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Trinity (German Edition)

Trinity (German Edition)

Titel: Trinity (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doug Beason , Kevin J. Anderson
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und patriotischste Tat ist, die Ihr Land von Ihnen verlangen kann.«
    Du liebe Güte, jetzt kommt es, dachte Elizabeth. Sie versuchte, sich an das genaue Datum der deutschen Kapitulation zu erinnern. Vielleicht war das die Ankündigung. Wenn man den nicht sonderlich objektiven Wochenschauen glauben durfte, lief der Krieg bereits sehr schlecht für Hitler. Soweit sie sich erinnerte, war der Krieg in Europa irgendwann Mitte 1945 zu Ende gegangen – aber konnte es sein, dass ihre Anwesenheit daran bereits etwas geändert hatte?
    Sie hatte versucht, den Lauf der Ereignisse hier zu ändern, aber allem Anschein nach, hatte das, was sie getan hatte, keine unmittelbare Wirkung gezeitigt. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass irgendetwas, was sie getan hatte, Auswirkungen auf der Welt hätte haben können. Konnte es sein, dass Deutschland früher kapituliert hatte, sodass das Projekt plötzlich nicht mehr gebraucht wurde? War Oppenheimer jetzt deshalb so erregt, weil er sein Gadget nicht rechtzeitig fertiggestellt hatte, weil man ihn im Krieg nicht mehr hatte einsetzen können? Sie unterdrückte mit einiger Mühe ein Lächeln. Wirklich schade, Oppie, dachte sie.
    Groves drehte sich um und sah auf die leere Leinwand. »Es heißt immer, ein Bild sei mehr wert als tausend Worte.« Er gab einem Helfer ein Zeichen. »Licht aus.«
    Als die Lichter ausgingen, schlossen Offiziere die Außentüren, an denen sie gewartet hatten, es wurde stockfinster im Saal. Elizabeth sah, wie ein Streichholz aufflammte, und dann ein rotes Glühen, als jemand im vorderen Teil des Saals sich eine Zigarre anzündete. Groves Stimme kam aus der Richtung der Zigarre.
    »Ich bin heute Morgen unmittelbar aus Washington nach Albuquerque geflogen. Diese Filme sind bis jetzt zweimal gezeigt worden – einmal dem Kriegsministerium und eine Stunde später dem Präsidenten. Der Rest des Landes wird es in Kürze erfahren. Eine Stadt von der Größe von Los Alamos können wir vielleicht verbergen, aber New York können wir nicht zum Geheimnis erklären. Bitte, Film ab.«
    Ein Filmprojektor im hinteren Teil des Saals verbreitete gespenstisches Licht. Dann konnte man auf der improvisierten Leinwand eine Luftaufnahme von Gebäuden und Straßen sehen, endlose Reihen von Vororten mit identischen Häusern, die zeigten, wie wenig New York sich im Laufe der Jahre verändert hatte. Im Hintergrund konnte Elizabeth die berühmte Skyline der Stadt sehen, auf die die Kamera jetzt zufuhr.
    »Sie sehen hier Aufklärungsfotos, die eine umgebaute P-51 des Army Air Corps in einer Höhe von tausend Fuß mit einer Geschwindigkeit von etwa dreihundert Knoten aufgenommen hat. Wir wussten nicht, ob es gefährlich war, das Areal zu überfliegen, aber wir mussten nahe heran. Wir hatten ein Dutzend Freiwillige, die tatsächlich reingegangen sind, und im Augenblick werden aus dem ganzen Land Ärzte eingeflogen.«
    Der Schwarzweißfilm ruckte und wurde dann wieder ruhiger, als das Flugzeug aufstieg. Elizabeth sah etwas, das wie eine Brücke aussah – die Brooklyn Bridge? –, aber keinerlei Bewegung darauf. Dann sprang das Bild nach Manhattan in die Gegend der Wall Street. Aber auch dort schienen die Straßen völlig verlassen.
    »Aus dreitausend Fuß Höhe kann man nichts Ungewöhnliches erkennen. Außer wenn man New York kennt.« Wieder ein Schnitt. Diesmal konnte man das Bild aus einem Flugzeug sehen, das in höchstens fünfzehn Meter Höhe über eine breite Avenue hinwegflog. Broadway? Elizabeth erkannte einige auffällige Gebäude, die sie im Fernsehen gesehen hatte.
    Aus dem Zuhörerraum kamen erstaunte Ausrufe, einige stöhnten auf. Sie spürte das Entsetzen in sich aufsteigen.
    Keinerlei Verkehr. Keine Fußgänger, die über die Straße rannten. Aus Wagen, die gegen Straßenlaternen geprallt waren, kräuselte Rauch in die Höhe. In Schwarzweiß wirkte die Szene noch beeindruckender als alles, was sie in ihrer Zeit in Farbe gesehen hatte. Überall lagen Leichen. Die Bilder schienen kein Ende zu nehmen. Dann ein Schwenk, als das Flugzeug mit knapper Not einem hohen Gebäude auswich.
    »Vor zwei Tagen haben die Deutschen drei neue Bomben über New York abgeworfen. Wir vermuten, dass sich ein U-Boot in den Hafen geschlichen hat. Nur eine Person ist an Splitterverletzungen gestorben – alle drei Bomben sind in der Luft explodiert. Wir dachten zuerst, dass es sich um Blindgänger handele. Wir konnten uns gar nicht vorstellen, was das Ganze sollte.«
    Das Flugzeug flog jetzt durch eine

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