Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
Vom Netzwerk:
Si­tua­tio­nen wer­den so ent­schärft.
    Braun hielt sich ge­nau an die An­wei­sung und als er tief Luft ge­holt hat­te, grins­te er Di­mi­tri bloß ver­ächt­lich an und ließ sich wie­der in den wacke­li­gen Ba­rock­stuhl fal­len, der be­droh­lich knack­te.
    „Ken­nen Sie ein Mäd­chen mit ro­ten Haa­ren? Sie hat einen dres­sier­ten Wolf.“
    „Oh, Sie mei­nen si­cher Chloe, das Wald­mäd­chen!“ Ein plötz­li­ches Leuch­ten husch­te über Di­mi­tris Ge­sicht und Braun frag­te sich, wel­che ge­hei­me Ver­bin­dung wohl zwi­schen den bei­den be­stand.
    „Sie ken­nen also die­se Chloe. Warum nen­nen Sie sie Wald­mäd­chen?“ Gru­ber lächel­te freund­lich und nick­te auf­mun­ternd, als ihn Di­mi­tri hilf­los an­blick­te.
    „Nein, ich ken­ne Chloe nicht.“ Ner­vös zog Di­mi­tri an ei­nem Ohr­läpp­chen und Braun grins­te. Die Kör­per­spra­che des Man­nes war wie ein of­fe­nes Buch, stän­dig tisch­te er ih­nen neue Lü­gen auf.
    „Wald­mäd­chen sage ich ein­fach nur so, weil sie im­mer im Wald un­ter­wegs ist. Sie kann an­geb­lich nicht spre­chen, ist stumm. Nie­mand kennt Chloe wirk­lich näher, denn sie ist sehr scheu. Früher soll sie ganz an­ders ge­we­sen sein, aber das war vor der Ka­ta­stro­phe“, re­de­te Di­mi­tri wei­ter, mach­te ein be­trüb­tes Ge­sicht und be­ar­bei­te­te mit dem spitz zu­sam­men­ge­feil­ten Na­gel sei­nes klei­nen Fin­gers sei­ne rech­te Schlä­fe.
    „Wel­che Ka­ta­stro­phe mei­nen Sie?“ Braun be­ob­ach­te­te Di­mi­tri scharf, doch die­ser hat­te wie­der bei­de Hän­de auf die Arm­leh­nen ge­legt, saß ker­zen­ge­ra­de auf dem Le­der­ses­sel und starr­te durch ein Schießschar­ten-Fens­ter auf den grau­en See hin­aus.
    „Ich weiß es nicht! Es heißt im­mer nur ,vor der Ka­ta­stro­phe‘ oder ,nach der Ka­ta­stro­phe’. Aber kei­ner ver­liert ein Wort dar­über.“
    Dies­mal sprach Di­mi­tri die Wahr­heit und Braun wuss­te, dass sie von ihm nichts Auf­schluss­rei­ches über die­ses ge­heim­nis­vol­le Mäd­chen mehr er­fah­ren wür­den. Braun wink­te also ge­nervt ab, als Gru­ber nach­ha­ken woll­te, denn er hat­te kei­ne Lust, sich eine wei­te­re Lü­gen­ge­schich­te von Di­mi­tri an­zu­hören. Er woll­te sich hier in Gmun­den ein ei­ge­nes Bild vom Fall ma­chen, viel­leicht die eine oder an­de­re vers­teck­te Schwin­gung auf­neh­men.
    „Sie hal­ten sich zu un­se­rer Ver­fü­gung.“ Braun stand auf, ging auf Di­mi­tri zu und beug­te sich wie­der ganz nahe über ihn. „Wo ist das Zim­mer von Tim Kreu­zer?“, frag­te er lei­se.
    „Das Zim­mer? Das ist leer!“ Di­mi­tri schob sei­nen Kopf zu­rück, und stieß mit dem Sta­chel­drahtring sei­nes Zop­fes an die hohe Rücken­leh­ne.
    „Das Zim­mer ist also leer? Wes­halb, woll­te Tim ab­rei­sen oder wohn­te er be­reits an ei­nem an­de­ren Ort?“ Bei­na­he be­rühr­te Brauns Na­sen­spit­ze die von Di­mi­tri und er be­merk­te das fei­ne, wei­ße Pu­der auf des­sen blei­cher Haut. „Ich höre!“
    „Tim woll­te wie­der bei sei­nem Va­ter woh­nen. Er hat­te vor ir­gen­det­was Angst! Ich woll­te ihm Mut zu­spre­chen, ihn be­schüt­zen, aber er woll­te nichts da­von wis­sen. Er hat alle sei­ne Sa­chen nach Linz ge­schickt, schon vor ei­ni­gen Ta­gen. Das Zim­mer ist kom­plett leer.“
    Di­mi­tri hat­te nicht ge­lo­gen. Das Zim­mer, das Tim Kreu­zer im Schloss be­wohnt hat­te, war wirk­lich voll­kom­men leer. Nur im Bad stan­den noch ei­ni­ge Toi­let­ten­ar­ti­kel und auf dem Bo­den la­gen zwei T-Shirts mit Auf­drucken. Gru­ber tüte­te T-Shirts und Toi­let­ten­ar­ti­kel ein und ver­stau­te sie in sei­ner Um­hän­ge­ta­sche. Trotz­dem rief Braun noch die Spu­ren­si­che­rung an, da­mit sie ein Team her­über­schicken wür­den, um auch ganz si­cher­zu­ge­hen, dass nichts über­se­hen wur­de. Das Zim­mer wur­de ver­sie­gelt und Braun war froh, als sie das feuch­te und mod­ri­ge Schloss end­lich ver­las­sen konn­ten. Oben im Turm sa­hen sie noch die gro­tes­ke Sil­hou­et­te von Di­mi­tri di Ro­ma­now mit der un­glaub­lich dün­nen Tail­le, der ih­nen durch ein Schießschar­ten-Fens­ter hin­ter­her­sah.
    Schwei­gend fuh­ren sie die Straße am Seeu­fer ent­lang

Weitere Kostenlose Bücher