Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)
versuche, über die IP-Adresse des Rechners, von dem aus die Überweisungen durchgeführt wurden, Näheres herauszufinden. Das dauert aber noch ein wenig. Eigenartig ist, dass in dem offiziellen Anmeldeverzeichnis der Schule keine Namen aufscheinen. Es scheint so, als würde es in dieser Modeschule nicht einen Schüler geben.“ Sie lächelte entschuldigend.
„Doch, es gab einen Schüler – Tim Kreuzer!“, erwiderte Braun.
Elena Kafkas Handy klingelte und sie hob entschuldigend die Hände. „Ich habe gleich einen Termin. Das ist alles sehr interessant und effizient, Braun. Hoffen wir, dass Ihre Arbeit auch bald den gewünschten Erfolg bringt.“
„Sie sehen, ich habe ein voll motiviertes Team. Jeder ist ein Profi auf seinem Gebiet.“ Braun blickte in Elena Kafkas Gesicht, das ausdruckslos und maskenhaft starr blieb. „Aber das Wichtigste ist, alle sind wie ich Idealisten und glauben an ihre Mission!“
„Was ist denn Ihre Mission?“, fragte Elena Kafka und lächelte zum ersten Mal, seit sie in der schwarzen Halle war.
„Meine Mission ist es, der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen und einen Mord zu sühnen, indem der Täter bestraft wird.“
„Sie sind manchmal ein echter Idealist, Braun. Das gefällt mir an Ihnen!“ Anerkennend nickte Elena Kafka, beugte sich dann näher zu Braun: „Aber passen Sie auf, dass Sie Ihren Idealismus nicht irgendwann teuer bezahlen müssen.“ Sie drückte einen weiteren Nikotinkaugummi aus der Blisterverpackung. „Und dass Sie dieser Idealismus nicht eines Tages tötet und Sie wie ein Zombie durch Ihr weiteres Leben laufen.“
„Wie meinen Sie das?“, fragte Braun verwirrt.
„Egal, Braun! War nur so Gerede, vergessen Sie es“, wiegelte Elena Kafka ab und Braun hatte plötzlich das Gefühl, dass ihr Idealismus irgendwann in den USA auf der Strecke geblieben war. Vielleicht würde sich irgendwann einmal die Gelegenheit ergeben, sie danach zu fragen. Elena Kafka schnappte ihre Tasche und ging schnell an den Schreibtischen vorbei hinaus ins Foyer, wo sie stehen blieb und ein Bild betrachtete.
„Beeindruckend!“ Elena Kafka deutete auf die riesigen Bühnenbilder, die von den Inszenierungen übrig geblieben und im Foyer an die Wände gelehnt waren. „Das sind ja wirklich wunderbare Bilder. So surreal!“
„Finden Sie? Ich kenne mich bei Bildern nicht so aus und kann auch nichts damit anfangen“, bemerkte Braun, der sie hinausbegleitet und die Bilder bisher überhaupt noch nicht registriert hatte. Aber Elena Kafka hatte recht, sie hatten tatsächlich etwas Surreales, besonders ein Bühnenbild, das nur aus einem wolkenverhangenen Himmel bestand, aus dem einzelne goldene Sonnenstrahlen auf einen schwarzen Boden hinunterleuchteten und glitzernde Pfützen entstehen ließen. Zum ersten Mal registrierte er dieses Bild und es erinnerte ihn an seine Arbeit in der Mordkommission. Seine Aufgabe bestand doch darin, den schwarzen Sumpf des Bösen auszuleuchten und in einer düsteren, eisigen Welt voller Verbrechen ein helles, warmes Licht erstrahlen zu lassen, um den menschlichen Abgründen ihren Schrecken zu nehmen.
„Braun, Sie haben mir Ihr Wort gegeben, dass Sie diesen Fall lösen. Gehen Sie auch der unbedeutendsten Spur nach!“
Als Braun antworten wollte, hob sie ihre Hand.
„Finden Sie den Mörder von Tim Kreuzer!“ Sie nestelte wieder einen Nikotinkaugummi aus ihrer Jackentasche. Ihr Handy summte und nach einem schnellen Blick auf das Display drehte sie sich zum Ausgang um, blieb aber noch kurz stehen. „Ich habe leider auch später schon wieder einen Termin. Sie informieren bitte nur mich! Niemanden sonst, haben wir uns verstanden, Braun!“ Dann ging sie mit schnellen Schritten hinaus, ohne sich noch
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