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Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition)

Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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– festgefahrener Splitt, der in der Trockenheit zu stauben begann. Die Sonne glühte im gelben Laub der Pappeln an beiden Seiten, dahinter stiegen die Hügel an, auf denen die Weinreben in Reih und Glied standen. Die Lese war noch nicht zu Ende, Männer und Frauen mit Kiepen auf dem Rücken schnitten die Trauben, deren Saft in einigen Jahren prickelnd über die Zungen der Genießer rollen würden.
    Auf der Strecke gab es einige lange Steigungen, und hier wurde die Zeit auf drei Kilometer genommen. Mit der Tin Lizzy war nicht damit zu rechnen, dass sie Punkte für besonders hohe Geschwindigkeit bekommen würden, aber auch die Ausdauer zählte. Pferdefuhrwerke, Schafherden und wütende Bauern blieben ihnen diesmal erspart, denn die Strecke war vorsorglich für andere Verkehrsteilnehmer gesperrt worden. Aber ein übermütiger Fiat-Fahrer geriet vor ihnen ins Schleudern und krachte gegen einen Baum. Sie hielten, hinter ihnen bremste auch ein österreichisches Fahrerteam, und sie halfen den beiden verletzten Männern aus den Trümmern. Glücklicherweise entpuppte sich einer der Helfer als ein Doktor Waldbauer und konnte den beiden Erste Hilfe leisten. Ein mitfahrender Streckenkontrolleur nahm die Havarierten dann mit und schrieb den anderen die Zeit für die Hilfe gut.
    »Armbruch und Gehirnerschütterung. Sie sind glimpflich davongekommen«, meinte der junge Arzt und betrachtete das verbogene Chassis des Fiats. Macs Blick fiel auf den zerrissenen Vorderreifen. Der hatte wohl das Schleudern ausgelöst. Ein Grund, immer gut auf den Zustand der Räder zu achten.
    Er nahm eine schnelle Kontrolle vor, aber alles war in bester Ordnung. Ein Benz rauschte vorbei, verlangsamte nicht einmal die Geschwindigkeit.
    Sie starteten wieder, kamen gut voran, aber beide fuhren sie schweigsam. Noch immer lagen Dörfer in Trümmern, noch immer reihten sich verwüstete Felder aneinander, stachen verbrannte Baumstämme aus dem wild wuchernden Unterholz, ragten zerstörte Tanks dazwischen heraus. Mac schaute immer wieder zu Hans hin, aber der hatte sein stoisches Gesicht aufgesetzt und konzentrierte sich auf die Karte. Sie hatten sich in Flandern getroffen, damals, in der großen Schlacht bei Ypern. Verdun, zu dem sie nun auf dem Weg waren, war ihnen beiden erspart geblieben.
    Und dennoch, es war eine Strecke voller Geister, und in Mac reifte der Entschluss, sich mit den Fitzgeralds zu treffen. Er war es ihnen schuldig.
    Sie erreichten den Haltepunkt kurz hinter Verdun in der vorgegebenen Zeit. Auch hier wurden sie zu einem parc fermé gewiesen, denn für den Nachmittag war eine Gedenkfeier anberaumt.
    Es blieb eine Stunde für einen Imbiss. Den erhielten sie auf dem Parkplatz, denn eine Gruppe Frauen hatten ein Zelt aufgebaut, in dem sie Suppe und Brot ausgaben. Anschließend versammelten sich die Teilnehmer der Rallye, um gemeinsam über das Schlachtfeld zum Beinhaus zu wandern.
    »Ich spreche dort Chester und Beau an, Hans. Es ist der rechte Augenblick.«
    Hans nickte. Auch er trug Trauer im Herzen, das wusste Mac nur zu gut.
    Es war ein schweigender Marsch, den Frank Tilmann, der Vertreter von L’Auto und ein Kaplan anführten. Eine halbe Stunde ging es über die welligen, trostlosen Felder, von Granaten zermürbt, von Gräben durchzogen, auf denen zehn Jahre zuvor Hunderttausende ihr Leben gelassen hatten. Vor dem Holzhaus, dem provisorischen Beinhaus, stand die Figur der Schicksalsergebenheit, die ihren Finger zur Schweigegeste an die Lippen erhoben hatte. Man sprach nicht in der Gegenwart der Toten. Und so schwiegen auch die Besucher, als Frank Tilmann den Kranz niederlegte. Das Schweigen fiel Mac leicht, denn die Erinnerungen an die entsetzlichen Schlachten machten nicht nur ihn stumm. Nahe bei ihm standen ChiChi und ChouChou, und er sah, dass beiden Mädchen stumm die Tränen über die Wangen liefen.
    »Papa«, flüsterte eine von ihnen und hob die Hände an die Lippen. Gregoire legte seine Arme um ihre Schultern. Andere standen mit versteinerten Mienen vor dem Mahnmal, und nur der Wind hob sacht den Staub des Schlachtfelds in kleinen Wirbeln hoch.
    Und in dieser Stummheit näherten sich Mac und Hans den beiden Engländern.
    Auch sie schwiegen, sahen sie an, erkannten sie und erstarrten.
    Wut blitzte in den Augen von Beau und Chester auf, und Mac hatte Mühe, ihren Blicken standzuhalten.
    Dann flüsterte er: »Es war sein letzter Wunsch.«
    Chester hatte die Fäuste geballt, Beau schien bedächtiger. Aber er starrte ihn lange an und

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