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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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zu­rück in die schwar­ze Hal­le, die ih­ren Na­men der schwar­zen Teer­pap­pe ver­dank­te, mit der die Wän­de des Holzrie­gel­baus über­klebt wa­ren. In die­ser ehe­ma­li­gen Event­hal­le, die für die Kul­tur­haupt­stadt ge­baut wor­den war, hat­te die Mord­kom­mis­si­on Linz vor­läu­fig ihr Haupt­quar­tier auf­ge­schla­gen, da das alte Po­li­zei­prä­si­di­um we­gen ge­sund­heits­ge­fähr­den­dem As­best ge­räumt wor­den war und sich die Ex­per­ten un­eins wa­ren, ob das Ge­bäu­de sa­niert oder ab­ge­ris­sen wer­den muss­te.
    Im Schritt­tem­po schlich Braun in ei­ner end­lo­sen Au­to­ko­lon­ne die In­dus­trie­zei­le ent­lang, am Con­tai­ner­ha­fen vor­bei, wo di­rekt am Rand des Ha­fen­beckens der Ana­to­lu Grill war, Brauns Stamm­lo­kal mit sei­nem schier un­er­schöpfli­chen Vor­rat an Do­sen­bier. Der Ana­to­lu Grill war ei­ner der Fix­punk­te in Brauns Le­ben. Im­mer, wenn er nach ei­nem auf­rei­ben­den Ar­beits­tag dort sein Bier trank, fühl­te er sich so­fort bes­ser, ganz gleich, wie be­schis­sen der Tag auch ge­we­sen sein moch­te.
    Doch die Tage des Ana­to­lu Grills wa­ren ge­zählt, denn der Con­tai­ne­raus­schank vers­tieß ge­gen eine Fül­le von Ge­set­zen und wür­de bald aus hy­gie­ni­schen Grün­den ge­schlos­sen wer­den müs­sen, wenn Ke­mal, der Wirt, nicht die EU-Ver­ord­nun­gen um­set­zen wür­de. Braun hat­te zwar die Pe­ti­ti­on für den Er­halt der Con­tai­ner-Bude un­ter­schrie­ben, aber er wuss­te, dass die be­schis­se­nen EU-Ver­ord­nun­gen sich nicht um Ein­zel­fäl­le wie Ke­mal küm­mer­ten. Für je­den Ver­stoß ha­gel­te es An­zei­gen und auch wenn Braun ei­ni­ge An­zei­gen we­gen des Drecks in dem win­zi­gen Schan­kraum ein­fach aus den Com­pu­tern ge­löscht hat­te, wuss­te er, dass nicht mehr viel zu ma­chen war. Doch Ke­mal war stur und ge­ra­de das lieb­te Braun an ihm. Ver­dammt, er war es sei­nem Freund Ke­mal ein­fach schul­dig, dass er sich für ihn ein­setzte.
    Braun park­te sei­nen Wa­gen di­rekt vor den Gla­stüren der schwar­zen Hal­le, durch die man in das ehe­ma­li­ge Foy­er ge­lang­te und an de­nen noch die zer­fetzten Pos­ter von längst ver­gan­ge­nen Auf­führun­gen kleb­ten. Der be­to­nier­te Kai vor der Hal­le war zum Park­platz um­funk­tio­niert wor­den, die von Lin­zer Künst­lern für den Platz ent­wor­fe­nen Skulp­tu­ren wa­ren be­reits teil­wei­se ver­ros­tet, durch par­ken­de Au­tos be­schä­digt oder von Spray­ern über­malt wor­den. Drau­ßen auf der Do­nau schlepp­ten un­un­ter­bro­chen Kreuz­fahrt­schif­fe Tou­ris­ten von Passau bis ans Schwar­ze Meer. Im strö­men­den Re­gen wirk­ten die über­lan­gen wei­ßen Schif­fe wie rie­si­ge See­schlan­gen auf Wan­der­schaft.
    „An die Ar­beit, Gru­ber! Schreib so­fort den Be­richt, jetzt hast du noch al­les noch ganz frisch im Ge­dächt­nis!“, teil­te Braun sei­nen Part­ner ein. „Ich ver­ein­ba­re in­zwi­schen einen Ter­min mit Paul Adri­an. Mor­gen früh fah­ren wir in die Ge­richts­me­di­zin.“
    Un­ter dem Vor­dach der Hal­le stand eine schlan­ke, dun­kel­haa­ri­ge Frau in Jeans und ei­nem hel­len, ziem­lich kon­ser­va­ti­ven Ralph-Lau­ren-Lei­nen­bla­zer und rauch­te eine Zi­ga­ret­te. Als sie Braun und Gru­ber be­merk­te, dämpf­te sie die Zi­ga­ret­te so­fort hek­tisch mit dem Ab­satz ih­rer mo­di­schen Bi­ker­boots aus. Es war Ele­na Kaf­ka, die Po­li­zei­prä­si­den­tin.
    „Was gibt es Neu­es?“, frag­te sie in­ter­es­siert und folg­te Braun und Gru­ber in das Foy­er.
    „Der Krea­tiv­di­rek­tor der Schu­le, Di­mi­tri di Ro­ma­now, ist im Mo­ment un­se­re ein­zi­ge Spur. Er hat­te ein Ver­hält­nis mit Tim Kreu­zer und die­ser hat sich von ihm ge­trennt. Das gibt er auch zu.“
    „Und er hat kein Ali­bi“, er­gänzte Gru­ber und klapp­te Brauns iPad auf. „Als di Ro­ma­now leug­ne­te, Tim zu ken­nen, ha­ben wir ihn mit die­sem Bild kon­fron­tiert.“
    „Ein wi­der­li­cher Kerl!“, zisch­te Ele­na Kaf­ka nach ei­nem schnel­len Blick auf das Foto, auf dem Di­mi­tri sich zu Tim hoch­streck­te, um ihn zu küs­sen. „Warum ha­ben Sie ihn nicht fest­ge­nom­men und hier­her zum Ver­hör

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