Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)
seinem Schreibtisch und studierte einen Bewertungsbogen – ihren Bewertungsbogen. Langsam blickte er hoch und musterte sie mit seinen unergründlichen dunklen Augen, sagte ihr in seinem unglaublich schönen Englisch, dass sie ab jetzt ihre Uhr rechts tragen müsse. Dann drehte er sich um und verschwand mit einer raubtierhaften Grazie, wie sie nur Schwarze haben können, hinter den Trennwänden, ohne eine nähere Erklärung abzugeben. Doch Elena wusste, dass die Uhr am rechten Handgelenk ein Geheimcode war, der eine Gruppe von Menschen zu einer verschworenen Einheit machte und dass sie ab sofort ein Teil von Daves Team war. Sie hatte es geschafft! Doch das fünfköpfige Team von Dave gab es nicht mehr und der Vorhang senkte sich wieder über diese Erinnerung.
Elena gab Gas, der Motor des Porsches heulte auf und das Auto schoss über die Stadtautobahn, auf der um diese Zeit fast kein Verkehr war. Bei einem Autobahnzubringer musste sie den Porsche scharf abbremsen, wäre beinahe mit einem dunklen Minivan kollidiert, der ohne zu bremsen einfach auf die Fahrbahn schoss, im Aquaplaning hin und her schlingerte, dann aber hatte der Fahrer schnell wieder die Kontrolle über sein Fahrzeug erlangt und raste weiter mit überhöhter Geschwindigkeit durch den Regen. Elena Kafka überlegte kurz, ob sie eine Streife alarmieren sollte, um den Raser zu stoppen. Doch es stand ihr nicht der Sinn nach nächtlichen Gesprächen mit Streifenpolizisten, deshalb gab sie wieder Gas und jagte an dem Minivan vorbei, wollte einfach ihrer Geschichte auf diese Weise entkommen.
Als sie in die Tiefgarage fuhr, vergaß sie wie üblich die Bodenschwelle und mit einem harten Krachen setzte der Porsche wie immer mit seiner Bodenplatte auf dem Beton auf und Elena fluchte wie jedes Mal. Sie fuhr mit dem Aufzug nach oben in ihr möbliertes Apartment, das sie komplett inklusive Geschirr, Wäsche und Reinigungsservice gemietet hatte. Das einzige Stück, das sie selbst gekauft hatte, war der riesige amerikanische Kühlschrank aus gebürstetem Aluminium mit Doppeltüren und einem integrierten Eiscrasher. Mit einem leisen Seufzer griff sie nach einem geschliffenen Glas, füllte es zur Hälfte mit Eis, goss Whiskey darüber und trank das Glas in einem Zug leer. Sie füllte das Glas wieder mit Whiskey auf und stellte es auf den Tisch, ohne zu trinken. Dann kramte sie in ihrer Tasche nach ihrer Geldbörse, nahm zwei 100-Euro-Scheine heraus, die sie unter einen unbenutzten Aschenbecher auf dem Couchtisch klemmte, in dem die Visitenkarte eines Escort-Service lag.
Kaum hatte sie ihre Bikerboots weggekickt und sich auf ihrem Kingsize-Bett ausgestreckt, als es an ihrer Tür läutete. Elena Kafka rollte blitzschnell über das Bett, holte reflexartig die Smith & Wesson 38er Special aus ihrer Tasche, huschte mit klopfendem Herzen lautlos zur Tür und schaute durch den Spion nach draußen auf den Korridor.
Ebenso lautlos huschte sie wieder zurück, versteckte den Revolver unter der Matratze, schlüpfte in mörderisch hohe Highheels und stöckelte lautstark auf die Tür zu.
„Na, das ging aber schnell!“, sagte sie, als sie die Tür aufriss, und zerrte den Besucher am Revers seines Sakkos sofort zu sich heran und zog es ihm aus.
36. Der Geschmack von Benzin und Blut
Als Jonas Blau aus seiner Ohnmacht erwachte, hörte er Verkehrslärm über sich. Scheinwerfer zerschnitten die Dunkelheit und er spürte, wie ihm das Blut in den Kopf stieg. Seine Brust schmerzte höllisch, aber er konnte den Kopf nicht bewegen, um zu sehen, was den Schmerz ausgelöst hatte. Dumpf versuchte er sich zu erinnern, aber alle Gedanken schwirrten durch seinen Kopf wie in einem Kaleidoskop und die Welt schien auf dem Kopf zu stehen. Wenn er die Augen ganz weit verdrehte,
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