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Trinity (German Edition)

Trinity (German Edition)

Titel: Trinity (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doug Beason , Kevin J. Anderson
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Schulter lehnte, war Elizabeth zu aufgeputscht, um sich entspannen zu können. Dieser Tag war für sie ungeheuer wichtig. Für sie würde das der erste größere Schlag gegen die Forschungsarbeiten sein, die sie fast dazu verlockt hätten, ein akzeptables Leben aufzugeben.
    Seit Elizabeth sich der Livermore Challenge Group angeschlossen hatte, hatte sie oft genug an Straßenecken in Berkeley Flugblätter an Leute ausgeteilt, denen das alles gleichgültig war. Auch an anderen Straßenecken, die Telegraph Avenue hinauf und hinunter, verteilten andere Demonstranten ihre Flugblätter, manchmal Schulter an Schulter mit Leuten, die Rabattgutscheine für Pizzarestaurants verteilten. Sie wusste, dass viele ihrer Kommilitonen interessiert waren, aber sie waren häufig abgestumpft oder ausgebrannt, weil es zu vieles gab, wofür man kämpfen musste, und zu viele Organisationen, die um Beiträge warben. Was würde diese Woche an der Reihe sein? El Salvador oder die Obdachlosen, Hungerhilfe für Äthiopien oder Amnesty International?
    Aber das gigantische Lawrence Livermore National Laboratory lag praktisch direkt vor ihrer Haustür, nicht einmal eine Autostunde von Berkeley entfernt. Und dort innerhalb des Drahtzauns lag das eine Meile im Geviert messende Gelände, auf dem Wissenschaftler eine Generation nach der anderen an Kernwaffenmehrfachsprengköpfen, Überwachungssystemen, Todesstrahlenlasern und weiß der Himmel was sonst noch alles entwickelten. Elizabeth war einfach nicht imstande, das zu ignorieren. Sie war aus einem Unternehmen der Verteidigungsindustrie in Los Angeles geflohen, wollte mit Waffen und Kernkraft nichts mehr zu tun haben. Aber allem Anschein nach war eine solche Flucht gar nicht möglich. Sobald sie einmal angefangen hatte, darauf zu achten, war sie schockiert, wie weitverzweigt diese Branche war.
    Das Livermore-Labor war der Kern des Problems. Warum konnten diese Wissenschaftler einfach nicht begreifen, dass sie bloß aufzuhören brauchten, neue Waffen zu entwickeln – dann würden auch die Sowjets aufhören können, nach Mitteln und Wegen zu suchen, um sich dagegen zu wehren, und dann würde dieser ganze Wahnsinn allmählich zum Stillstand kommen.
    Die Livermore Challenge Group hatte ihren Sitz in Berkeley und befasste sich damit, Informationen über die geheimen Arbeiten im Labor zu verbreiten, und führte auch regelmäßig Protestdemonstrationen durch. Ostern – ganz besonders Karfreitag – war der beste Zeitpunkt im ganzen Jahr für größere Demonstrationen. Nach ihren Vorstellungen würde die diesjährige Demonstration die größte sein, die sie jemals in Szene gesetzt hatten. Und dafür war es auch höchste Zeit, dachte Elizabeth. Sie hatte viel zu viel Gleichgültigkeit miterlebt und sich in dieser Hinsicht auch selbst schuldig gemacht.
    Elizabeth, Jeff und acht weitere Demonstranten hatten sich in einen alten VW-Bus gezwängt und waren noch vor Anbruch der Morgendämmerung in der Dunkelheit über die Berge von Oakland gefahren. Sie sah durch die mit Insektenleichen verklebte Windschutzscheibe hinaus und blickte auf den Strom von Scheinwerferpaaren auf der Gegenfahrspur, alles Leute, die zur Arbeit in die Bucht von San Francisco strömten.
    Der VW-Bus war in stumpfem Grau lackiert, eigentlich nur grundiert, aber der Fahrer sagte ihr, dass er früher einmal mit kunstvollen Gemälden und Friedenszeichen bemalt gewesen war. »Aber das ist ja heutzutage passé«, sagte er. »Es nimmt einen ja keiner mehr ernst.«
    Sie und Jeff hatten in der vergangenen Nacht nicht schlafen können. Sie waren dagelegen, und ihre Finger waren über den Rücken des anderen gewandert, bis sie sich schließlich geliebt hatten; und dann hatten sie erschöpft noch ein paar Stunden Schlaf gefunden, ehe sie für die Demonstration wieder aufgestanden waren. Elizabeth hatte in der Zentrale ein paar Tassen Kaffee in sich hineingeschüttet und später im Bus welchen aus dem Thermosgefäß neben dem Fahrer getrunken.
    Die anderen Demonstranten waren vor dem Livermore-Labor eingetroffen und hatten ihre Fahrzeuge auf der East Avenue oder Vasco Road auf offenen Flächen zwischen den Weingärten abgestellt. Sie sah in der Dunkelheit Leute herumgehen. Jemand hatte eine Petroleumlaterne auf die Motorhaube seines Pickup-Trucks gestellt. Andere trugen Kerzen. Aber die leichte Brise blies sie immer wieder aus. Eine Frau füllte kleine Ballons mit Helium und reichte sie an alle weiter, die an ihr vorbeigingen.
    Viele hatten sich selbst

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