Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)
Zwillingsschwester gestanden hatten. Alle Toten hatten direkt oder indirekt mit Red Zorn zu tun. Seine Intuition sagte Braun, dass diese drei Toten noch nicht das Ende waren, dass es noch weitere grausame Morde geben könnte. Gerade als er darüber nachdachte, meldete sich Elena Kafka auf seinem Handy.
„Braun, ich habe soeben den Link für eine mysteriöse Website auf mein Handy bekommen. Ich kann sie aber nicht öffnen, schicke Ihnen daher den Link weiter“, sagte Elena Kafka und wollte gleich wieder das Gespräch beenden, doch diesmal fragte Braun nach Polina. Als Elena Kafka ihm emotionslos von den Vorgängen im Spital berichtete, verspürte Braun eine unbändige Wut auf Typen wie Hendrik Glanz. Das waren Krebsgeschwüre, die man aus einem funktionierenden gesellschaftlichen Organismus herausschneiden und vernichten musste.
„Schade, dass Sie Glanz nicht gekillt haben, Elena“, rutschte es ihm spontan heraus und am anderen Ende war zunächst nur betretenes Schweigen.
„Braun, wir stellen uns nicht auf eine Stufe mit diesem Abschaum. Wir haben Gesetze, die dafür sorgen, dass Glanz seine gerechte Strafe erhält“, antwortete Elena Kafka müde. „Aber natürlich haben Sie recht. Ich hätte ihn sofort erschießen müssen.“
Dann legte sie auf und Sekunden später hatte Braun den Link der Website.
„Chiara, stelle eine Verbindung zu dieser Website her“, rief Braun. Die Website bestand nur aus einer Seite, auf der das Red-Zorn-Logo zu sehen war und ein Fenster, auf dem man einen Live-Stream aktivieren konnte.
„Oh“, murmelte Chiara, als sie den Stream anklickte. „Das läuft jetzt auch auf dem YouTube-Kanal von Red Zorn und natürlich auch auf deren Facebook-Seite.“
Alles, was man zu sehen bekam, war ein Mann, der auf einem metallenen Stuhl saß und mit einem Klebeband umwickelt und fixiert war. Über den Kopf des Mannes war ein schwarzer Sack gestülpt und ansonsten war er völlig nackt. Deutlich konnte man sehen, dass der Mann am ganzen Körper zitterte und versuchte, das Klebeband zu lockern. Der Mann saß vor einer riesigen metallenen Wand, aber die Kamera war sehr nahe, deshalb konnte man nicht erkennen, ob es sich tatsächlich um eine metallene Wand oder einen riesigen Behälter handelte. Dann fuhr die Kamera ein wenig zurück und es war mehr vom Hintergrund zu erkennen. Bei der riesigen Metallwand handelte es sich tatsächlich um einen gigantischen kugelförmigen Behälter, von dem verschiedene silbrig glänzende Röhren abgingen. Die Kugelform des Behälters mit den verzweigten Röhren erinnerte Braun an einen auf dem Kopf stehenden Oktopus.
Die Kamera fuhr unruhig hin und her, so als könne sie sich nicht entscheiden, welche Position die beste wäre. Schließlich schwenkte die Kamera über den Boden und folgte einer dünnen roten Zündschnur, die aber noch nicht brannte.
„Mein Gott!“ Chiara hielt sich vor Schreck die Hand vor den Mund und starrte mit weit aufgerissenen Augen auf das Bild. Braun, Berger und einige Polizeischüler standen hinter ihr und niemand sprach ein Wort, es schien, als wären alle in die stumme Betrachtung der roten Zündschnur versunken.
„Dieser Mann soll wohl live angezündet werden“, sagte Berger schließlich mit belegter Stimme. „Das ist echt krass.“
„Hier haben wir auch die Vorlage.“ Braun wies auf die entsprechende Zeichnung der Sprayerin, die sie bei Jonas Blau gefunden hatten: ein Königsthron mit einer Gestalt darauf, die sich ein Flammenherz aus der Brust reißt.
„Kann man über den Stream herausfinden, wo das aufgenommen wird?“ Chiara löste sich nach Brauns Frage langsam aus der Erstarrung und hämmerte hektisch in die Tastatur.
„Funktioniert nicht, die Website läuft über einen
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