Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
Vom Netzwerk:
sie end­lich eine be­kann­te Stim­me, die sie aber trotz­dem ver­wirr­te und die sie in die­sem Au­gen­blick nicht hören woll­te. Aber wozu län­ger dar­über nach­den­ken, der Treff­punkt stimm­te, des­halb nick­te sie nur.
    „Du hast mich aber ganz schön war­ten las­sen! Komm, wir ge­hen hier nach hin­ten!“, be­fahl die Stim­me aus dem dunklen Tor­bo­gen her­aus, streck­te einen Arm ins Licht und schwenk­te ein klei­nes Tüt­chen.
    Yu­ri­ka Me­kas seuf­zte glück­lich und trat in die Dun­kel­heit.

Tha­na­to­gra­fie: Die Ver­störung

    Feh­ler sind das Schlimms­te, be­leh­ren mich die Stim­men. Feh­ler sind das Schlimms­te, hören sie nicht auf zu flüs­tern. Feh­ler sind das Schlimms­te, sag es!, for­dern sie mich auf! Feh­ler sind das Schlimms­te, wie­der­ho­le ich ge­hor­sam und jetzt sieht sie mich ver­ständ­nis­los an, be­greift über­haupt nichts. Ihr Ver­stand dreht sich um das klei­ne Tüt­chen, das ich bei mir habe, ja, nur dar­um geht es ihr, dar­um kreist al­les!
    Kei­ne Feh­ler mehr!, sage ich und jetzt sind die Stim­men zufrie­den, jetzt wis­sen sie, dass ich ge­hor­che, jetzt wis­sen sie, dass der Plan nicht ge­fähr­det ist, dass ich weiß, was zu tun ist. Kei­ne Feh­ler mehr!, sage ich ihr di­rekt ins Ge­sicht und spü­re in­s­tink­tiv, dass sie die Ge­fahr wit­tert, dass ihre Angst stär­ker ist als das Ver­lan­gen, aber da­mit habe ich ge­rech­net und ich pa­ra­ly­sie­re sie, denn ich weiß: Feh­ler sind das Schlimms­te!
    Kei­ne Feh­ler mehr!, in­sis­tie­ren die Stim­men, als ich mich über sie beu­ge, den Är­mel der Jacke nach oben schie­be, dann aber zö­ge­re ich. Der Arm ist so dünn und zer­brech­lich, über­haupt, wie sie auf dem Bo­den liegt, so un­end­lich hoff­nungs­los, so ohne Zu­kunft, mit ver­dreh­ten Au­gen, als wäre sie tot! Aber sie at­met noch, ich spü­re ih­ren Puls­schlag durch die dün­ne, blau ge­äder­te Haut wie zar­te, ab­ge­hack­te Trom­mel­schlä­ge, wie ein letzter Hil­fe­schrei und ich kann mich nicht ent­schei­den.
    Feh­ler sind das Schlimms­te!, be­gin­nen die Stim­men jetzt von Neu­em und der Satz „Feh­ler sind das Schlimms­te!“ stei­gert sich zu ei­nem ge­wal­ti­gen Chor, der durch mei­nen Kopf heult und in den Oh­ren gellt. Ich mer­ke, dass sie mein Zö­gern nicht verste­hen kön­nen, nicht ak­zep­tie­ren wol­len! Es ist der falsche Ort, be­ru­hi­ge ich mich, die falsche Zeit!, murm­le ich, während ich al­les be­reit­le­ge und ge­hor­sam an die Ar­beit gehe.
    Ein Kol­la­te­ral­scha­den, ja­wohl! Sie hat dich in Prag ge­se­hen, as­sis­tie­ren mir die Stim­men, sie stand un­ter den Ar­ka­den, als du das Ge­bäu­de ver­las­sen hast, sie hat dein Ge­sicht ge­se­hen, als du un­ter den Lam­pen da­v­onspa­ziert bist, sie hat dich an­ge­lächelt, ihre Au­gen ha­ben in der Se­kun­de des Er­ken­nens auf­ge­blitzt, ist es nicht so? Na­tür­lich habe ich mei­ne Zwei­fel, aber so wie sie es schil­dern, könn­te es tat­säch­lich ge­we­sen sein und die­se Zwei­fel freu­en sie, ich bin mir nicht mehr si­cher und das spüren sie!
    Kei­ne Feh­ler mehr! Das ist ein Be­fehl, den sie mir ge­ben. Kei­ne Feh­ler mehr! Willst du al­les ge­fähr­den? Na­tür­lich nicht! Also sage ich Kol­la­te­ral­scha­den, es gibt im­mer einen Kol­la­te­ral­scha­den. Bist nicht auch du ein Kol­la­te­ral­scha­den?, er­in­nern sie mich und schnipp!, Blut, Staub, Dreck und Tod sind wie­der da und das Ent­set­zen und das Schla­gen und das Ers­ticken spü­re ich so, als wür­de es im Au­gen­blick pas­sie­ren.
    Plötz­lich stöhnt sie lei­se und so­fort ste­che ich zu, sage Kol­la­te­ral­scha­den und sehe, wie sie sich auf­bäumt, ein letztes Mal alle Kräf­te mo­bi­li­siert, ein­fach nicht ak­zep­tie­ren will, dass sich der Fähr­mann schon auf den Weg macht, um sie zu ho­len, um sie über­zu­set­zen. Ihre Arme und Bei­ne zit­tern un­kon­trol­liert, ja, das geht schnell, wenn der Blut­kreis­lauf ver­seucht ist und sich das Herz nicht mehr aus­kennt und ein­fach auf­hört zu schla­gen!
    Kei­ne Feh­ler mehr!, sage ich und tre­te aus der Dun­kel­heit zu­rück ins Licht.

9. Linz/Prag: Der fünf­te Tag

    Die Tote lag zwi­schen zwei über­quel­len­den Müll­ton­nen in ei­nem

Weitere Kostenlose Bücher