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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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eine rie­si­ge po­rö­se Knol­len­na­se und einen spitz her­vorste­hen­den Buckel. Sei­ne Fin­ger wa­ren an den Ge­len­ken durch Gicht­kno­ten ents­tellt und sei­ne Füße wa­ren platt und breit wie die ei­ner Ente. Die Far­be sei­nes run­ze­li­gen, ver­schla­gen wir­ken­den Ge­sichts war grau und aus sei­nen Oh­ren wu­cher­te grün­li­ches Moos.
    Als Chloe nach dem Schuss, der sie ver­schreckt hat­te, wie­der vor­sich­tig zwi­schen den Bü­schen auf den Tram­pel­pfad späh­te, war der Mann ver­schwun­den und sie wie­der in Si­cher­heit. Schnell husch­te sie zu­rück in den Park, so wie sie das im­mer schon ge­macht hat­te, so­lan­ge sie den­ken konn­te. Wie im­mer traf sie sich hier mit Go­gol und nach ei­nem scheu­en Be­grüßungs­kuss ver­harr­te sie an­däch­tig vor die­sem vor vie­len Jah­ren aus brö­se­li­gem Sand­s­tein er­schaf­fe­nen häss­li­chen Zwerg.
    Du wirst mich im­mer be­schüt­zen, Go­gol, dach­te sie und strich sanft über den vom Moos über­wu­cher­ten Buckel des Zwer­ges. Sie be­trach­te­te sein gro­tesk ver­zerr­tes Ge­sicht mit den lee­ren Au­gen, die ver­wit­tert ins Nichts starr­ten. Du glaubst nicht al­les, was sie sa­gen!
    Manch­mal hat­te sie sich in die sump­fi­ge Wie­se ge­setzt und für die­sen stei­ner­nen Zwerg al­les auf­ge­schrie­ben, was sie in den Näch­ten ge­träumt hat­te, wenn sie schweißnass auf­ge­wacht war und wuss­te, dass es vor den Ge­dan­ken und vor al­lem vor Mut­ter kein Ent­rin­nen gab. In die­sen düs­te­ren Stun­den hat­te ihr Go­gol die Kraft ge­ge­ben, wei­terzu­ma­chen und sich nicht kom­plett dem an­de­ren Mäd­chen aus­zu­lie­fern und ver­rückt zu wer­den.
    Tapp, tapp, tapp, heu­te klan­gen ihre Schrit­te über die sump­fi­ge Wie­se un­na­tür­lich laut. Die­se Ge­räusche wür­den die an­de­ren Be­woh­ner auf sie auf­merk­sam ma­chen und alle wür­den sich wis­send an­blicken, tu­schelnd die Köp­fe zu­sam­mens­tecken, denn je­der wuss­te, dass sie schuld an der Ka­ta­stro­phe ge­we­sen war.
    Chloe setzte sich auf den feuch­ten, mod­rig rie­chen­den Bo­den und zog ihr Han­dy aus der Ta­sche ih­rer grü­nen Re­gen­jacke. Der Psych­ia­ter hat­te ihr ge­ra­ten, al­les zu fil­men, da­mit sie zwi­schen Wirk­lich­keit und Ein­bil­dung un­ter­schei­den und sich später auch noch dar­an er­in­nern kön­ne. Sie war nicht frei­wil­lig zu ihm ge­gan­gen, son­dern auf Drän­gen des psy­cho­so­zia­len Diens­tes des Heims, in dem sie bis zu ih­rem acht­zehn­ten Le­bens­jahr ge­lebt hat­te. Sie hat­te schnell be­grif­fen, dass sie ko­ope­ra­tiv sein muss­te, um mit acht­zehn wie­der zu­rück in ihr Haus zu dür­fen. So war es auch. The­ra­peut, So­zi­al­ar­bei­te­rin und Psych­ia­ter wa­ren be­geis­tert von ih­ren Fort­schrit­ten.
    Auf dem ver­schmutzten Dis­play ih­res Han­dys sah sie die letzten Stun­den di­stan­ziert wie im Kino: das ver­beul­te Auto auf der Straße. Ein oran­ges Graf­fi­ti auf der Fahrer­tür, das sie an et­was er­in­ner­te. Zoom durch das Fens­ter. Der Müll, das Foto. Ende.
    Der et­was ver­lebt aus­se­hen­de Po­li­zist mit den schwar­zen Haa­ren und den schö­nen brau­nen Au­gen läuft ihr durch den Re­gen ent­ge­gen, fast wie ein Lieb­ha­ber, der sei­ne Ge­lieb­te nach lan­ger Tren­nung wie­der in die Arme schlie­ßen möch­te. Doch da taucht Ru­fus auf und reißt ihn zu Bo­den. Je­mand schießt mit ei­ner Pi­sto­le und Ru­fus ver­schwin­det wie­der im Dickicht.
    „Die bei­den Män­ner sind von der Po­li­zei! Sie sind dir be­reits auf den Fer­sen! Mut­ter wird auch ge­gen dich aus­sa­gen und alle wer­den er­fah­ren, dass du eine Schlam­pe bist“, sag­te das an­de­re Mäd­chen, das plötz­lich ne­ben ihr her­lief, an­kla­gend.
    „Du hast doch das Vi­deo ge­se­hen. Über­zeu­ge dich selbst, ob es das­sel­be Se­gel­boot ist, das in dem Schup­pen steht.“
    Ja, das ist eine gute Idee, ich wer­de mir das Boot in dem Schup­pen an­se­hen! Dann habe ich Ge­wiss­heit!
    Schnell wie der Wind lief sie am Ufer ent­lang. Sie muss­te wis­sen, ob es das­sel­be Boot ge­we­sen war, das bren­nen­de Boot, von dem hier die Rede ge­we­sen war. Als sie die ele­gan­te Pro­me­na­de er­reich­te, die

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