken. Über ihre blon­den Haa­re, die mit ro­ten Bän­dern zu horn­ar­ti­gen Zöp­fen ge­floch­ten wa­ren, krab­bel­ten klei­ne Kä­fer, die in den ers­ten Strah­len der auf­ge­hen­den Son­ne grün­lich schil­ler­ten. Die dicke schwar­ze Schmin­ke um die Au­gen der To­ten war ver­schmiert, so als hät­te sie ge­weint und sich dann mit dem Handrücken über die Li­der ge­wischt. Ein Är­mel ih­rer Le­der­jacke war hoch­ge­scho­ben, der Eins­tich in der Arm­beu­ge blau un­ter­lau­fen. Da­ne­ben auf dem Bo­den ein zer­ris­se­nes Hals­tuch mit dem Auf­druck Ate­lier Ver­sace. In ih­rer kral­len­ar­tig ver­krümm­ten Hand, die auf ih­rem Schoß lag, hielt sie noch eine klei­ne wei­ße Ein­wegs­prit­ze.
    „Kla­rer Fall von Dro­gen­tod.“
    Tony Braun deu­te­te auf den bläu­li­chen Eins­tich und wand­te sich zu Schus­ter, den Po­li­zei­arzt.
    „Was mei­nen Sie, Doc?“
    „Sieht ganz so aus, Nähe­res gibt’s aber erst nach der Rou­ti­ne­un­ter­su­chung.“ Der Po­li­zei­arzt tipp­te auf den Eins­tich, zog dann mit zwei Fin­gern die Au­gen­li­der der To­ten aus­ein­an­der, be­trach­te­te die Au­gäp­fel.
    „Ir­gend­ei­ne Idee über den To­des­zeit­punkt?“, frag­te Braun und sah sich in dem ver­dreck­ten In­nen­hof um. Aber au­ßer ver­mo­der­ten Mau­ern und ver­na­gel­ten Fens­tern und Türen gab es nichts Auf­fäl­li­ges zu ent­decken.
    „Zwi­schen Mit­ter­nacht und drei Uhr mor­gens, aber das ist nur un­ge­fähr ge­schätzt“, ant­wor­te­te Schus­ter und be­fühl­te die Haut am Hals der To­ten.
    „Al­les klar“, sag­te Braun ein­sil­big und knie­te sich wie­der vor die Tote. Mit sei­nen Fin­ger­spit­zen schob er vor­sich­tig die Le­der­jacke auf.
    „Teu­res De­si­gner­stück!“, rief er er­staunt, als er das Eti­kett sah.
    In­spek­tor Do­mi­nik Gru­ber, der die lust­los ar­bei­ten­de Spu­ren­si­che­rung di­ri­gier­te, steck­te die Sprit­ze und das Hals­tuch in klei­ne Plas­tik­tüten.
    „Na, we­nigs­tens kei­ne De­si­gner­sprit­ze“, mein­te Gru­ber mit Blick auf das teu­re Hals­tuch.
    „Das Tuch hat sie zum Ab­bin­den ver­wen­det, aber der ul­ti­ma­ti­ve Flash war zu viel, da war die Dro­ge schon beim Her­zen. Der Doc meint Herzs­till­stand nach Over­do­se. Ist aber noch zu früh, um Ge­nau­e­res zu sa­gen“, mein­te Braun und klopf­te sich den Schmutz von sei­ner An­zug­ho­se, als er auf­stand, während Gru­ber um die Tote her­um­ging und trotz der frühen Stun­de mun­ter drauf­los­re­de­te.
    „Die Frau sieht klas­se aus, trotz die­ser gräss­li­chen Schmin­ke. Ein bis­schen dünn viel­leicht. Wie­so setzt die sich einen Schuss mit­ten in der Alt­stadt? Au­ßer­dem hat sie Geld, schau­en Sie sich doch bloß mal die Le­der­jacke an, vom Feins­ten.“ Braun gähn­te herz­haft und un­ter­brach ihn: „Wer hat die Tote ge­fun­den?“
    „Ein Nacht­schwär­mer, der drin­gend pin­keln muss­te. Habe sei­ne Aus­sa­ge be­reits auf­ge­nom­men.“ Gru­ber we­del­te mit sei­nem No­tiz­block.
    „Habt ihr sonst noch was ge­fun­den?“, frag­te Braun wei­ter.
    „Al­ler­dings“, ant­wor­te­te Gru­ber und hielt eine Tüte mit ei­nem Bün­del Eu­ro­schei­ne in die Höhe. „500 Euro in klei­nen Schei­nen! Sonst nichts, kei­ne Ta­sche, kei­ne Pa­pie­re, ach ja, ihr Han­dy na­tür­lich!“ Gru­ber hielt ihm das Han­dy hin. Braun tipp­te auf die An­ruf­lis­te, die letzten An­ru­fe wa­ren an einen M. mit Pra­ger Vor­wahl.
    „Mal se­hen, wen wir da in der Lei­tung ha­ben“, sag­te er und wähl­te die Ruf­num­mer, eine tsche­chi­sche Com­pu­ters­tim­me mel­de­te sich un­ver­ständ­lich, dann war die Ver­bin­dung un­ter­bro­chen.
    „Check mal, wem die Num­mer ge­hört!“ Er warf das Han­dy zu Gru­ber, der es eben­falls ein­tüte­te, und ging zu sei­nem Wa­gen.
    „Ach ja, das hät­te ich bei­na­he ver­ges­sen!“, rief ihm Gru­ber hin­ter­her. „Die Tote hat­te eine zer­knüll­te Vi­si­ten­kar­te in der Ta­sche. Ich weiß nicht, ob das von Be­deu­tung ist!“ Er zog die

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