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Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition)

Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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schnappte sich ihr Plaid und lief auf die beiden Fahrer zu. Die Flammen hatten bereits Doros Kleider erfasst, und er und Beau versuchten, mit den Decken das Feuer auszuschlagen.
    »Der Tank! Bringt sie weg hier. Schnell!«
    Mit einem beherzten Griff packte Mac die Bewusstlose, legte sie auf die rußgeschwärzte Decke und zog sie so schnell es ging zum Straßenrand. Donny Dorsch und Chester hatten ihren Bruder an Schultern und Füßen gepackt und folgten ihm.
    Ein dumpfes »Wuff!«, ertönte, und der Steyr stand in Flammen.
    »Wasser«, rief Mac. »Wir brauchen Wasser für die Verwundete.«
    Doro Obeli sah schlimm aus. Das Feuer hatte ihre Haare ergriffen, ihr Gesicht war vom Aufprall blutig und über der rechten Wange vom Feuer geschwärzt. Ihre Jacke hatte Feuer gefangen, den rechten Arm in Mitleidenschaft gezogen, die Hose hatte zwar ihre Beine geschützt, nicht aber die Füße.
    Jemand kam mit einer triefenden Decke. Offenbar durch einen schlammigen Graben gezogen, aber erst einmal spielte Sauberkeit die geringste Rolle.
    Doro wachte auf und begann zu schreien.
    Einen kurzen Moment wähnte Mac sich wieder auf dem Schlachtfeld, und auch seine Hände begannen zu zittern. Aber Beau stand neben ihm, drückte seine Schulter.
    »Was soll ich tun?«
    »Anheben, sie in das nasse Tuch wickeln, kühlen. Wo ist dieser Waldgruber?«
    Auch Ruidi Obeli hatte das Bewusstsein wiedererlangt und stöhnte. Zwei Kontrolleure kamen herbeigeeilt, standen mit Panik in den Augen vor dem brennenden Wrack.
    Chester brachte noch eine weitere triefende Decke.
    »Doro, hören Sie mich?«, versuchte Mac die Schreiende zu erreichen, aber sie war in dem Kokon ihrer Schmerzen gefangen.
    »Ist der Fahrer ansprechbar? Dann fragen Sie ihn, was passiert ist«, befahl er daher den Kontrolleuren.
    »Reifenplatzer«, antwortete Donny Dorsch ihm stattdessen. »Linkes Vorderrad, Kontrolle verloren.«
    »Und nun ist das Rad verbrannt.«
    »Wo ist dieser Waldgruber?«, wollte Mac noch einmal wissen.
    »Vermutlich schon in Hildesheim. Der war vor uns.«
    Ein Bauer führte ein Pferdegespann herbei und beugte sich wortlos zu Doro Obeli herunter.
    »Legt sie auf den Wagen. Ich bring sie auf den Hof.«
    »Das wird das Beste sein. Rufen Sie einen Arzt, oder sagen Sie den Herren hier, wo man den nächsten findet.«
    Mac half dem Mann, Doro, die gnädigerweise wieder das Bewusstsein verloren hatte, auf die Pritsche zu legen. Weitere Decken tauchten auf. Mac steckte sie um ihren Körper, sodass der Transport sie nicht auch noch umherwerfen würde. Auch den Bruder legten sie auf den Wagen, und jemand reichte Mac eine Flasche mit Wasser und einen Lappen.
    Seine Hände waren von Blut, Schlamm und Ruß verschmiert. Dankbar wusch er sie.
    Die gesamte Straße war inzwischen gesperrt. Die Wagen standen in Zweierreihen, mehr als vierzig Stück, schätzte er.
    »Bis Hildesheim außer Wertung«, sagte der Kontrolleur. »Mein Gott, was für ein Desaster.«
    Das halbe Feld stand inzwischen in Flammen, aber zum Glück trieb der Wind die Glut auf eine grüne Weide zu.
    »Wir müssen die Fahrbahn räumen«, rief jemand. »Die Feuerwehr kommt.«
    »Alle startklar!«, brüllte der Kontrolleur, und folgsam eilten die Fahrer zu ihren Autos. Mac setzte sich neben Hans, der die Augen geschlossen hielt.
    »Was ist?«
    »Hab die Pille genommen, Mac. Hab’s nicht ausgehalten.«
    »In Ordnung, läuft jetzt eh ohne Wertung. Kannst wegdämmern.«
    Die nächste halbe Stunde rollte der Konvoi ohne Zwischenfall über die Straße, doch in Hildesheim wartete eine aufgeregte Menschenmenge auf sie. Keiner jedoch mochte sich deren Jubel, Blumenkränzen und Wimpeln aussetzen.
    Mac ließ den Wagen neben dem gelben Citroën ausrollen und wandte sich Hans zu. Der schlief seinen betäubten Schlaf, und er fragte sich etwas misstrauisch, was der junge Waldgruber ihm verabreicht hatte. Immerhin, das Zittern hatte aufgehört. Er ließ Hans im Wagen weiterschlummern, organisierte eine neue Tankfüllung und machte sich auf die Suche nach etwas Essbarem.
    Man hatte auf dem Domplatz eine Suppenküche eingerichtet, und während Mac seine Schüssel leer löffelte, sah er den Oberst eilig in dem protzigen Postamt verschwinden. Er erinnerte sich daran, dass ihm Adjutant Hans schon in Köln anvertraut hatte, dass von Braunlage mit dem Heeresnachrichtendienst telefoniert hatte. Etwas beklommen wurde Mac nun doch. Nicht seinetwegen, er würde sich aus allen möglichen Anschuldigungen herauswinden, seine Vergehen waren

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