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Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition)

Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Fahrerlaubnis für vier- und zweirädrige Kraftfahrzeuge in der Hand und genoss das ungeheure Gefühl des Triumphes.
    Er genoss auch das reichliche Mittagsmahl mit Pellkartoffeln und Hering, das Minna in weiser Voraussicht zubereitet hatte, da sie wohl bemerkt hatte, dass Fritz vor Aufregung schon seit dem vergangenen Abend nichts zu sich genommen hatte. Molle beteiligte sich und bekam einen Heringsschwanz zugesteckt.
    Und dann schwang sich der Tag noch zu einem weiteren Höhepunkt auf.
    Es war schon später Nachmittag, die Werkstatt bereits aufgeräumt, und der Feierabend näherte sich mit großen Schritten. Charlie saß im Büro und machte seine Abrechnungen, Fritz schubste Molle ein Bällchen aus Putzwolle zu, das sie mit Leidenschaft zerfleischte, als ein junger Mann in höchst ramponierter Kleidung ein völlig verdrecktes Motorrad in die Werkstatt schob. Fritz sah zu dem Ankömmling auf und fragte nicht ganz höflich: »Kann ick Ihnen behilflich sein?«
    »Verstehst du denn was von solchen Maschinen, Kleiner?«
    Fritz richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Am liebsten hätte er seine jüngst erworbene Fahrerlaubnis gezückt und sie dem Fatzke unter die Nase gerieben. Stattdessen meinte er hochmütig: »Dürfen Se denn schon sonne Maschine fahrn, oder müssen Se noch schieben?«
    Der Mann sackte irgendwie in sich zusammen und ließ sich auf eine Blechtruhe fallen. Mit Mühe hielt er das Motorrad aufrecht.
    »Scheint, dass ich besser beim Schieben bleibe. Bin in der Kurve abgeschmiert.«
    Fritz bemerkte das zerrissene Hosenbein, aus dem langsam Blut auf den Boden tropfte.
    Mist, der Kerl war verletzt. Er trat vor und packte das Motorrad – ein teures Teil, eine Harley Davidson. Vorsichtig schob er es ein Stück weiter. Die eine Stütze war abgebrochen, darum lehnte er es an die Wand. Dann nahm er ein frisches Handtuch aus der Kiste und hielt es unter den Wasserhahn.
    »Da, wischen Se Ihr Bein ab. Sie bluten die Werkstatt voll.«
    »Danke. Ich heiße Falko Quante. Schuldjen Sie, dass ich so schroff war.«
    »Ick bin Fritz Papke, Charlie Wondracek sein Jehilfe. Wat is passiert?«
    Er erfuhr von dem jetzt ziemlich kleinlauten Falko, dass er es eilig gehabt hatte, die Verabredung mit einer Dame einzuhalten. Er war schon spät dran gewesen, also hatte er voll aufgedreht. Die Pfütze in der Kurve war sein Verhängnis, er hatte die Kontrolle verloren, war über die Fahrbahn geschlittert und mit dem Motorrad an einem Baum hängen geblieben. Ein Mann mit einem Pferdefuhrwerk hatte ihm geholfen, wieder auf die Beine zu kommen, ihn bis an die Kreuzung zur Sternstraße mitgenommen und ihm den Hinweis auf die Automobilwerkstatt gegeben.
    »Und da bin ich nun. Und mein Liebchen weint sich die Augen nach mir aus.«
    Fritz zuckte mit den Schultern. Das Leid der Unbekannten rührte ihn weniger als das der demolierten Maschine. Er sah sie sich gründlich an, ruckelte hier, wackelte da.
    »Det Hinterrad is perdu, aber det kriejen wir hin. Den Lenker – da müssen wir schweißen, denk ick. Der hat wat abbekommen. Die Kette …« Betrübt stieß er mit dem Finger an die baumelnden Reste. »Ham wir Ersatz. Ick kiek ma’ eben.«
    Als Fritz zurückkam, stand Falko am Spülstein, hatte die Jacke abgelegt und wusch sich den Straßendreck von den Händen und aus dem Gesicht.
    »Dann wolln wir ma«, sagte Fritz und rieb sich die Hände. »Helfen Se mir, Herr Dingens. Müssen det Rad abschrauben.«
    »Sie wollen das jetzt noch machen?«
    »Is doch noch hell, oder?«
    Wie Fritz schnell herausfand, liebte sein Kunde sein Gefährt und kannte sich ausgezeichnet mit der Technik aus. Einmal kam Charlie vorbei und half mit dem Schweißgerät, aber er schien zu bemerken, dass Fritz und sein Kumpan ganz gut zurechtkamen. Sie hatten reichlich Gesprächsthemen, die beiden jungen Helden. Falko, Eleve der Maschinenbauschule und Sohn eines leitenden Ingenieurs der Maschinenbaufabrik Wolf, teilte ein tiefes Verständnis für Fritzens Zuneigung zu allen Arten von Motoren, aber auch sein Interesse für die sportlichen Leistungen von Motorrad- und Automobilfahrern. Nach zwei Stunden schmieröliger Arbeit war die Harley wieder betriebsbereit, das weinende Liebchen vergessen, und es hatten sich zwei Freunde fürs Leben gefunden.
    Eine Freundschaft, die dadurch besiegelt wurde, dass Falko versprach, am nächsten Tag nach Feierabend einen Ausflug mit Fritz auf der Maschine zu machen. Und zwar zu der Stelle, wo die Streckenposten schon dabei waren, den

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