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Trinity (German Edition)

Trinity (German Edition)

Titel: Trinity (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doug Beason , Kevin J. Anderson
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andere Straße. Alles wirkte ebenso verlassen wie bei der letzten Einstellung.
    »Am nächsten Morgen waren eine Menge Leute sehr krank. Die schlimmsten Fälle sind binnen Stunden gestorben. Die Ärzte hatten keine Ahnung, wie sie sie behandeln sollten. Erbrechen, Durchfall, starke Hautverletzungen wie Verbrennungen, Blutungen. Viele sind auf den Straßen gestorben. Es ging so schnell, dass sie einfach umfielen. Das ist das, was sie auf den Bildern sehen. Niemand wollte die Leichen bergen.
    Und dann setzte die Panik ein. Der Bürgermeister hat sich dafür entschieden, die Stadt zu evakuieren. Die meisten Todesfälle entstanden bei der hektischen Flucht.«
    Wieder wechselte das Bild, man konnte jetzt ein mit stöhnenden Patienten angefülltes Krankenhaus sehen. Die Kamera zeigte reihenweise Betten, von denen viele mit zwei Patienten besetzt waren. Andere lagen auf dem Boden und in den Gängen. Dann sprang das Bild auf eine U-Bahnstation, die ebenfalls mit krank aussehenden Menschen angefüllt war. Ärzte, Schwestern, Priester, Nonnen und viele andere gesund aussehende Leute versuchten, den Kranken zu helfen. Aber außer ihnen Trost zu spenden, konnten sie nichts bewirken. Ein kleines Mädchen saß weinend neben seiner Mutter, die mit geweiteten Augen und reglos dasaß, tot, ihre Haut war schrecklich verbrannt.
    Jemanden hinten im Saal wurde schlecht. Dann fiel Licht in den Saal, als ein paar Leute nach draußen rannten. Elizabeth konnte den Geruch von Erbrochenem wahrnehmen.
    »Zuerst dachten wir, die Krauts würden irgendein neues Giftgas einsetzen. Wir haben Teams hineingeschickt, um es zu studieren. Aber das, was sie gefunden haben, hat uns alle überrascht.« Der Film zeigte jetzt Soldaten mit Gasmasken, die mit Geigerzählern in der Hand durch die verlassenen Straßen gingen. Eine Nahaufnahme eines Geigerzählers zeigte die Nadel ganz hinten an der Skala.
    »Die Geigerzähler haben verrückt gespielt«, fuhr Groves fort. »Wir wissen nicht genau, was passiert ist, aber ich denke, wir können es uns recht gut zusammenreimen.«
    Auf der Leinwand wurde es schwarz, gleich darauf ganz hell. Man konnte das Filmende auf der Spule klappern hören, aber der Vorführer war so benommen, dass es ein paar Augenblicke dauerte, bis er den Projektor abschalten konnte.
    »Licht an«, befahl Groves.
    Jetzt wurde es hell. Die Offiziere rissen die Türen auf und ließen Sonne und frische Luft in den Saal.
    Groves wartete fast eine halbe Minute, ehe er fortfuhr; die ganze Zeit regte sich niemand im Saal von der Stelle. Aus dem Zuhörersaal konnte man Stöhnen und empörte Bemerkungen hören. Elizabeth merkte, dass sie in kurzen, knappen Zügen zu atmen begonnen hatte. Ihr Herz raste, und sie schaffte es nicht, seinen Schlag zu verlangsamen. Sie hatte immer noch das Bild des weinenden kleinen Mädchens neben seiner Mutter in dem überfüllten U-Bahntunnel vor sich.
    »Unseren Schätzungen nach sind bereits etwa fünftausend tot, all diejenigen, die am ersten Tag eine massive Dosis abbekommen haben, und die, die bei der Evakuierung ums Leben gekommen sind. Etwa das Zehnfache dieser Zahl wird im Laufe der nächsten zwei Wochen sterben. Und was das Schlimmste ist, New York City wird auf Jahre nicht bewohnbar sein.«
    Groves hieb mit der geballten Faust auf das Rednerpult, und ein fast animalisch klingender, wütender Laut kam über seine Lippen. »Sie haben gerade unzensierte fotografische Beweise über die Ergebnisse der Nuklearforschung der Nazis zu sehen bekommen. Ihre Waffe war auf die Millionen von Männern, Frauen und Kindern in New York City gerichtet. Aber zugleich sollte uns das auch zeigen, wie weit sie uns voraus sind. Mir haben sie eine Heidenangst eingejagt!« Seine Stimme wurde leiser. »Ohne Zweifel verfügen die Deutschen über die Fähigkeit, diese Waffe erneut einzusetzen. Wann und wo sie wollen.«
    Ein Murmeln ging durch die Menge. Groves klopfte auf das Rednerpult. »Also schön, und jetzt hören Sie gut zu. Sie hier oben auf dem Hügel, ich meine die Herren Wissenschaftler, haben im Weißen Haus den Ruf, Primadonnen zu sein, den Ruf, in Ihrer eigenen, kleinen Welt zu leben und zwei Milliarden Dollar in ein Rattenloch zu schütten, während der Rest des Landes sich mit den echten Problemen abkämpft, um diesen verdammten Krieg zu gewinnen. Genauer gesagt, glaube ich, dass es außer Ihnen höchsten noch eine Handvoll Leute gibt, die glaubt, dass Sie es schaffen können.«
    Groves Stimme wurde wieder leiser. »Aber –

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