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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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ein­mal um­zu­dre­hen oder zu ver­ab­schie­den.
    „Na­tür­lich, Po­li­zei­prä­si­den­tin!“, rief ihr Braun hin­ter­her, sah durch die schmut­zi­gen Glas­schei­ben der Foy­er­türen, wie Ele­na Kaf­ka sich drau­ßen im Frei­en so­fort eine Zi­ga­ret­te anzün­de­te und lang­sam im Re­gen über den Park­platz schlen­der­te. Sie ging an sei­nem Ran­ge Ro­ver vor­bei, blieb kurz da­vor ste­hen, be­trach­te­te das halb fer­ti­ge Graf­fi­ti auf der Wagen­tür, zog noch ein­mal has­tig an ih­rer Zi­ga­ret­te, ehe sie die halb ab­ge­rauch­te Kip­pe weg­schnipp­te, und stieg dann in einen äl­te­ren bron­ze­far­be­nen Por­sche mit Hecks­poi­ler und ame­ri­ka­ni­schen Stoß­stan­gen. Braun er­in­ner­te sich dar­an, den Por­sche auf dem Park­platz bei Ele­na Kaf­kas Büro schon ein­mal ge­se­hen zu ha­ben. Er nick­te an­er­ken­nend, als sie mit auf­heu­len­dem Mo­tor aus der Parklücke schoss, und spür­te plötz­lich eine leich­te Ner­vo­si­tät in sei­nem Bauch.
    Er igno­rier­te das Ge­fühl und woll­te wie­der zu­rück zu sei­nem Team ge­hen, als die­ses cha­rak­te­ris­ti­sche Krib­beln in sei­nem Bauch im­mer stär­ker wur­de. Lang­sam dreh­te er sich wie­der um, ließ das so­eben Ge­se­he­ne wie einen Film in sei­nem Kopf ab­lau­fen, wie er es heu­te schon ein­mal ge­macht hat­te, und im­mer war sein Ran­ge Ro­ver im Zen­trum ge­stan­den: Ele­na Kaf­ka geht im Re­gen über den Park­platz. Vor­bei an sei­nem Auto. Sie schnippt die Zi­ga­ret­te in eine Pfüt­ze. Stopp. Es war an­ders. Sie be­trach­tet das halb fer­ti­ge Graf­fi­ti auf der Fahrer­tür. Schüt­telt den Kopf. Schnippt die Zi­ga­ret­te weg. Wie­der zu­rück. Be­trach­tet das Graf­fi­ti. Das Graf­fi­ti.
    „Schei­ße, ich Idi­ot!“ Braun schlug sich mit sei­ner fla­chen Hand auf die Stirn. „Warum bin ich nicht schon früher dar­auf ge­kom­men!“

18. Das Feu­er und der Schnee

    Das Feu­er hat den Kaftan ent­zün­det, der aus ei­nem bil­li­gen Kunst­fa­ser­ma­te­ri­al ist. Von un­ten sieht man sie jetzt am Fens­ter ste­hen, ihre Um­ris­se sind von den Flam­men hell er­leuch­tet und sie weiß, dass sie ster­ben wird, wenn sie nicht springt.
    Den­noch zö­gert sie und wagt nicht, die zwei Stock­wer­ke nach un­ten in den Schnee zu sprin­gen. Was gibt es da noch zu über­le­gen? Lie­ber ein ge­bro­che­nes Bein als bei le­ben­di­gem Leib zu ver­bren­nen. Doch der Kaftan hat sich an ei­nem der Ha­ken, mit de­nen die Vor­hän­ge im­mer seit­lich zu­sam­men­ge­rafft wer­den, ver­fan­gen. Bil­li­ger Stoff, aber reiß­fest, brennt wie Zun­der, gibt aber trotz­dem nicht nach.
    Von hier un­ten sieht man, dass ihre Haa­re auch schon Feu­er ge­fan­gen ha­ben. Warum reißt sie sich den Kaftan nicht vom Leib und springt nackt nach un­ten?
    Ist doch nichts da­bei!
    Sie läuft doch auch sonst ger­ne nackt durchs Haus. Aber jetzt hat sie die Pa­nik er­grif­fen und sie kann nicht mehr klar den­ken.
    Ist pa­ra­ly­siert.
    Die Kunst­fa­ser des Kaft­ans schmilzt und brennt sich in ihre Haut. Brennt dort ein­fach wei­ter, bringt jetzt ihre Haut zum Bren­nen, ein­zel­ne Fa­sern bren­nen sich wie glühen­de Wür­mer durch die Haut bis in das Fleisch. Mus­keln und Seh­nen ver­schmo­ren. End­lich reißt der Kaftan in Stücke und sie springt. Stürzt die zwei Stock­wer­ke nach un­ten di­rekt in einen Schnee­h­au­fen, bleibt un­ver­letzt. Sie rap­pelt sich so­fort wie­der hoch, doch das Feu­er auf ih­rem Kör­per ist nicht er­lo­schen. Im Ge­gen­teil, die Kunst­fa­sern in ih­rem Fleisch lo­dern im Wind hell auf und jetzt ste­hen ihre lan­gen Haa­re in Flam­men. Die Haut in ih­rem früher so hüb­schen und mäd­chen­haft jun­gen Ge­sicht wirft Bla­sen und schält sich in großen Flächen ab. Sie schreit und schreit gel­lend, doch es gibt kei­nen Ret­ter mehr. Ihr Lieb­ha­ber ist be­reits ab­ge­hau­en und hat sie al­lei­ne zu­rück­ge­las­sen. Al­lei­ne stimmt nicht ganz, aber was soll’s. Bren­nend läuft sie durch den Schnee, während hin­ter ihr das Haus in Flam­men steht.
    Dann ist das Blatt Pa­pier voll­ge­schrie­ben.

19. Die strah­len­de Graf­fi­ti

    Durch den gleich­för­mi­gen Re­gen, der ge­gen die Wagen­tür peitsch­te, wirk­te das

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