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Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition)

Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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bewunderte den glänzenden Lack und das sonore Geräusch der Maschine darunter. Beflissen eilte er auf den Wagen zu. Ein Mann in militärischer Montur stieg aus und fragte herrisch: »Kraftstoff zur Verfügung?«
    »Jawoll«, sagte Fritz und salutierte grinsend, machte aber keine Anstalten, sich zu der Fasspumpe zu begeben. Herren, die derart herbe Töne anschlugen, wusste er zu bändigen.
    »Auftanken«, blaffte der Mann.
    »Wat?«, fragte Fritz.
    »Den Wagen, Bengel. Und zwar zackig!«
    Zackig salutierte Fritz noch einmal.
    »Benzinfass in Hof.«
    »Was heißt das, Kerl?«
    »Det Se innen Hof fahrn müssen, Herr Jeneral.«
    Mit einer Handbewegung wies Fritz auf die enge Einfahrt und vermutete richtig, dass der militärische Fahrer sich scheute, sein kostbares Gefährt in derart unbekannte Gefilde zu steuern. Und der Beifahrer, der mit hochgezogenen Schultern in die andere Richtung aus dem Fenster schaute, würde ihm auch keine Hilfe sein. Gewöhnlich hätte Fritz einige Kanister mit Benzin gefüllt und sie an die Straße gebracht, aber es gab Momente, da erlaubte er sich, seine Macht auszuspielen.
    Andererseits war der Herr Offizier offenbar Service gewöhnt. Er sah ihn scharf an und bellte, er möge gefälligst den Kraftstoff herbeischaffen.
    »Kostet een Jroschen extra«, murrte Fritz und trottete gemächlich in die Werkstatt, holte eine Kanne unter der Bank hervor und betätigte bedächtig die Fasspumpe.
    »Fritze, die Kundschaft wartet«, raunzte nun auch Charlie ihn an.
    »Die ham Zeit.«
    Charlie humpelte zum Eingang und sah hinaus.
    »Militär«, schnaubte er. »Die ham nie Zeit.«
    »Wat fürn Militär?«
    »Sieht aus wie ein Oberst mit seinem Adjutanten.«
    Charlie mochte keine Militärpersonen. Er hatte ein Bein in Flandern lassen müssen, das verzieh er weder den Franzosen noch den Deutschen.
    Fritz nahm den vollen Zehnliterkanister und trottete zurück zu dem Horch. Der Fahrer stand jetzt neben der Autotür und betrachtete gelangweilt die schäbige Werkstatt. Als Fritz den Behälter abstellte und den Tankstutzen öffnen wollte, fuhr der Oberst herum: »Lass deine dreckigen Finger von dem Wagen.«
    »Schuldigense, ick dachte, Sie wollten uffjetankt ham.«
    Der Adju wurde herbeibefohlen, trat hinzu, streifte weiße Handschuhe über und öffnete pingelig den Stutzen, den schweren Kanister jedoch durfte Fritz hochwuchten und das Benzin einfüllen. Viermal brachte er den Behälter zum Wagen, beim letzten Mal folgte Charlie ihm und regelte die Abrechnung. Oberst von Braunlage, so erfuhren sie dabei, zahlte auf den Pfennig genau, ein Trinkgeld ersparte er sich.
    »Fatzke«, murmelte Fritz, als der Horch davonrauschte.
    »Mach dir nichts draus, guck, da kommen deine Freundinnen.«
    Ein kleiner Hanomag, auch gerne als Kommissbrot bezeichnet, bremste am Straßenrand, und zwei elegante Damen baten darum, abgeschmiert zu werden, während sie einen Bummel durch die Stadt machen wollten.
    Charlie nickte Fritz zu, und der setzte sich hinter das Steuer und fuhr den Wagen vorsichtig auf die Rampe.
    Seit einem Monat arbeitete er inzwischen in der Schlosserei von Charlie Wondracek in der Sternstraße von Magdeburg, und er genoss wahrlich jede Stunde. Es war Glück, wirkliches Glück. Seit er dem feinen Pinkel im Tiergarten die Brieftasche gezogen hatte, war er auf der Glücksstraße gelandet. Sie hatte ihn nach Magdeburg geführt, und dort direktemang zu Charlie Wondracek. Er, Fritz, hatte am Bahnhof in Magdeburg eine Zeitung aufgeklaubt und die Anzeigen studiert. Eigentlich hatte er so was wie Zeitungenaustragen, Tellerwaschen oder Fensterputzen gesucht, denn als Klempner, der seine Lehre geschmissen hatte, würde er keine Anstellung finden. Aber Aushilfsarbeiten wurden nicht angeboten, nur ein paar treue, anständige Mädchen als Bedienung oder Küchenhilfe gesucht. Fritz betrachtete sich weder als treu noch als anständig, und Mädchenarbeit lag ihm nicht. Aber eine Anzeige der Schlosserei Wondracek fiel ihm ins Auge. Man bot Reparaturen an allen Automodellen an, Abschmierdienst und Kraftstoffe. Es wäre einen Versuch wert, überlegte er. Ein Schutzmann wies ihm den Weg, und schon am Nachmittag seines ersten Tages stand er vor der grauen Fassade von Wondraceks Werkstatt. Das Tor stand offen, er betrat den Hof, und das Erste, was er sah, war ein aufgebockter Benz, unter dem ein fluchender Mann lag. Öl tropfte aus dem Motor auf ihn hinunter. Mühsam versuchte der Mann aufzustehen, rutschte aber auf dem schmierigen Boden

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